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SC Montignies vs. FC Marbaix 3:2 |
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16.01.2011, Stade Yernaux, 1. Proviniciale Hainaut |
Montignies-sur-Sambre ist im belgischen Fußball nicht ganz unbekannt, aber das liegt nicht an den
heutigen Hausherren vom SC Montignies, sondern am früheren Erstligisten von Olympique Charleroi-
Marchienne, dessen Stade de la Neuville wenige Straßen entfernt ebenfalls in der ehemals
eigenständigen Gemeinde Montignies zu finden ist, die 1977 zu Charleroi eingemeindet wurde. Die
heutigen Hausherren sind einige Etagen tiefer zu finden als das immerhin noch in der dritten Liga
aktive Olympique, nämlich in der 3. Provinzialen Hainault. Damit kickt man in der insgesamt siebten Liga Belgiens oder, wenn man das ganze andersherum aufstellen will, in der zweiten Spielklasse von unten. Immerhin ist man hier ganz oben zu finden, so daß der SC Montignies im nächsten Jahr die 2. Provinciale unsicher machen wird. Dazu will man heute erst einmal die Zähler des Mittelfeldteams FC Marbaix einsammeln - ebenfalls ein Stadtteilclub, der aus dem etwa 20 Kilometer südwestlich gelegenen Ham-sur-Heure stammt.
In der fünften Spielminute geht der SC Montignies nach Flanke von links per Volleyschuß in Führung, und sofort
ergeben sich weitere Großchancen für die Gastgeber. Nachdem sich Marbaix etwas über eine Viertelstunde
einem weiteren Gegentreffer widersetzen kann, fällt das 2:0 in der 24. Minute ausgerechnet durch ein
Eigentor, und es sieht ganz so aus, als sollte es zu einem Kantersieg für die Hausherren kommen. Fünf Minuten später fällt dann aber der überraschende Anschlußtreffer, und das auf kuriose Art und Weise, als ein Rückpaß an den Posten prallt und vom zurückeilenden Heimtorwart über die Linie prallt - also erneut ein Eigentor, ob man es jetzt dem Rückpassenden oder dem Goalie anrechnet. Drei Minuten später kann
Montignies den alten Abstand wiederherstellen. Nachdem Marbaix mit einem Elfmeter kurz vor der Pause
scheitert, klappt es in der 55. Minute per Direktschuß besser, und es heißt nur noch 3:2 für die Hausherren. Die sind in der Folge zwar überlegen, können aber keinen Treffer mehr erzielen, und so muß man am Ende bei der Schlußoffensive von Marbaix noch einmal zittern, bei der die Gäste mehrere Ausgleichschancen haben - bei der größten scheitert man in der 87. Minute nur am Torpfosten.
Das Stade Yernaux ist das, was den SC Montignies von dem Großteil der Clubs nicht nur in seiner
Spielklasse abhebt, denn man kickt hier in einer Anlage, die sich auch in deutlich höheren Spielklassen
sehen lassen könnte. Glanzstück der Anlage ist sicherlich die imposante Haupttribüne, die mit immerhin
zwölf Betonstufen daherkommt. Das Bauwerk verfügt ebenso über eine Überdachung wie auch über einen
mit Sitzschalen ausgestatteten Bereich und einem von der Tribünenrückseite aus zugänglichen Vereinsheim,
das allerdings im Gegesatz zu vielen anderen Vereinsheimen in Belgien nicht mit direkter Sicht auf das Spielfeld dienen kann. Darüber hinaus weist die Anlage, die mit einem Kunstrasenplatz ausgestattet ist, auf den anderen drei Seiten ebenfalls Ausbau auf, allerdings in allen Fällen in Form von unüberdachten Traversen mit fünf Stufen auf der Gegenseite und in einem Hintertorbereich und derer drei hinter dem anderen Tor. Wenn hier nicht offziell gekickt wird, ist die Anlage für die Öffentlichkeit zugänglich, und noch wenige Minuten vor Spielbeginn findet man hier Freizeitkicker bei der Ausübung ihres Hobbys vor.
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