|
RSV Meinerzhagen |
|
Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen eV |
Landesliga Westfalen 2 (WDR-Videotext)
|
27.04.2004, Stadion an der Oststraße, Landesliga Westfalen 2 (Süd) |
Soldaten und junge Leute waren es, die den Fußball nach Meinerzhagen brachten.
Trikots, Fußballschuhe und Fußbälle waren Mangelware, und Könner waren sie auch nicht.
Aber, ---------- sie hatten Spaß am Spiel!
So beginnt die Geschichte des RSV Meinerzhagen in der Vereinschronik auf der Homepage des Clubs. In den Jahren
bis heute sind diverse Ligazugehörigkeiten für den RSV verzeichnet, der zwischen Kreisklasse und Verbandsliga hin-
und herpendelte, aber wohl den Großteil seiner Zeit in Landes- und Bezirksliga verbrachte. Vor gar nicht so langer Zeit - 1998 -
waren die Sauerländer wieder ganz am Boden - will sagen in der Kreisklasse - angekommen, aber inzwischen ist man wieder in der sechsten Liga, wo es in der laufenden Spielzeit wenig Thrill für die Hausherren gibt, die sich auf einem Mittelfeldplatz etabliert haben. Der TuS Wengern dagegen darf noch mit dem Aufstieg liebäugeln, denn man liegt auf dem zweiten Tabellenplatz. Bei 12 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer SSV Hagen müssen die RSVler hoffen, daß am Ende der Saison eine günstige Konstellation herauskommt, die dafür sorgt, daß man auch als Verfolger eine Aufstiegschance bekommt, doch zuerst heißt es den zweiten Tabellenplatz zu verteidigen, denn die Verfolger hinken nicht weit zurück.
Zu Beginn der Partie dominiert der Tabellenzweite das Geschehen, kann sich aber nur sehr selten echte Torchancen herausspielen. So sind
die Kicker aus Wengern - übrigens ein Stadtteil von Wetter an der Ruhr - darauf angewiesen, daß ein Spieler der Hausherren bei einer unglücklichen Abwehraktion das Leder im eigenen Netz unterbringt, um in Führung zu gehen. Der Treffer gibt den Gästen aber keine zusätzliche Sicherheit, vielmehr kippt die Partie nach und nach zugunsten der Hausherren, die nach einer guten halben Stunde zum Ausgleich kommen. Das ist dann wieder das Signal für Wengern zum Angriff und jetzt kommen die Gäste auch zu Chancen, die jedoch von den Hausherren mit Glück und Einsatz vereitelt werden können. Im zweiten Abschnitt setzt sich das überdurchschnittliche Landesligaspiel fort, und jetzt sind es wieder die Kicker vom RSV, die das Geschehen bestimmen. Dennoch fällt der Treffer auf der anderen Seite, als die Hausherren in der 70. Minute die Abwehr zu sehr entblößen und das mit einem Gegentreffer bezahlen, bei dem gleich zwei Spieler von Wengern frei vor dem Tor auftauchen. Damit scheint die Partie entschieden zu sein, vor allem, da die Zeit für den RSV immer knapper wird, aber das Team kämpft bis zur letzten Sekunde um den Ausgleich und wird in der Nachspielzeit belohnt, als die Partie endet, wie sie begonnen hat: mit einem Eigentor - diesmal zu Ungunsten vom TuS Wengern.
Die Atmosphäre beim Spiel des RSV ist die eines typischen Amateurspiels bei einem Verein, bei dem die Ultramanie noch nicht angekommen ist. Die Zuschauer stehen wohl geschlossen zum Heimteam - jedenfalls ist bei den Toren von Wengern keinerlei Jubel zu sehen -, aber das äußert sich nur in direkten Reaktionen auf das Spiel. Ein paar mal versucht jemand, einen Sprechchor zu starten, was aber schnell im Sande verläuft, da sich niemand daran beteiligt.
Eigentlich ist der RSV seinem Vereinsnamen untreu geworden, denn der Abkürzung zum Trotz - die für Rasensportverein steht - findet man im Stadion an der Oststraße unweit der lokalen Abfahrt von der BAB 45 einen Kunstrasenplatz vor. Ausbau gibt es vor allem auf einer Längsseite, die über fast volle Breite über eine Traverse mit 15 Stufen verfügt und darüberhinaus noch begehbaren Graswall zu bieten hat. Hier findet sich neben einer hölzernen Würstchenbude auch die Vereinskneipe des RSV und ein weiteres Gebäude, von dessen Balkonen aus auch einige Leute das Spiel verfolgen und die sozusagen VIP-Plätze mit Blumenkübeln bilden. Des weiteren lassen sich alle Seiten der Anlage begehen und eine Flutlichtanlage ist auch vorhanden, wobei man allerdings mit zwei Flutlichtmasten auskommt, die auf einer Diagonale untergebracht sind und dafür sorgen, daß der Platz von der Hauptstraße hinter der weniger ausgebauten Längsseite aus gut zu erkennen ist. Der Kunstrasenplatz selbst ist übrigens eine recht altmodische Variante mit einem kurzgeschorenen hellgrünen Teppich, auf den zum Spiel größere Mengen von Sand aufgebracht werden.
|