K. Merksem-Antwerpen Noord SC |
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29.03.2013, Jef Mermansstadion, 4. Division Belgien, Staffel C |
Der heutige Koninklijke Merksem-Antwerpen Noord Sporting Club wurde am 15. Juli 1921 gegründet
und begann als Schulverein des Sint Jan Bergmanscollege, dessen Namen man auch zunächst trug.
Zunächst trat man dem Flämischen Katholischen Sportbund bei, kam dann aber 1925 zum KBVB und
bekam die Stammnummer 544 zugeordnet. Zwei Jahre später benannte sich der Club in Merksem SC um,
um den Namen 1941 nach dem Zusammenschluß mit Olse-Voetbal, dem vier Jahre zuvor gegründeten
Team des Sint-Eduardcolleges, auf Olsa Merksem SC zu ändern. Anfang der 1960er Jahre kickte
man unter diesm Namen in der 2. Division, in die man über zehn Jahre später noch einmal zurückkehren
konnte, aber es folgte ein Niedergang, der den Club 1980 aus den Nationalen Ligen abstürzen ließ.
Es dauerte bis 2012, bevor man - seit 2010 unter dem heutigen Namen spielend - aus den
Regionalen Ligen Antwerpens auf die nationale Ebene zurückkehren konnte, wo es jetzt gegen
den Abstieg geht. Größere Ziele hat der Gegner vom KFC Duffel, der zwar zu Saisonbeginn die
Liga gewechselt hat, aber quer, denn man wurde von Staffel D in Staffel C der 4. Division verlegt
und möchte jetzt gerne nach oben wechseln. Dazu müßte man zunächst die dritte Periode gewinnen -
das heißt, in der Tabelle dieses Abschnitts fünf Zähler auf Hasselt gutmachen und sich danach über
die Aufstiegsrunde durchsetzen. Durchsetzen sollten sich die Gelb-Roten dann allerdings auch heute,
denn gegen die Teams am Tabellenenede darf man in der aktuellen Situation sicherlich keine Punkte
liegen lassen.
Tatsächlich ist dem KFC Duffel anzumerken, dass er die heutigen Punkte eingeplant hat, denn man
beginnt sofort, die Hausherren unter Druck zu setzen. In der Nähe von Tor und Strafraum treiben
sich die Gäste immer wieder herum, aber sie haben Schwierigkeiten, wirklich klare Torchancen zu
erarbeiten, während Merksem ab und an Gegenzüge probiert, zumeist aber damit zufrieden ist, die
Bälle weit herauszuschlagen. Die erste richtige Aufregung gibt es dann auch nicht um ein Tor oder
auch nur eine Torchance, sondern als Merksems Aboulai Demba in der 43. Minute zunächst wegen
Foulspiels im Mittefeld die gelbe und dann wegen Protestierens die gelb-rote Karte zu sehen bekommt,
was zu heftigen Diskussionen führt, nach denen der Schiedsrichter die Partie erst einmal unterbricht und
die fehlenden zwei Minuten des ersten Abschnitts später zu Ende spielen wird.
Auch nach der zweiten Spielunterbrechung, in Form der offiziellen Halbzeitpause, sieht es erst einmal so
aus, als würde das Heimteam auch in Unterzahl zu einem torlosen Remis kommen können, doch einer
der wenigen lichten Momente des Favoriten führt in der 55. Minute zum 1:0 durch Dieter Van Den Broeck,
wobei das per Distanzschuß erzielte Tor nicht wirklich herausgespielt ist. Ob das Tor eine Folge von
Merksems Unterzahl ist, mag also diskutiert werden, doch daß die Gastgeber mit einem Mann weniger auf
dem Feld kaum zu dem Angriffswirbel in der Lage sein werden, den man schon in Gleichzahl nicht entfachen
konnte, ist ziemlich offensichtlich. Das Spiel geht dann auch tatsächlich ohne weitere Tore zu Ende,
selbst wenn das mit der Unterzahl nicht bis zum Schlußpfiff anhält und man ab der 76. Minute, in der
Duffels Darko Matkovic nach Foulspiel glatt rot sieht, mit zehn gegen zehn auf dem Platz steht.
Das Jef Mermansstadion ist so idyllisch gelegen, wie es mitten in der Großstadt möglich ist, denn es
liegt im Randbereich des Parks Rozendael und grenzt auf der anderen Seite unmittelbar an einen zweiten
Park namens Runcvoort an. Aber auch die Anlage als solche weiß zu überzeugen. Nachdem man sie betreten
hat und dabei unter einem nicht übersehbaren Schild, auf dem die heutige Ansetzung steht, hindurchgegangen
ist, hat man die überdachte Haupttribüne mit ihren in Vereinsfarben blau und gelb
versehenen Sitzen direkt vor sich, die mittig auf einer Längsseite steht und der auf der vom Eingang
abgewandten Seite ein mit grünem Dach versehener Unterstand folgt. Noch auffälliger ist sicherlich
die ebenfalls überdachte Traverse auf der Gegenseite, die über die volle Längsseite geht und mit
immerhin neun Stehstufen auch etwas in Punkto Ausbaugrad zu bieten hat. Ausbau hinter den Toren ist
so nicht mehr nötig, aber natürlich gibt es auch im Jef Mermansstadion das in Belgien obligatorische Vereinsheim -
um genau zu sein, ist es hier im Hintertorbereich auf der Eingangsseite zu finden.
Im großen und ganzen handelt es sich also um einen recht typisch
belgischen Spielort in einer der besseren Varianten, aber zumindest die Spielfläche selbst weicht vom
Standard des Landes ab, denn es handelt sich um einen (noch?) eher untypischen Kunsrasenplatz. Der
Namensgeber des Stadions, Jef Mermans, ist übrigens ein früherer Fußballer, der zwischen 1942 und
1957 in 382 Spielen für den RSC Anderlecht zu 339 Toren gekommen ist und danach von 1957 bis 1960
seine Karriere bei Olsa Merksem ausklingen ließ - dazu kommen noch 30 Tore in 56 Länderspielen.
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