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Banik Ostrava B |
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09.05.2010, Sportovní Vřesina, MSFL |
Banik Ostrava könnte in der aktuellen Spielzeit mal wieder auf dem Weg sein, tschechischer Meister zu werden, auch wenn man zuletzt den Spitzenplatz der Liga an Sparta Praha abgegeben hat. Weniger gut läuft es für die zweite Mannschaft des Clubs, die 2008 als Meister der Divize B in die MSFL aufgestiegen ist. Nach einem achten Platz im Debutjahr in der 3. Liga sieht es aktuell nicht so gut für Banik B aus, und man benötigt auf dem drittletzten Platz stehend bei gerade mal
drei Punkten Vorsprung auf das Schlußlicht FK Mutěnice dringend Erfolge, um die Klasse halten zu können, wobei man vom Rückzug von Ligakonkurrent Fotbal Fulnek insofern profitiert, daß man nur als Letzter die Liga verlassen müßte. Ob das Punktesammeln gegen das Spitzenteam von Sigma Olomouc B klappen wird, steht allerdings in Zweifel. Eigentlich wäre der Sigma-Nachwuchs schon 2008 in die Druhá Liga aufgestiegen, aber man entschied sich in Olomouc für einen in Tschechien nicht unüblichen Schritt und machte die Zweitligalizenz lieber zu Geld, indem man sie an den FK Karviná verkaufte. Nach einem schwachen Jahr, in dem Sigma B mit 37 Zählern auf Platz 11 abschloß, ist man jetzt wieder da, auch wenn der Tabellendritte bei sieben Punkten Rückstand auf Tabellenführer 1. SC Znojmo auf Ausrutscher des Konkurrenten hoffen muß, wenn man den Aufstieg in die Druhá Liga in diesem Jahr nachholen - oder erneut mit der Lizenz bei sportlich nicht qualifizierten Mannschaften hausieren gehen - will.
Im ersten Abschnitt machen die in Dunkelblau angetretenen Gäste über weite Strecken der Partie den spielerisch besseren Eindruck, erweisen sich jedoch immer wieder als allzu harmlos. Das gilt auch für die gelegentlichen Freistöße, die zwar schon mal auf das Tor von Banik kommen, aber eher wie Rückpässe erscheinen und so dem Torhüter des Banik-Nachwuchses keine Probleme bereiten können. In der 23. Spielminute folgt ein erster Warnschuß von Banik,
bei dem sich der Torhüter der Gäste strecken muß, um das Leder aus dem Eck zu fischen, und zwei Minuten später gehen die Gastgeber nach einer Ecke in Führung und demonstrieren Sigma so, was Torgefährlichkeit ist. Im zweiten Abschnitt kommt es nach fünf Minuten sogar zum vermeintlichen 2:0 für die Hausherren, aber die Situation, bei der ein Abpraller vom Torhüter mitgenommen und eingeschoben wird, wird vom Schiedsrichter zurückgepfiffen - möglicherweise war dabei eine Hand im Spiel. Mit der Führung im Rücken spielt Banik überhaupt mutiger und kommt zu ein paar Chancen, der nächste Treffer bringt allerdings den Ausgleich für Sigma, als ein wie üblich schwach geschossener Freistoß aufs kurze Eck zum Erstaunen aller und vor allem des völlig indisponierten Goalies der Gastgeber den Weg ins Netz findet. In der 76. Minute hat Sigma das Spiel gedreht, als man nach einer Ecke per Kopfball das 1:2 erzielen kann. Alle Angriffsbemühungen der Hausherren bringen nichts mehr, und so steht also eine für Banik ärgerliche Niederlage am Ende der Partie, die nur duch zwei Torwartfehler zustandekommen konnte - beim zweiten Gegentor hätte der Goalie den Eckball abfangen müssen -, und das zu einem Zeitpunkt, zu dem man die Partie in den Griff bekommen zu haben schien.
Banik Ostrava B trägt seine Heimspiele in der aktuellen Spielzeit auf dem Sportplatz aus, auf dem eigentlich der TK Sokol Vřesina seine Heimat hat. Hierbei handelt es sich um eine Anlage mit zwei Rasenplätzen, deren Postadresse Sportovní etwas irreführend ist, denn diese Straße verläuft weit oberhalb der Spielflächen, und auch wenn von hier ein Fußweg
runter zum Sportplatz führt, erfolgt die Hauptanbindung doch über die auf der anderen Seite verlaufende Osvobození. Ob die Plätze über Ausbau verfügen, mag man diskutieren, auf jeden Fall sind ein paar Bänke vorhanden und in einer Ecke des Hauptplatzes befindet sich ein Gebäude, in dem im ersten Stock das Vereinsheim untergebracht ist, auf dessen Terrasse im ersten Stock es ein paar Tische und Bänke gibt, die über ein Dach verfügen und von daher durchaus als so etwas wie Ausbau betrachtet werden können, wenn auch nicht als Tribüne im klassischen Sinne. Hinter der anderen Längsseite folgt der Nebenplatz, der im Gegensatz zum Hauptplatz mit Flutlicht versehen ist, und in einem Hintertorbereich gibt es einen Graswall, oberhalb dessen ein Tennisplatz angelegt ist. Tatsache ist wohl, daß man auf einer derartigen Anlage in Deutschland kaum ein Spiel zweier B-Mannschaften austragen könnte, deren A-Teams ähnlich populär sind wie die von Banik und Sigma, aber in Tschechien interessieren sich offensichtlich die aktiven Fans der ersten Mannschaft nicht für derartige Partien.
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