1. FC Neubrandenburg 04 |
maps.google.de wikipedia |
fußballdaten.de fußball.de kicker.de |
wikipedia ka-fans.de |
17.08.2014, Jahnstadion, DFB-Pokal |
Neubrandenburg ist eine Stadt, die eigentlich mit ihrem Spitznamen "Vier-Tore-Stadt" für den Fußball
geschaffen zu sein scheint, wobei sich das allerdings auf die Stadttore bezieht, durch die man die
historische Altstadt mit ihrer malerischen Stadtmauer betritt. Vier ist auch die Zahl im Vereinsnamen
und bezieht sich hier natürlich auf das Gründungsdatum von 2004, wobei der Club aus diversen Fusionen
hervorgegangen ist, die sich nach der Vereinigung von Bundesrepublik und DDR ergeben hatten -
im DDR-Fußball war mit dem SC Neubrandenburg einer der Vorgänger des heutigen Clubs einmal ein Jahr lang
erstklassig gewesen. Aktuell kicken die Mecklenburger in der NOFV-Oberliga Nord, aber heute steht etwas
Besonderes an, denn man schaffte es in der letzten Saison, gegen den Sieverhäger SV den Mecklenburgischen
Pokal zu gewinnen, nachdem der 1. FC Neubrandenburg 04 im Halbfinale den scheinbar übermächtigen Drittligisten
Hansa Rostock in dessen Ostseestadon mit 2:1 hatte aus dem Wettbewerb eliminieren können.
Das ganz große Los ist den Kickern aus der Kreisstadt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte zwar
verwehrt geblieben, aber es gibt schlechtere Lose als den traditionsreichen Zweitligisten vom Karlsruher
SC und Deutschen Meister von 1909, und ein wenig machen sich die Neubrandenburger ja vielleicht sogar
Hoffnung, den Hansa-Rostock-Coup wiederholen zu können. Der Spielverlauf gibt das zwar nicht wirklich
her, denn es sind die Badener, die das Spiel machen, aber der FCN rettet nicht nur ein schmeichelhaftes
0:0 in die Pause, sondern schafft es danach, Karlsruhe zu überraschen und selbst kurz nach der Pause
durch Christoph Fischer mit 1:0 in Führung zu gehen. Vielleicht rettet es den KSC, daß man direkt eine
Antwort findet und nicht groß dazu kommt, über den Rückstand nachzudenken, denn es dauert gerade einmal
zwei Minuten, bis Gaetan Krebs einen Abpraller im FCN-Strafraum zum Ausgleich nutzen kann. Noch einmal fünf
Minuten weiter wird dem KSC ein Elfmeter zugesprochen, den Jan Mauersberger souverän verwandelt, so daß
das Spiel gedreht ist. Nachdem ein zweiter Elfer in der 67. Minute das 1:3 für den KSC bringt, ist
der sprichwörtliche Fisch dann auch gegessen.
Einen der ganz großen Fische hätte man wohl im Ostsse-Stadion empfangen und wäre so an die Stätte des
letztjährigen Pokalhalbfinales zurückgekehrt, aber für den KSC muß der 1. FC Neubrandenburg nicht
umziehen bzw. nicht weiter als er es in der aktuellen Spielzeit ohnehin tut. So empfängt man die
Badener im Jahnstadion, wo es einen abgeteilten Gästeblock gibt, der während der Partie recht durchgängig
für Stimmung sorgt und nur nach dem überraschenden Rückstand kurz still wird - um zu zeigen, ob die
Badener auch in einer kritischen Pokalsituation hinter der Mannschaft gestanden hätten, dauert diese Phase
nicht lange genug. Von einheimischen Fans ist wenig zu hören, allerdings etwas zu sehen, hat man doch die
Werbebande in einem Diagonalbereich mit ein paar heimischen Bannern behängt.
Die Sache mit dem 'nicht umziehen' bedarf noch ein wenig der Erläuterung, denn eigentlich kicken die
Mecklenburger nebenan, wo man mit dem sogenannten "Ligaplatz am Jahnstadion" eine eigene Anlage hat,
die von der reinen Kapazität her sogar für die heutige Partie ausgereicht hätte, aber ob der DFB sie
dafür freigegeben hätte, wird man nicht erfahren, denn die Anlage wird umgebaut und der FCN weicht ohnehin
für die aktuelle Spielzeit - bzw. genauer gesagt deren Hinrunde - ins Stadion selbst aus. Es heißt, hier
werde man auch mal den Nebenplatz nutzen, aber das ist heute natürlich kein Thema, und so wird im eigentlichen
Stadion gespielt, das rundum über Ausbau in Form von Stufen verfügt und auf den Längseiten Sitzplätze zu bieten
hat, die im zentralen Bereich der Haupttribüne auch noch mit einer Überdachung versehen sind, überwiegend jedoch
offen ist, was sowohl im äußeren Bereich der Hauptseite gilt wie auch für alle Sitzplätze der Gegengeraden. Dazu
kommt noch eine altmodische, aber gerade dadurch bzw. durch die daraus folgende Größe, auffällige Anzeigetafel -
nur in Betrieb ist sie leider nicht - stattdessen wird der Spielstand durch Stecktafeln unterhalb der Sprecherkabine
auf dem Tribünendach angezeigt.
|