Reading FC

Reading FC
vs.
West Bromwich Albion 3:2

West Bromwich Albion

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wikipedia
Reading Mad
Royals Record (Statistik)
BBC Football
Tony Kempster (R.I.P.)
Mike Avery: Non League Football
wikipedia
Baggies.com
Independent Website
Baggies Mad
Letztes Spiel: FC Dieppe vs. FC Nantes 12.01.2013, Madejski Stadium, Premier League
Nächstes Spiel:  Schalke 04 vs. Hannover 96

Ticket
23495 Zuschauer

Der Reading Football Club wurde 1871 gegründet und bekam zunächst den Spitznamen 'The Biscuit Men', was sich auf die damalige Keksfabrik Huntley & Palmers bezog, die in der Stadt angesiedelt war. In den 1970ern änderte sich das zu 'The Royals', worunter der Club noch heute bekannt ist, während die Stadt selbst den meisten wohl eher durch das seit 1971 jährlich stattfindende Reading-Festival ein Begriff sein dürfte. Zwar kam Madejski Stadium Reading bereits 1920 in die Football League, aber man verbrachte den Großteil seiner Geschichte auf Level 3 und 4, bevor der Club 2006 erstmalig in seiner Geschichte in die Premier League aufstieg. Hier verpaßte man im Aufstiegsjahr mit nur einem Punkt Rückstand auf die Bolton Wanderers einen Platz im Europapokal, um im Folgejahr noch knapper - wegen des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Fulham - wieder abzusteigen. Zur aktuellen Saison kehrte man in die Eliteliga zurück, nachdem Reading im Vorjahr bis ins Endspiel der Playoffs gekommen war, im Wembley-Stadion aber den Walisern von Swansea City den Vortritt lassen mußte. Heute geht es gegen West Bromwich Albion, das zuletzt meistens zwischen Premier League und First Division gependelt ist, in der aktuellen Spielzeit aber im dritten Jahr erstklassig und auf Platz sieben stehend ein Aspirant auf das internationale Geschäft ist, während Reading als Vorletzter den direkten Wiederabstieg fürchten muß. Ermutigend für die Hausherren ist freilich die aktuelle Tendenz, denn man hat seit Weihnachten in vier Spielen nur ein Pflichtspiel verloren - darunter allerdings ein Pokalsieg gegen das unterklassige Crawley - und kann darauf hoffen, damit die gute Serie gestartet zu haben, die Reading brauchen könnte, um die Abstiegsplätze zu verlassen.

Tatsächlich ist Reading von Beginn an offensiv eingestellt und versucht, zu Chancen zu kommen, aber schließlich sind es die Gäste, die durch einen Konter in Führung gehen. Der von Chelsea ausgeliehene Romelo Lukaku schließt den Spielzug nach Doppelpaß mit James Morrison per trockenen Schuß ab und Madejski Stadium sorgt so für die Gästeführung. Spätestens, als der gleiche Spieler in der zweiten Hälfte das zweite Tor für WBA drauflegt, scheint das Spiel entschieden zu sein. Vorher hat es eine klare Chance für Reading gegeben, aber auch zwei Alu-Treffer der Gäste, und insgesamt scheint Reading auf verlorenem Posten zu stehen. Das würde wohl auch noch zehn Minuten vor dem Ende jeder unterschreiben, aber der Anschlußtreffer in der 82. Minute durch Jimmy Kebe weckt neue Kräfte bei den Royals, die West Bromwich kaum noch aus dem eigenen Strafraum kommen lassen. Kebe ist es auch, der zwei Minuten vor dem Ende gefoult wird und so für das Zustandekommen eines Elfmeters sorgt, den der eingewechselte Adam le Fondre lässig ins Eck schiebt. Damit aber nicht genug, denn in der Nachspielzeit sorgt ein weiterer Standard dafür, das Reading das Spiel sogar noch gewinnt - Pawel Pogrebnyak kommt nach einem Freistoß für Reading an den Ball und schafft es tatsächlich, die Aufholjagd der Royals mit dem Siegtreffer zu krönen.

Während des Großteils des Spiels sind es vor allem die seitlich auf der südlichen Hintertorseite untergebrachten Anhänger der Gäste, die immer einmal wieder per Sprechchor auf sich aufmerksam machen und natürlich speziell bei den Toren ihr Team entsprechend feiern. Währenddessen ist von Madejski Stadium Seiten von Reading wenig Support wahrzunehmen, und es läßt sich auch kein Bereich ausmachen, in dem sich aktive Fans sammeln würden. Die Heimfans beschränken sich derweil auf direkte Reaktionen auf den Spielverlauf, das bleibt auch größtenteils während der Aufholjagd so, doch nach dem Ausgleich gibt es dann auch Sprechchöre bei den Anhängern von Reading, die vom ganzen Stadion aufgenommen werden und zeigen, daß man durchaus Potential zu supporten hat, denn es wird dabei richtig laut im kleinen und kompakten Madejski Stadium. Das 3:2 wird schließlich gebührend gefeiert, so daß man zumindest in den letzten zehn Minuten von einer guten Fußballatmosphäre sprechen kann, allerdings gibt es kaum Anhaltspunkte dafür, daß das so einfach reproduzierbar sein könnte, denn jedes Spiel wird sicherlich nicht laufen wie das heutige, und über den Großteil der Partie fehlt schlicht die Keimzelle, von der der Support ausgehen könnte.

Das Madejski Stadion wurde am 22. August 1998 fertiggestellt, ist also weder eine Traditionsspielstätte noch eine der allerneusten Anlagen. Errichtet wurde das Stadion auf dem Gelände einer früheren Mülldeponie, wo es im äußersten Süden Readings zu finden ist. Es trägt den Namen John Madejskis, des Präsidenten und Besitzers der Royals. Auffällig an der Anlage, deren Baukosten bei 50 Millionen GBP lagen, ist die zweistöckige Haupttribüne mit ihrem geschwungenen Dach, in die auch diverse VIP-Logen integriert wurden, während die anderen Tribünen einstöckig und konservativer gehalten und mit geraden Dächern versehen sind - die Gegenseite trägt Madejski Stadium einen Schriftzug des Stadionsnamens. Sollte der Reading FC den Klassenerhalt schaffen, ist geplant, die in der Premier League mit ihren gut 24000 Plätzen zumeist ausverkaufte Anlage - nur gegen vergleichsweise unattraktive Gegner bleiben schon einmal ein paar Tickets übrig - durch Aufstocken von Hintertor- und Gegenseite um 10000 Plätze zu erweitern. Neben dem Reading FC geht hier übrigens auch der Rugy-Verein London Irish seinem Sport nach. Katastrophal ist übrigens die Parkplatzsituaion rund um das Stadion, was angesichts der Tatsache, daß es mehr oder weniger im Nichts erbaut wurde, mehr als nur leicht unverständlich ist. Die Zahl der in unmittelbarer Nähe vorhandenen Plätze, für die eine Gebühr von immerhin 8 GBP erhoben wird, ist schon beim aktuellen Ausbaugrad des Stadions deutlich zu klein, und der Parkplatz ist so schlecht angebunden, daß es bis lange nach Abpfiff dauert, bis ihn die letzten verlassen. In den umliegenden Gewerbegebieten wird Streetparking ebenso unterbunden wie am benachbarten Einkaufszentrum gegen Stadionparker vorgegangen wird. Dazu gibt zwar es noch Park&Ride-Plätze, aber das ändert wenig daran, daß man eine völlig neu auf einer Freifläche entstehende Anlage mit einer deutlich besseren Infrastruktur versehen kann. Es entsteht der Eindruck, daß hier die Besucher gezielt noch einmal abkassiert werden sollen, zumal auch für die Park&Ride Busse nicht zu knappe Gebühren (4 GBP für Rückfahrtschein) kassiert werden.


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