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Liverpool FC vs. Borussia Dortmund 2:0 |
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UEFA |
schwatzgelb.de BVB-Page von Katja und Michael Borsigplatz 88 BVB Fans USA |
30.10.2001, Anfield Road, UEFA Champions League |
Drei Teams sind es noch, die am heutigen letzten Spieltag der Champions League Gruppe B das Ticket
für die Zwischenrunde buchen können. Neben den beiden an der Anfield Road aufeinandertreffenden Konkurrenten vom Liverpool FC und Borussia Dortmund ist hier auch noch Boavista Porto im Rennen, das seinerseits bei Dynamo Kiew zu Punkten kommen will. Angesichts der bislang mageren Ausbeute der Ukrainer (2 Punkte aus 5 Spielen) muß man vor der Partie davon ausgehen, aus eigener Kraft auf Kosten des heutigen Gegners weiterkommen zu müssen. Dies bedeutet für die Hausherren, daß es auch ein Remis sein darf, während die Gäste das Spiel gewinnen müssen. Dabei mag so mancher Fan der Gelb-Schwarzen ein wenig in der Geschichte kramen, den 1966 gelang dem BVB der erste Europapokalsieg überhaupt, als man im Glasgower Hampdon Park - in dem im kommenden Jahr das Endspiel der Champions Liga stattfinden soll - dem hochfavorisierten Liverpool FC einen 2:1-Sieg abtrotzte und sich so den heute nicht mehr ausgespielten Cup der Pokalsieger sicherte.
An mangelnder Courage und mangelndem Kampfgeist liegt es heute nicht, daß die Borussen am Ende
den Kürzeren ziehen. Sie suchen ihre Chance und man merkt es dem Team von Anfang an an, daß es an sich glaubt. Auch von dem Rückstand nach gut 20 Minuten durch einen Flachschuß ins lange Eck läßt man sich nicht lange beeidrucken, sondern drückt weiter auf den defensiv eingestellten LFC, um das Blatt noch mal zu wenden. Ein paarmal fehlt letztendlich ein Quentchen Glück, und die Entscheidung fällt schließlich zehn Minuten vor Schluß, als der LFC gegen die weit vorgerückten Borussen einen Konter verwandeln kann. Als Fazit muß wohl gesagt werden, daß Borussia Dortmund, für das das Abenteuer Europapokal demnächst im UEFA-Cup weitergeht, eigentlich weniger am heutigen Spieltag versagt hat als in den Auswärtsspielen in Kiew und Porto sowie beim Heimspiel gegen den heutigen Gegner, als man unnötige Punkte abgab. Umso ärgerlicher ist am Ende die Kunde aus Kiev, daß Boavista überraschend mit 1:0 verloren hat, denn erstens ist man so nur durch die Tordifferenz den Portugiesen unterlegen und hätte sogar im 2:1 gewonnenen Heimspiel gegen deren Team mit einem Treffer mehr die Zwischenrunde erreichen können und zweitens hätte sich Liverpool auch mit einem Remis oder gar einer Niederlage am heutigen Spieltag nicht vom Zwischenrundenkurs abbringen lassen, was wohl in so manchem der zahlreich angereisten Borussen-Fans den Gedanken an ein Gastgeschenk der Reds aufkommen läßt - das es wohl auch dann nicht von den Briten gegeben hätte, wäre das Ergebnis aus Kiew vorher bekannt gewesen.
Die Anfield Road ist mit gut 46000 Zuschauern bei diesem scheinbaren Endspiel ausverkauft, wobei auch
fast 3000 schwarz-gelbe Anhänger den Weg in die westenglische Hafenstadt gefunden haben. Das Verhältnis zwischen den Fangruppen bleibt am ganzen Tag freundschaftlich, wobei tagsüber vor allem viele mit Fanartikeln ihrer Helden ausgestattete Dortmunder in der Innenstadt auffallen. Beim Spiel präsentieren sich die Engländer gewohnt sangesfreudig und können - bei drei mitsingenden Tribünen - eine beträchtliche Lautstärke erreichen. Der Dortmunder Block, in dem man übrigens englanduntypisch das Spiel trotz der Schalensitze stehend verfolgen darf, ohne Widerspruch von den Ordnungskräften zu ernten, gibt sich alle Mühe, dagegen zu halten, und entwickelt ebenfalls eine nicht zu verachtende Sangesfreude, die die zuletzt häufig eher schwache Stimmung im Westfalenstadion bequem hinter sich läßt. Vor der Partie wird von ein paar Dortmundern übrigens ein Transparent gezeigt, das an den Europapokalsieg vor 35 Jahren erinnern soll, aber offensichtlich nicht ausreicht, um dem LFC so viel Angst einzujagen, daß er heute wieder als Verlierer vom Platz geht.
Das Stadion an der Anfield Road ist wohl eine der bekanntesten - fast mythisierten - Spielstätten
der Welt, so daß man es kaum beschreiben muß, aber dennoch soll es hier ein paar Worte dazu geben. Die vier Tribünen der Spielstätte präsentieren sich recht unterschiedlich, auf den Seiten gibt es einmal eine Variante mit in der Mitte integrierten VIP-Logen hinter Glas, die als einzige über eine überhöhte Dachkonstruktion verfügt und so das hufeisenförmig zusammengebauten Dach der anderen drei Tribünen überragt. Gegenüber und hinter dem einen Tor findet man einstöckig durchgebaute Tribünen, wobei die Version auf der Längsseite vermutlich die älteste ist, kommt sie doch nicht ohne Stützpfeiler aus. Hinter dem anderen Tor - hier sind die Gäste untergebracht - ist schließlich die einzige doppelstöckig ausgebaute Tribünenversion zu finden. Alle Tribünenen sind zum Großteil mit roten Klappsitzen ausgestattet, wobei sich mit weißen und schwarzen Sitzen schattierte Schriftzüge LFC finden
und auf der doppelstöckigen Tribüne ein Sponsorenzeichen. Außen am Stadion findet sich übrigens eine oft abgebildete Gedenkstätte für die Opfer der Katastrophe vom Pokalhalbfinale im Hillsborough Stadium, ein großer LFC-Fanshop und - profanerweise - ein integriertes Restaurant einer bekannten Fastfood-Kette amerikanischen Ursprungs.
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