FC Koper vs. NK Primorje Ajdovchina 2:1
400 Zuschauer
Der NK Koper ging 1955 aus einer Fusion hervor und gehörte 1991 zu den Gründungsmitgliedern der ersten Liga des neuen Staates Slowenien. Ab Mitte der 1990er Jahre begann das Team von der Adriaküste zwischen den beideren oberen Ligen hin und her zu pendeln, doch seit 2001 gehört man wieder dauerhaft der Eliteliga an und das seit 2002 unter der internationalisierten Bezeichung FC Koper. 2006 konnte man zum erstenmal einen Titel erringen und gewann den Slowenischen Pokal, den man bereits 1984 und 1990 als regionalen Wettbewerb innerhalb von Slowenien hatte gewinnen können - 2007 gelang dann sogar die Titelverteidigung. Der heutige Gegner vom NK Primorje hat mit einem Jahr Unterbrechung stets der slowenischen ersten Liga angehört, ist aber in der aktuellen Saison akut abstiegsbedroht. Der zweimalige Vizemeister steht zur Zeit auf dem Relegationsplatz und könnte so gezwungen sein, nach der Saison um den Klassenerhalt spielen zu müssen - der direkte Abstieg als Letzer ist jedoch bei 18 Punkten Vorsprung keine Bedrohung. Heute freilich geht man als großer Außenseiter ins Spiel gegen den FC Koper, denn der liegt auf Tabellenplatz zwei und kann sogar noch hoffen, in den ausstehenden sieben Spielen die sechs Punkte Rückstand auf Domzale aufzuholen und zum ersten Mal in seiner Geschichte zu Meisterehren zu kommen.
Die Partie findet zunächst auf sehr schwachem Niveau statt, und ist von Ballverlusten im Mittelfeld geprägt. So dauert es 28 Minuten, bis ein erster Torschuß zustande kommt, wenn man das Wort tolerant für einen Versuch aus dem Strafraum gebraucht, bei dem die Gäste hoch über das Tor schießen. Wirklich aufs Tor kommt zehn Minuten später ein Freistoß von Primorje, der jedoch schwach geschossen ist, aber eine Minute später fällt der Treffer für die Gäste, der sich langsam angedeutet hat, als Saranovic Edin frei vorm Tor auftaucht und das Leder lässig einschieben kann. Noch vor der Pause legt die Partie deutlich zu und es gibt sowohl eine Chance zu erhöhen als auch eine, den Ausgleich zu erzielen. In der zweiten Hälfte vergibt der NK Primorje eine Riesenchance zum 2:0, als man mit zwei Leuten durchgebrochen keinen Treffer erzielen kann, und eine Viertelstunde vor Schluß sind es die Gastgeber, die bei einem Schuß ans Lattenkreuz im Pech sind. So scheint es bis kurz vor Schluß der regulären Spielzeit auf einen Sieg für die Gäste hinauszulaufen, aber in der 87. Minute fällt der Ausgleich durch einen strammen Schuß von Amusan Adewale Sunday, der der beste Akteur der Gastgeber ist, und in der zweiten Minute der Nachspielzeit ist die Partie endgültig gekippt, als ein Eigentor von Panikvar Leon nach einer Hereingabe von links für den Siegtreffer Kopers sorgt, das so im Meisterschaftsrennen bleibt, während dem NK Primorje mit etwas Pech, aber auch einem gehörigen Anteil eigener Schuld wichtige Punkte abhanden gekommen sind.
Das Stadion Bonifika besteht aus einem Fußballplatz mit Laufbahn, der nur auf einer Seite über festen Ausbau verfügt. Dabei handelt es sich um eine Längsseite, die über die volle Breite mit einer Tribüne ausgebaut ist. Eine Überdachung fehlt dieser Tribüne komplett, dafür ist sie außer im abgetrennten und heute leeren Gästeblock mit Sitzschalen ausgestattet, die in Gelb und Blau gehalten sind und die Aufschrift "FC KOPER FC" ergeben. Das ausdrückliche Erwähnen von festem Ausbau legt nahe, daß man hier provisorisch nachgebessert hat, und das trifft auch zu, denn auf der Gegenseite sorgt eine Stahlrohrtribüne - ebenfalls unüberdacht und über die volle Breite - für zusätzliche Plätze. Überhaupt nicht für Zuschauer genutzt werden die Hintertorbereiche, denn die sind nicht einmal begehbar, sondern von den beiden Tribünen aus verschlossen, und auch auf eine Flutlichtanlage wurde in Koper völlig verzichtet und alleine das legt nahe, daß man seine internationalen Heimspiele, sollte man sich für den Europapokal qualifizieren, höchstwahrscheinlich in ein anderes Stadion verlegen wird. In den letzten beiden Jahren hat der FC Koper seine Spiele in der UEFA-Cup-Qualifikation jedenfalls je einmal in Domzale und in Celje ausgetragen - in dieser Runde war dann auch gegen Litex Lovech und Siroki Brijeg Endstation für die Slowenen.