Vorwärts Nordhorn vs. Blau-Weiß Papenburg 5:1
ca. 300 Zuschauer
Im April 1919 wurde der SV Vorwärts Bakelde gegründet und kurz darauf wurde das neue Team in den Westdeutschen Fußballverband aufgenommen, nachdem man sich ein vom Bakelder Bauern Harink zur Verfügung gestelltes Gelände zu seinem ersten Sportplatz umgebaut hatte. Während der Zeit der Nazidikatur geriet der Club in Ungnade und der Spielbetrieb wurde verboten, woraufhin Vorwärts zur Fußballabteilung des TV Nordhorn wurde, um so den geplanten Anschluß an einen Nordhorner Großfußballverein vermeiden zu können. Nach dem zweiten Weltkrieg erfolgte die Neugründung unter dem bereits in den 1920ern angenommenen alten Namen SV Vorwärts Nordhorn und aktuell nimmt der Club am Spielbetrieb der Bezirksliga Weser-Ems teil, eine Spielklasse unterhalb des bekannteren Lokalrivalen Eintracht. Heute hat man den überraschend stark in die Spielzeit gestarteten Aufsteiger Blau-Weiß Papenburg zu Gast, der als Tabellenvierter anreist, und so kann angesichts der Tatsache, daß die Gastgeber mit zwei Punkten Rückstand auf Platz fünf zu finden sind, von einem Spitzenspiel gesprochen werden, zumal sich der Sieger der heutigen Partie dem Tabellenführer bis auf einen bzw. zwei Punkte nähern kann.
Sechs Siege in Folge bringen die Gastgeber mit in die Partie und das Spiel hat kaum begonnen, da scheint es schon so gut wie sicher zu sein, daß man diese Serie heute auf sieben Spiele erhöhen kann. Schon nach fünf Minuten hat es zweimal im Tor von Blau-Weiß Papenburg geklingelt, wobei die Gastgeber beim ersten Treffer etwas im Glück waren, als der Ball den Weg ins Tor von der Unterkante der Latte gefunden hat. Bis zur Pause fallen keine weiteren Treffer, aber im zweiten Abschnitt legen die Gastgeber noch mal einen Zahn zu und so wird es ein Tag, an den man sich bei Blau-Weiß Papenburg sicherlich nicht allzu gerne erinnern wird - beim SV Vorwärts dagegen umso lieber. Mit 5:1 schickt man den Aufsteiger am Ende nach Hause, und das bedeutet, daß SV Vorwärts Nordhorn und SV Blau-Weiß Papenburg die Plätze tauschen. Zwei Punkte Rückstand hat Vorwärts Nordhorn noch auf den Tabellenführer VfL Oythe aufzuholen, der zwar am Sonntag gegen den GVO Oldenburg nachlegen darf, aber auch die heutigen Gastgeber haben noch ein Spiel in der Hinterhand, die erst nach Abschluß der Hinrunde für den 15.12. angesetzte Partie beim SV Brake.
Eine zentrale Lage kann man dem Waldstadion kaum vorwerfen, von dem manchmal auch einfach als Vorwärts-Stadion die Rede ist, aber es handelt sich nun mal um einen Stadtteilverein, so daß man das kaum zu einem Vorwurf machen kann, und selbst wenn, so wäre das das einzige, was man dem Stadion negativ anrechnen könnte. Immerhin kann es mit einer hübschen Tribüne dienen, auf der man sich auf in vier Reihen untergebrachten roten Sitzschalen niederlassen oder auf den ebensovielen Betonstufen aufstellen kann, in die der überdachte Sitzplatzbereich zu beiden Seiten übergeht. Die Tribüne wurde ebenso wie die heute elementare Flutlichtanlage 2007 erbaut und die Sitzschalen wurden kostenlos vom Partnerverein Werder Bremen zur Verfügung gestellt. Eine Hintertorseite und die Gegenseite sind ohne Ausbau, aber ebenerdig begehbar, wobei in dem besagten Hintertorbereich, in dem auch eine einfache Anzeige untergebracht ist, auch eine Boulle-Bahn zu finden ist, die mit zwei Holzbänken samt dazwischenliegendem Tisch selbst über Sitzgelegenheiten verfügt. Dennoch sind diese Bereiche eher für Leute attraktiv, die die Einsamkeit suchen, wer es etwas geselliger mag, kann sich dagegen nicht nur die Tribüne aussuchen, sondern auch die zweite Hintertorseite, denn hier ist das Vereinsheim der Hausherren untergebracht, vor dem noch zusätzlich ein Würstchenstand aufgebaut ist, und das ist offensichtlich Anreiz genug für einen guten Teil der Zuschauer, das Spiel ebenerdig direkt von hier zu verfolgen, zumal man ab und zu auch noch einen Blick durch das Fenster der Gaststätte werfen und so den Stand der Profispiele prüfen kann, die auf dem Bildschirm des von hier gut erkennbaren Fernsehers im Pay-TV laufen. Einige Zuschauer bleiben dann nach dem Spiel auch gleich vor Ort und sehen sich in der Kneipe die zweite Hälfte des Freitags-Spiels der Bundesliga Hannover 96 gegen VfL Bochum an. Auf der gegenüberliegenden Seite des Immenwegs gibt es übrigens noch drei weitere Fußballplätze, die alle über Rasenbelag verfügen und von denen mindestens ein weiterer Platz auch eine Beleuchtung vorweisen kann.
Einen Teil der Informationen zum Waldstadion haben wir per E-Mail von Sebastian Holthus erhalten. Herzlichen Dank dafür!