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CS Pétange |
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Fédération Luxembourgeoise de Football kicker.de |
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03.12.2006, Stade Municipal, Division Nationale |
Das Fusionsteam von F91 Dudelange - 1991 aus dem Zusammenschluß von Stade, Alliance und US Dudelange entstanden -
dominiert in den letzten Jahren den Fußball in Luxemburg nahezu nach Belieben. Im Jahr 2000 wurden die Südluxemburger
zum erstenmal Landesmeister und seither hat man nur zwei von sechs möglichen Titeln verpaßt. Auch in die laufende Saison
ist F91 als Titelverteidiger gegangen und inzwischen hat man nach einem etwas verkorksten Saisonstart mit fünf Siegen in Folge
wieder die Tabellenspitze erklommen. Etwas bescheidener ist man da bei den Hausherren vom CS Pétange. Nach dem Aufstieg in die
Division Nationale konnte das Team zweimal den achten Platz erringen und auch in der laufenden Spielzeit dürfte man damit zufrieden sein, sollte man nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen. Den Titelverteidiger empfängt Pétange jedenfalls auf dem Tabellenplatz, der sich in den letzten Jahren zum Stammplatz von CS entwickelt - dem achten.
Die Vorteile liegen während der gesamten Partie eindeutig bei den Gästen, die insofern ihrer Favoritenrolle gerecht werden können,
allerdings lange Zeit Schwierigkeiten haben, sich entscheidend in Szene zu setzen. Es dauert bis weit in die zweite Hälfte hinein,
bevor Dudelange endlich zum erlösenden Treffer 0:1 kommt, der so zu einem Zeitpunkt fällt, zu dem die kompromißlos defensiv eingestellten Hausherren sicherlich schon mit einem Punktgewinn liebäugeln. Kurz nach dem Treffer für die Gäste wird die Mannschaft des CS Pétange durch eine rote Karte auf zehn Spieler reduziert, was wohl das Ende aller Hoffnungen bedeutet, noch den Ausgleichtreffer erzielen zu können. Das zweite Tor fällt dann in der Nachspielzeit erneut für F91 und so können die Gäste den sechsten Sieg in Folge erringen und sich weiter von den Verfolgern absetzen, die dem Meister den Gefallen tun, sich gegenseitig die Punkte abzunehmen.
F91 Dudelange ist nicht nur für die sportliche Dominanz der Liga bekannt, sondern das Team gehört auch zu den wenigen Vereinen im
Großherzogtum mit einer aktiven Fanszene. Auch heute in Pétange haben sich einige Gästefans eingefunden, die sich im äußeren Bereich
der Tribüne aufbauen und von hier mit mehreren Schwenkfahnen in Gelb-Rot und mit Sprechchören für Stimmung sorgen. Als Intro zu beiden Halbzeiten sowie zum Feiern der Tore seines Teams macht man außerdem mit ausgiebigen Konfetti-Würfen auf sich aufmerksam. Auf Seiten der Hausherren gibt es keinen Support und überhaupt bleibt alles sehr ruhig, wenn man von ein paar Einzelpersonen absieht, die sich teils ziemlich ereifern und vor allem bei zweifelhaften Schiedsrichterentscheidungen lautstark protestieren, aber auch bei den Gästen ist man nicht immer mit dem Referee einverstanden und äußert seinen Unmut mehrmals mit "Fußball-Mafia FLF!"-Rufen.
Wenn man die beiden Hintertorseiten sowie die Gegengerade betrachtet, ist das städtische Stadion von Pétange nicht mehr als ein Dorfplatz, denn
auf den kurzen Seiten verfügt es über keinerlei Ausbau und auch auf der Gegenseite ist nicht mehr als ebenerdiges Stehen möglich. Einen Ausgleich bietet hier allerdings die Hauptseite des Stadions, die mit einer zwar nicht allzu großen, aber sehr niedlichen Tribüne ausgebaut ist. Die ist etwas hochgesetzt gebaut und verfügt über eine sehr eigenwillige Überdachung, die in Form von sechs pyramidenartigen Giebeln ziemlich hoch oberhalb der Sitzplätze tront und durch diese Höhe dafür sorgt, daß es dann doch recht leicht reinregnet. Neben der Tribüne gibt es noch einen kleinen Unterstand, unter dem (wenn man der Aufschrift glauben kann) Mitglieder des Supporterclubs Getränke verkaufen, daneben gibt es an der Grill-Bud Bratwürstchen und auf der Gegenseite gibt es sogar noch einen weiteren Imbißstand mit alternativem Angebot (Pommes Frites), so daß es in Pétange in Bezug auf Verpflegung überhaupt keinen Grund zu klagen gibt.
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