Rot-Weiß Lintorf |
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20.02.2013, Jahnstraße, Kreispokal Düsseldorf |
Bereits im Jahr 1908 wurde in Lintorf, einer damals eigenständigen Gemeinde im Norden von Ratingen,
der erste Fußballverein gegründet, der als Borussia Lintorf an den Start ging. Zwischendurch
existierten hier gleich zwei Vereine - ein bürgerlicher und ein der Arbeiterschaft entstammender,
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bis 1928 der SC Rot-Weiß Lintorf gegründet wurde. Die Fusion mit dem Turnverein 08 zum TuS Rot-Weiß
08 hielt nach dem 2. Weltkrieg nur ein Jahr lang, und so gingen die Fußballer wieder ihre eigenen
Wege, die sie 1963 in die Bezirksklasse und schließlich Ende der 1970er und in den 1980er Jahren auch
in die Landesliga führen sollten. Vorher, nämlich 1975, war Lintorf gegen den Widerstand der
Bevölkerung zu Ratingen eingemeindet worden, zu dem es seither als Stadtteil gehört. Zuletzt
kickte man immer wieder in der Spitze der Bezirksliga mit, ohne noch einmal die angepeilte Rückkehr
in die Landesliga erreichen zu können. Das kann man sich wohl auch in dieser Spielzeit von der
sprichwörtlichen Backe putzen, denn die Rot-Weißen sind zwar Tabellendritter der Bezirksliga
Niederrhein 1, können aber nur noch auf die Schlußlichter des enteilten Düsseldorfer SC 99 schauen,
der bereits 17 Zähler Vorsprung auf Rot-Weiß hat. Heute hat man den in der Tabelle nicht weit
entfernten Rather SV zu Gast - die Düsseldorfer liegen auf Platz 5 - und so darf mit einem knappen
Spiel gerechnet werden, auch wenn es nicht um Ligapunkte geht, sondern man vielmehr in der 2. Runde
des Kreispokals Düsseldorf die Klingen miteinander kreuzt.
Auf dem Platz ist die Rollenverteilung dann aber doch eine eindeutige, und zwar sind es die Gastgeber,
die sofort die Initiative ergreifen und nicht nur den Gegner von Beginn an unter Druck setzen, sondern
das auch bereits in der sechsten Spielminute auch im Spielstand verankern, als Maciej Golumbowski
das Leder ohne viel Federlesen im Tor des Rather SV unterbringt. Irgendwie scheint man bei der
Lintorfern mit einem solchen Spielverlauf gerechnet zu haben - zumindest hält man sich nicht
groß mit Jubeln auf. Ein Doppelschlag durch Pascal Ohlenmacher und den zweiten Treffer
Golumowskis in der 20. und 21. Minute bringt die Vorentscheidung, in der Folge kommen die
Rather nur deshalb etwas besser ins Spiel, weil der SC Rot-Weiß die Zügel etwas schleifen läßt.
Die einen wollen also nicht mehr, und die anderen können nicht - keine gute Voraussetzung für
ein weiterhin spannendes Spiel, aber immerhin zeigen die Hausherren zehn Minuten vor Schluß
doch noch einmal ein wenig Willen und steuern einen weiteren Treffer bei, so daß am Ende ein
klares 4:0 für Lintorf auf dem Zettel steht, als Schiedsrichter Martin Bitto vom SSV Erkrath
die Partie abpfeift. Am Ende liegt die Vermtung nahe, daß der Rather SV heute nur wenige Spieler
seiner ersten Mannschaft aufgeboten hat, und tatsächlich zeigt ein Vergleich mit dem letzen
Bezirksligaspiel der Gäste, daß damals nur zwei der heutigen Akteure auf dem Platz standen und
zwei weitere als Reservisten aufgeführt waren.
Rot-Weiß Lintorf verfügt an der Jahnstraße über eine durchaus ansehnliche Platzanlage. Gespielt
wird hier auf Kunstrasen - ansonsten wäre wohl heute auch keine Partie auf dem Hauptplatz möglich
gewesen - und zumindest auf einer Längsseite wird dem Zuschauer auch Ausbau geboten. Hier ist
eine Traverse mit vier Stufen in einen Graswall eingesetzt, und im mittleren Bereich gibt es sogar
eine kleine, zeltartige Überdachung, unter der sich diverse Sitzschalen verbergen. Es ist
sicherlich nicht allzu verwegen, wenn man annimmt, daß diese Sitzplätze früher im alten
Rheinstadion im Einsatz waren und von dort aus den Weg zur Jahnstraße gefunden haben. Von den gerade
einmal 27 Zuschauern kommt übrigens ein nicht geringer Teil aus Rath, und man beschäftigt sich durchaus
mit Support, wofür auch schon einmal ein kleiner Teil der Gästefans auf die Gegenseite beordert wird, um
Wechselgesänge ausprobieren zu können, ein wenig Sprühfeuer zum Einsatz kommt und man sich
zwischendurch bei -1 Grad eine Oberkörperfrei-Aktion gönnt - wenn die mal nicht morgen
krankheitsbedingtes schulfrei erforden wird!
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