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Racing CF de France 92 |
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US Dunkerque |
27.10.2007, Stade Yves-du-Maonoir Terrain Lucien Choine, Championnat France Amateurs, Staffel A |
Der Racing Club de France 92 wurde 1882 gegründet und verfügt seit 1896 über eine Fußballabteilung. Die berechtigte Frage, woher bei
diesen Jahreszahlen die Zahl 92 im Vereinsnamen kommt, findet ihre Antwort darin, daß im aktuellen Namen, den der Club seit 1991 in diversen Variationen trägt, die Ordnungszahl des Departements Hauts-des-Seine steht, indem die aktuelle Heimatstadt von Racing, das bei Paris liegende Colombes liegt. Zuvor hat man diverse Namen getragen, die meist Racing sowie Paris oder France enthielten und 1966 fusionierte man sogar für ein Jahr mit dem CS Sedan zum Racing FC Paris-Sedan. 1936 konnte Racing einmal französischer Meister werden und noch bis in die 1990er Jahre hinein hatte man Profistatus - unter anderem spielte Pierre Litbarski bei den Hauptstädtern. Inzwischen kickt Racing viertklassig in der CFA und da geht es heute gegen die USL Dunkerque, die den Status Dünkirchens als Hafenstadt sowohl in der Vereinsbezeichnung Union Sportive du Littoral (also sinngemäß Küsten-Sportverein) als auch im Motto des Vereinszeichens contre vents et marees (gegen die Winde und Gezeiten) raushängen läßt. Der 1919 gegründete Club hat zwar nicht so viel Tradition wie der Racing CF, bessere Zeiten hat man aber auch bereits hinter sich: Bis 1996 verfügte die USLD über Profistatus - damals stieg Dunkerque als Drittletzter aus der Ligue 2 ab.
In der Anfangsphase ist Racing leicht überlegen, ohne zu vielen Möglichkeiten zu kommen, nachdem man in der 4. Minute einen Durchbruch
gestartet hat, der knapp wegen Abseits zurückgepfiffen wird. Der erste Treffer des Spiels fällt schließlich nach 21 Minuten auf der anderen Seite, als die Gäste das Leder in einer unübersichtlichen Situation irgendwie ins Tor stochern können. Einem weiteren gefährlichen Schuß in der 32. Minute, der das Tor knapp verfehlt, läßt die USLD fünf Minuten später den Treffer zum 0:2 folgen, als man nach einem schönen Zuspiel frei vorm Tor auftaucht und Racings Goalie per Heber aussteigen läßt. Der zweite Abschnitt beginnt mit einer Mannschaft von Racing 92, die zwar sichtlich bemüht ist, meistens jedoch eher planlos vorgeht. Dennoch kommt man zu Chancen und schließlich kommt man bei einer Standardsituation zum Anschlußtreffer, als ein Freistoß zunächst noch abgeklatscht werden kann, der Nachschuß aus kurzer Distanz jedoch den Weg ins Tor findet. Dunkerque läßt sich von dem Gegentor wenig beeindrucken und läßt kaum noch Chancen von Racing zu, bis man schließlich zwei Minuten vor Schluß nach eine Ecke selbst noch mal zuschlägt und so für die Entscheidung sorgte.
Vor dem Spiel gibt es eine größere Veranstaltung gegen Rassismus vor den Toren des Terrain Lucien Choine und außerdem tritt eine
trommelnde Mädchengruppe in T-Shirts mit brasilianischer Flagge auf, die allerdings auf dem Rasen der Anlage. Teilweise versucht der Trommler der Gästefans sich zu beteiligen - mit durchwachsenem Erfolg. Das Intro bei Racing geht schließlich in die gleiche Richtung und es wird ein Transparent gezeigt, das comichaft gezeichnete Fans unterschiedlicher Hautfarben nebeneinander zeigt und mit einem Transparten "No Politic, no Racism, just Racing!" untermalt wird. In der Folge sorgen beide Fangruppen für ein wenig Support, wobei die Zahl der aktiveren Leute auf beiden Seiten nicht weit über eine Handvoll hinausgeht. Dennoch ist mehr bei dem Spiel los als das bei den meisten anderen Amateurspielen in Frankreich der Fall ist, wo es ja doch eher selten vorkommt, daß zwei Clubs mit aktiven Supportern aufeinandertreffen.
Der Hauptplatz des Stade Yves-du-Manoir verfügt über eine Flutlichtanlage und über eine große überdachte Sitzplatztribüne, wird aber
nicht von Racings Fußballern genutzt, sondern von der unter Metro Racing 92 firmierenden Rugby-Abteilung. Den Fußballern verbleibt nur der deutlich kleinere Terrain Lucien Choine, von dem aus die Tribüne des Hauptplatzes immerhin gut zu sehen ist. Beim Fußballplatz selbst ist eine Seite mit fünf Stufen ausgebaut, wobei es im mittleren Bereich auch noch eine Überdachung und ein paar Bänke gibt, während man außen mit Stehplätzen vorlieb nehmen muß. Die anderen drei Seiten der Anlage sind nicht für das Publikum begehbar und mit Hecken begrenzt. Der Eintritt zur heutigen Partie ist übrigens frei, aber dennoch muß sich jeder Zuschauer am Kassenhäuschen eine Freikarte geben lassen, um reinzukommen - die wird dann abgerissen und die Abschnitte eingesammelt.
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