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Lech Poznań |
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PZPN - Polnischer Fußballverband 90Minut.PL kicker.de |
wikipedia www.lechia.net (polnisch) lechia.gda.pl (polnisch) |
13.11.2010, Stadion Lech (Miejski), Ekstraklasa |
Lech Poznań wurde 1922 gegründet und hatte seine große Zeit zwischen 1983 und 1993, als man gleich fünfmal
den Meistertitel in die Hauptstadt der Provinz Wielkopolska (Großpolen) holen konnte. Danach wurde es ruhig um
den Club, und es dauerte mehr als zehn Jahre, bis man 2004 mit dem Sieg des Polnischen Pokals einen weiteren
Titel nach Posen holen konnte. 2009 gelang abermals ein Pokalsieg - der insgesamt fünfte - und in der letzten
Saison schaffte man es einmal wieder nach ganz oben, so daß Lech als Titelverteidiger in die aktuelle Spielzeit ging.
International machte der Club zuletzt mit einem Sieg gegen Manchester City in der Europa Leauge auf sich aufmerkam,
aber in der Meisterschaft läuft es alles andere als rund, und so findet man sich plötzlich auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder. Zwar ist die Tabelle eng gedrängt, und es besteht zumindest noch kein Grund, ernsthaft um den
Klassenerhalt zu fürchten, aber als meisterlich läßt sich das bisherige Auftreten der heutigen Gastgeber im Ligaalltag
kaum bezeichnen, und man sollte heute gegen den Tabellenvierten Lechia Gdańsk den Sieg in Poznań behalten, um den
Tabellenkeller schnell zu verlassen.
In der Anfangsphase tasten sich die beiden Teams erst einmal ab und kämpfen im Mittelfeld um Spielanteile, ohne allzuviel
Druck auf das gegnerische Tor zu entwickeln. So vergeht die erste halbe Stunde und danach sind es die Gastgeber,
die zunehmend das Spiel in die Hand bekommen. Bis zur Halbzeit bleibt es beim torlosen Remis, auch wenn Lech mehrmals
sein Glück mit Fernschüssen versucht. Im zweiten Abschnitt geht es dann ganz schnell - die 52. Minute bringt das
1:0 durch Sławomir Peszko, und fünf Minuten später sorgt Artoms Rudnevs im Anschluß an einen Eckball für den Ausbau der Führung des Heimteams. Damit ist die Partie angesichts der Ungefährlichkeit von Lechia Gdańsk entschieden, zumal
die Gäste auch in der Folge nicht wirklich gefährlicher werden.
Über 20000 Zuschauer sind für polnische Ligaverhältnisse eine beeindruckende Zahl, sind aber in Poznań nicht
ungewöhnlich, und mit 2000 Gästen trägt auch Lechia Gdańsk seinen Teil dazu bei. Die aktivsten Fans der Gastgeber
sind in einem Hintertorbereich zu finden, von wo man aber immer wieder die Heimfans im ganzen Stadion zum Mitmachen
motiviert, so daß es immer wieder zu bemerkenswert lauten Sprechchören und Wechselgesängen kommmt. Die Anhänger
aus Gdańsk halten dagegen, so gut es geht und untermauern das zweimal, indem sie große Blockfahnen über beide
Ränge präsentieren, während sich die Lech-Fans auf ihren von zwei Trommlern synchronisierten Gesang verlassen.
Übrigens ist es ein langwieriger Prozess, ein Ticket für ein Heimspiel von Lech Poznań zu erwerben, und insbesondere
die Verkäuferinnen am Ticketstand sind nicht zu beneiden, die jeden Zuschauer handschriftlich namentlich und mit Ausweisnummer
in eine Liste eintragen müssen, bevor sie ihm ein Ticket verkaufen dürfen.
Das Stadion Miejski (Städtische Stadion) - im Volksmund nach dem Hauptnutzer meist Stadion Lech genannt - wurde ab 1968 an der Ulica Bulgarska gebaut, aber erst zwölf Jahre später
mit einem Spiel gegen Notor Lublin eröffnet. Die heutige Anlage hat freilich mit dem ursprünglichen Stadion wenig
zu tun, denn es wurde in den letzten Jahren renoviert, was so viel wie einen Neubau bedeutet. Hintergrund des
Neubaus ist die Europameisterschaft 2012, für die die Anlage genutzt werden soll. Verloren gegangen sind insbesondere
die Flutlichtmasten, die mit ihrer charakteristischen Form so etwas wie ein Wahrzeichen des alten Stadions waren.
Aktuell stellt sich das Stadion Miejski als moderne Arena dar - ein reines Fußballstadion mit engen Tribünen und Komplettüberdachung, nachdem es im alten Stadion nur eine überdachte Tribüne - hinter einem Tor - gegeben hatte.
Mit seiner Kapazität von 43090 Zuschauern ist das Stadion voll auf die Erfordernisse der EM zugeschnitten und kommt für den Ligaalltag ein wenig überdimensioniert daher.
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