Omonia Nikosia vs. AEK Larnaka 0:0
Omonia Nikosia

Omonia Nikosia
vs.
AEK Larnaka 0:0

AEK Larnaka

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Letztes Spiel: Nea Salamina vs. AE Paphos 16.01.2005, Neo G. S. P., Katigoria A Kypros
Nächstes Spiel:  Colchester United vs. Luton Town

Ticket
5079 Zuschauer

Omonia Nikosia - bzw. Ominoia Lefkosias, wie das Team offiell unter Führung des griechischen Namens der Hauptstadt Zyperns heißt - ist Neo G. S. P. - Außenansicht Rekordmeister des Inselstaats und so zählt für den Verein mit dem Kleeblatt im Zeichen nichts als der Titel selbst, doch in der laufenden Spielzeit sieht es nicht allzugut für die Titelaspirationen Omonias aus. Nach 13 Spieltagen liegt man bereits mit neun Punkten auf Tabellenführer und Lokalriavalen APOEL zurück und auf den Tabellenzweiten Anorthosis Famagusta haben die Hausherren auch schon sieben Punkte verloren. Faktisch ist es sogar noch schlimmer: sowohl APOEL (gestern 1:0 bei Alki Larnaca) als auch Anorthosis (4:1 beim Tabellenletzten Aris Limassol) haben am heutigen Spieltag bereits vorgelegt und so würde der fest eingeplante Pflichtsieg gegen den AEK Larnaka am heutigen Tag nur diese Abstände wiederherstellen und alles andere wäre aus Sicht der Gastgeber eine Katastrophe. Der AEK belegt zur Zeit den vorletzten Tabellenplatz und ist von daher in akuter Abstiegsgefahr und so wäre alles andere als ein Dreier des Rekordmeisters eine große Überraschung. Der AEK Larnaka ist übrigens Nachfolgeteam von EPA Larnaka, das seinerseits 1930 als politisch rechtsorientierter Verein aus dem eher linksgerichteten Lokalrivalen Alki hervorgegangen war, und ist damit den umgekehrten Weg von Omonia gegangen, das sich 1948 als linksorientierte Abspaltung aus dem der Rechten nahestehenden APOEL gegründet hatte. Die enge Bindung an eine politische Richtung kann als typisch für den zypriotischen Fußball gelten und wurde auch von den Exilteams mitgebracht, wo beispielsweise Nea Salamis Famgusta der Club der Linken und Lokalrivale Anorthosis Famagusta der Verein der rechtgerichteten EOKA-Bewegung ist.

Omonia übernimmt sofort die Initiative und ginge bereits nach einer Minute fast in Führung, als man das Leder knapp am kurze Eck Neo G. S. P. - Haupttribüne vorbeisetzt. Nach zehn Minuten kommt es zur ersten Chance der Gäste, als deren Anhänger bei einem Kopfball ans Außennetz bereits jubeln, sich aber zu früh gefreut haben. Danach fällt den Hausherren erst mal nicht mehr allzuviel ein und nach etwas mehr als zwanzig Minuten ändert man seine Strategie und fordert zweimal kurz nacheinander Foulelfmeter, handelt sich damit aber nur eine gelbe Karte ein, da der Schiedsrichter zum Unwillen von Omonia-Mannschaft und -Fans eine Schwalbe erkannt hat. Nach 28 Minuten müßte es wohl wirklich einen Elfer geben, als ein Abwehrspieler von AEK nach dem Reingrätschen das Bein hochnimmt, aber wieder verweigert der Unparteiische den Pfiff. Im zweiten Abschnitt wird die Überlegenheit von Omonia immer drückender und in der letzten Viertelstunde werfen die Hausherren geradezu verzweifelt alles nach vorne und sorgen dabei mehrmals für Chaos in der AEK-Abwehr, doch auch bei mehrmaligen Nachschußchancen schaffen es die Gästespieler im letzten Moment doch immer noch, einen Körperteil in den Weg des Balles zu bekommen. Soviel Offensivdrang geht dann natürlich zu Lasten der Abwehr und es ergeben sich auch dicke Chancen für die Gäste, die alleine dreimal frei vor Omonia-Torhüter Wezer auftauchen, der jedoch jedesmal Sieger bleibt. Am Ende fragt man sich als Zuschauer, was man da eigentlich gesehen hat, denn es ist kaum zu glauben, daß eine Partie torlos geblieben ist, in der es vermutlich mehr sogenannte 100%ige Torchancen gegeben hat als bei machem Spiel, in dem vier oder fünf Treffer zu verbuchen sind.

Während die Hausherren kein besonderes Intro zeigen, gibt es auf der Seite des AEK ein einzelnes rotes bengalisches Feuer. In der Folge Neo G. S. P. - Gegenseite und Hintertorbereich ergibt sich für die Fans beider Seiten ein Wechselbad der Gefühle, wobei die Emotionen vor allem während der Phase mit den drei nicht gegebenen Elfmetern für Omonia hochgehen. Bis zur Halbzeit sind die Heimfans dann aber mehr mit ihrer Mannschaft unzufrieden als mit dem Unparteiischen, denn es sind offensichtlich die Spieler der Hausherren, die mit dem lautstarken Pfeifkonzert gemeint sind, das die Teams auf dem Weg zum Pausentee begleitet. Dieses Wechselbad setzt sich in der zweiten Hälfte fort, denn Omonia kann das Publikum mit seinem engangierten Spiel zunächst wieder auf seine Seite bringen, am Ende aber siegt dann doch die Enttäuschung über die Unfähigkeit der Hausherren, ein Tor gegen einen Abstiegskandidaten zu erzielen und in den letzten Minuten ist die Stimmung bei den Heimfans eher gereizt, bevor es nach dem Abpfiff zu einem erneuten bitteren Pfeifkonzert kommt. Die Spieler von AEK Larnaka werden dagegen von ihren Fans wie Sieger gefeiert, obwohl man ihnen ebenfalls vorwerfen kann, daß aus den 1:1-Situationen mindestens ein Treffer hätte werden müssen, aber immerhin konnte der AEK durch den Punktgewinn den Abstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz auf zwei Zähler verkürzen.

Das Neo G. S. P. Stadion ist eine hochmoderne Anlage, aber doch meilenweit von den weitverbreiteten Standardbauten entfernt, mit denen Neo G. S. P. - Hintertorbereich mit Multimediatafel man die Spielorte heutzutage so gerne versieht. Besonders charakteristisch ist die geschwungene Dachkonstruktion der Haupttribüne des auch von den Lokalrivalen APOEL und Olympiakos genutzen Stadions, die im Profil ein wenig an eine Skisprungschanze erinnert und deren hinterer Teil nicht nur als Gegengewicht, sondern gleich auch noch seinerseits als Dach für ein paar Sitzplätze des Längsseits liegenden Nebenplatzes dient. Besonders fallen optisch noch die gebogenen Aufgänge zu beiden Seiten der Tribüne auf, die ohne Stufen auskommen, sondern sich wie Parkhausauffahrten in die Höhe schrauben. Die anderen Tribünen sind ebenfalls wie der vordere Bereich der Haupttribüne ohne Überdachung, wobei die vorderen Sitzreihen in Weiß und die dahinter liegenden in Hellblau gehalten sind. Nur auf dem überdachten Oberrang der Haupttribüne findet man einen nicht einfarbigen Block, hier findet man die griechischen Buchstaben ΓΣΠ (also eben GSP) in Weiß auf Hellblau. Für Flutlicht wird auf der Gegenseite über zwei Masten gesorgt, während die Haupttribüne über in die Dachkonstruktion integrierte Strahler verfügt. Für das Land nicht typisch ist die moderne Multimediaanzeige, die in einer Diagonale untergebracht ist, aber auch auf die übliche Analoguhr wurde im Neo G. S. P. nicht verzichtet - sie ragt an einer Art "Stiel" aus der Gegenseite hervor.

Neo G. S. P. - Rückseite der Dachkonstruktion als Dach des Nebenplatzes

Neo G. S. P. - Heimfans

Ein Teil der Informationen in diesem Bericht stammt aus Hardy Grüne: Enzyklopädie der europäischen Fußballvereine, Kassel (2000), AGON-Sportverlag


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