Kickers Obertshausen vs. FC Kalbach 6:0
ca. 200 Zuschauer
Kickers Obertshausen ist ein reiner Fußballverein mit einer der größten Jugendabteilungen seiner Stadt, so erfährt man auf der Titelseite der Homepage der heutigen Hausherren. Eine Frauenabteilung habe man zwar "zur Zeit nicht", aber dafür gratuliert man der ersten Mannschaft für ihre erfolgreiche Debutsaison in der Landesliga Hessen Süd. Als Zehnter hat der Neuling aus dem Kreis Offenbach die Saison beendet und es heißt, daß er noch viel höher hinaus will und mit dem Aufstieg in die Hessenliga liebäugele. Ob da was dran ist oder nicht, von derartigen Ambitionen können die Gäste vom FC Kalbach nur träumen, die als Verein mit funktionierenden Strukturen, aber kleiner Kasse gelten, als echter Amateurclub halt, für den die Verbandsliga aber auch kaum jemals mehr zu bieten hat als Überlebenskampf, was man im Vorjahr hervorragend gemeistert hat, denn man ist nur einen Platz hinter Mitaufsteiger Obertshausen gelandet und hatte am Ende ein komfortables Polster von elf Punkten auf den Relegationsplatz vorzuweisen.
Die Vorteile in der Partie liegen von Anfang an bei den Gastgebern, die vielleicht auch davon profitieren, daß sie bereits ein Meisterschaftsspiel absolviert haben, während der FC Kalbach in der ersten Runde spielfrei war und so noch keine aktuelle Pflichtspielpraxis sammeln konnte. Nach 15 Minuten fällt dann auch der Führungstreffer für Kickers Obertshausen und nach einer knappen halben Stunde erhöhen die in Silber und Rot angetretenen Hausherren auf 2:0. Hat der FC Kalbach bis zur Pause halbwegs mitgehalten, so brechen im zweiten Abschnitt alle Dämme und vor allem der Torhüter der Gäste ist zumindest an seiner heutigen Leistung gemessen der Spielklasse nicht gewachsen. Bei den beiden schönsten Treffern der Partie hat er freilich keine Chance. Ein harter Schuß von der Strafraumgrenze schlägt als sprichwörtlicher Strich im Tor der Gäste ein und bringt das 4:0, kurz darauf erhöt man per Volley-Knaller auf 5:0.
Das Sportzentrum Obertshausen ist sicherlich nicht spektakulär, hat aber seinen Charme und darf wohl als recht niedliche Anlage bezeichnet werden. Es handelt sich um ein Mehrzweckstadion, das mit raumgreifender Laufbahn ausgestattet ist und über diverse Nebenplätze verfügt. Der Ausbaugrad ist verbesserungsfähig, reicht aber für die Spielklasse aus, denn man hat drei Stufen, die das Spielfeld fast komplett umlaufen, und dazu kommt auf einer Seite ein Gebäude, das mit seinem Vordach für eine Art Überdachung sorgt. Mit dem mit Uhr ausgestatteten Sprecherturm erinnert es ein wenig an ein Bahnhofsgebäude, wobei augenfällig ist, daß es alles andere als mittig steht, sondern vielmehr deutlich vom Platz aus gesehen nach rechts verschoben ist. Nicht vergessen werden soll hier die idyllische Lage des von Bäumen umgebenen Platzes - oberhalb der Stufen kann auch noch der Gräserkundige das eine oder andere Studienobjekt finden.