SV Pasching vs. WIT Georgia 1:0
SV Pasching

SV Pasching
vs.
WIT Georgia 1:0

WIT Georgia


Commando Caramba sez. Graz

UEFA





Letztes Spiel: FC ETO Györ vs. Ethnikos Achnas 22.06.2003, Schwan-Stadion, UEFA Intertoto Cup
Nächstes Spiel:  ASV Wuppertal vs. Wuppertaler SV

Ticket
700 Zuschauer

Der SV Pasching geht auf den 1946 gegründeten ATSV Pasching zurück und kann seit den damaligen Zeiten Schwan-Stadion - Eingangsbereich auf einen stetigen, zunächst aber recht langsamen Aufwärtstrend zurückblicken. Richtig los ging die Erfolgsgeschichte 1997, als man in die erste Landesliga aufstieg und somit viertklassig wurde. Es folgte sofort der nächste Schritt nach oben mit der Qualifikation für die Regionalliga, in der man drei Jahre blieb, bis man in die erste Division kam. Dort hielt man sich wiederum nur ein Jahr auf, danach war man mit dem Aufstieg in die Bundesliga ganz oben im österreichischen Fußball angekommen, wo man auf Anhieb die Qualifikation für's internationale Geschäft schaffte - wenn auch nur für den UEFA-Intertoto-Cup, in dessen erster Runde die bis heute als Dorfclub verspotteten Paschinger auf den FC WIT Georgia Tblisi treffen. Die Georgier konnten in der Saison 2000/2001 bereits etwas UI-Cup-Luft schnuppern, als sie in der ersten Runde gegen ein anderes österreichisches Team - Josko Ried - erfolgreich waren, bevor man in der zweiten Runde bei Troyes Aube scheiterte - ein Jahr zuvor hatte man sich sogar direkt für den UEFA-Cup qualifiziert.

Dem FC WIT wäre also eine Wiederholung der Geschichte durchaus recht, während Pasching alles Schwan-Stadion - Tribüne daran setzen sollte, eine solche zu verhindern, und stattdessen der erste österreichische Bezwinger des kleinen Lokalrivalen von Dinamo Tiflis zu werden. Das Spiel allerdings spricht über weite Strecken kaum dafür, daß heute irgendwer zu irgendwas motiviert ist. Es entwickelt sich vielmehr ein äußerst erbärmlicher Kick, in dem vielleicht noch zu verstehen ist, daß die Georgier nicht viel zum Geschehen beitragen, kann man doch auf das Rückspiel am kommenden Wochenende hoffen. Warum der SV Pasching mit so wenig Elan in die Partie geht, ist dagegen völlig unverständlich, auch wenn dem Team wie häufig in frühen UI-Cup-Runden einige Stammspieler fehlen. Am Ende hilft der rumänische Unparteiische den Hausherren, als er nach einem völlig harmlosen Zweikampf auf den Elfmeterpunkt deutet und somit Paschings bestem Toschützen, Edi Glieder, die Möglichkeit gibt, per Elfmeter das zu tun, worauf man heute sonst wohl vergeblich gewartet hätte: einen Treffer zu erzielen. Danach wird das Spiel unwesentlich besser, selbst neben dem SV Pasching kommt selbst WIT auch mal zu einer Torchance, aber Tore fallen keine mehr. Der SV Pasching kommt also mit einem gar nicht mal so schlechtem Ergebnis nach Tblisi - mit dem selben Resultat hatte Georgia vor zwei Jahren Ried geschlagen, um im Rückspiel nach einer 2:1-Niederlage durch das Auswärtstor in die zweite Runde einzuziehen.

Mit Gästefans ist bei der heutigen Partie natürlich nicht zu rechnen, aber immerhin werden Schwan-Stadion - Tribüne mindestens zwei Georgier im Stadion gesichtet, die mit Einsatz von Händen und Füßen versuchen, zwei Bier zu bestellen und am Ende überrascht sind, daß man in Österreich auch Englisch verstanden hätte. Der Pasching-Anhang hat sich auf der Tribüne niedergelassen, wo man ab und an mit ein bis zwei Sirenen etwas Lärm macht und sich gelegentlich auch mal per "Pasching! Pasching!"-Sprechchor Gehör verschafft. Sehr laut wird es dabei allerdings selten, nur bei den wenigen Torszenen und in umstrittenen Situationen steigt der Geräuschpegel spürbar an - ansonsten erinnert die Atmosphäre heute eher an Dorfplatz als an Europapokal. Immerhin kommt beim Verlesen der Mannschaftsaufstellung des FC Wit noch etwas Stimmung auf, als das Publikum auf zahlreiche Namensendungen auf "willi" mit zunhemender Heiterkeit reagiert - nicht weniger als acht Spieler der Georgier haben diese Endung als gemeinsames Merkmal.

Um einen Dorfplatz handelt es sich beim Schwan-Stadion dann auch wirklich, in das der SV Pasching zum Schwan-Stadion - Hintertorbereich heutigen Spiel umgezogen ist. Immerhin ist eine Seite mit einer gar nicht mal so kleinen Tribüne ausgebaut, auf der man im unteren Bereich auf Holzbänken Platz nehmen oder im oberen Bereich eine von zwei Reihen Stehplätze einnehmen kann und aufgrund der Überdachung mit Seitenwänden recht gut vor den Unbillen des Wetters geschützt ist. Hinter den Toren und auf der Gegengeraden ist allerdings ebenerdiges Stehen angesagt, wobei die Hintertorseite Richtung Straße nicht nur mit einem Fangnetz gegen irrfliegende Bälle ausgestattet ist, sondern auch mit ein paar Fahnenmasten - die UEFA-Fahne, die da heute flattert, macht dann aber doch einen eher deplazierten Eindruck. Etwas versetzt gibt es hier auch noch ein Clubheim, das von mehreren Vereinszeichen des hier eigentlich ansässigen SC Schwan Schwanenstadt geziert wird und zusätzlich eine einfache Anzeigetafel trägt. Dem Namen der Stadt macht übrigens der Bürgermeister von Schwanenstadt alle Ehre, der vor dem Spiel noch zwei Porzellanschwäne an die jeweiligen Mannschaftskapitäne verteilt - so hat man immerhin etwas bekommen, denn mit dem UEFA-Cup wird's ja doch bei beiden Kontrahenten eher nichts werden...


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