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1. FC Kaiserslautern |
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12.02.2011, Fritz-Walter-Stadion, Bundesliga |
In der Spielzeit 1997/98 machte der gerade aufgestiegene 1. FC Kaiserlaustern Furore in der Fußball
Bundesliga und schaffte es schließlich, die Konkurrenz vor allem aus München zu schocken und den
Meistertitel in die Pfalz zu holen. Aktuell sind die "Roten Teufel" ein zweites Mal ins Oberhaus
aufgestiegen, nachdem man seit 2006 zweitklassig gewesen war, spielt aber eher die für einen Aufsteiger
typische Rolle und bewegt sich im unteren Tabellenbereich, wo man noch so manchen Zähler braucht, um
den Wiederabstieg zu vermeiden. Das ist in den letzten Spielen nicht gelungen - fünfmal in Folge
ging der FCK als Verlierer vom Platz und soll jetzt ausgerechnet gegen ein Team klappen, das in der
aktuellen Spielzeit eine ähnlich Rolle spielt wie seinerseits die heutigen Hausherren. Borussia Dortmund
gehörte zwar auch im Vorjahr der Bundesliga an - und war dort mit dem Erreichen von UEFA-Cup-Platz fünf
auch durchaus erfolgreich, aber für einen ernsthaften Titelaspiranten wurden die Schwarz-Gelben für kaum
jemanden gehalten, ist aber der Konkurrenz nach 21 Spieltagen um zwölf Zähler enteilt bzw. kann diesen
Abstand mit einem Sieg auf dem Betzenberg im Samstag-Abendspiel der Liga wieder herstellen.
Beide Teams gehen engagiert in die Partie und versuchem, dem Gegner bereits im Spielaufbau den Ball wieder
abzuluchsen, was zu einer intensiven Partie führt, die jedoch, weil dieses Bemühen durchaus Erfolg hat,
von Ballverlusten im Mittelfeld geprägt ist. Dennoch kommt es schnell zu klaren Torchancen, als zunächst
Lucas Barrios den Torpfosten des 1. FC Kaiserlautern trifft und wenige Minuten später Christian Tiffert
die Querlatte des BVB-Tores austestet. Bei weiteren Torchancen muß BVB-Torhüter Roman Weidenfeller Kopf und
Kragen gegen den frei angespielten Ivo Ilicevic riskieren, während auf der anderen Seite Kevin Großkreutz
zweimal nicht konsequent genug den Torabschluß sucht. Nach dem Seitenwechsel geht es ähnlich weiter, wobei
die Zahl der klaren Chancen sinkt und es lange so aussieht, als sollte es das zweite 0:0 in Folge für den
BVB geben. In der 81. Minute ist es dann aber Sven Bender, der mit einem schönen Schlenzer doch noch für
die Gästeführung sorgen kann. Damit scheint die Partie zugunsten des Tabellenführers entschieden, aber Kaiserlautern
will es noch einmal wissen, und tatsächlich erzielen die Pfälzer in der Schlußminute der regulären Spielzeit noch
durch Jan Moravec den Ausgleich - vielleicht etwas begünstig von einer sehr zweifelhaften gelb-roten Karte,
mit der wenige Minuten zuvor BVB-Innenverteidiger Neven Subotic vom Platz gestellt worden war.
Der Betzenberg gilt nicht zuletzt aufgrund des Heimpublikums als schwer erstürmbare Festung, und auch heute
zeigen die Kaiserlauterer, wie das zu verstehen ist. Nach einem Intro mit Schalparade und diversen
Schwenkfahnen liefert man ein zweites der erlaubten pyrotechnischen Art ab, indem man die Westkurve im
Glanze zahlreicher Wunderkerzen erstrahlen läßt. Danach gibt es immer wieder Sprechchöre, mit denen das
Heimteam nach vorne gepeitscht wird sowie ein beeindruckend lautes Pfeifkonzert, wenn der Gegner am
Ball ist, wobei sich allerdings auch Borussia Dortmund nennenswerter Unterstützung erfreuen kann und von
etwa 8000 eigenen Fans angefeuert wird, die die komplette Osttribüne zum schwarz-gelben Hoheitsgebiet machen.
Nach dem Führungstreffer ihres Teams zeigen einige Gästefans noch eine Einlage der verbotenen pyrotechnischen
Art, die allerdings in Kaiserlautern ohne Würdigung in Form einer Lautsprecherdurchsage bleibt.
Das Fritz-Walter-Stadion hörte bis 1985 auf die Bezeichnung Stadion Betzenberg, die - ebenso wie ihre Abkürzung Betze -
auch heute noch von vielen synonym genutzt wird. Den letzten Umbau hat das Stadion von 2004 bis 2006 erfahren, als es für die
Fußball Weltmeisterschaft fit gemacht wurde. Für diese WM, bei der unter anderem ein Achtelfinalspiel an dieser Stelle
ausgetragen wurde, wurde die Kapazität des Stadions auf 48500 gesteigert und gleichzeitig die Höhe der verschiendenen Tribünen aneinander angeglichen. Somit erinnern nichts mehr an die bescheidenen Anfänge der Analage, die 1920 noch
als Sandplatz entstanden und danach immer weiter ausgebaut worden war. Namensgeber des Stadions ist natürlich der
Ehren-Spielführer der Fußballnationalmannschaft und langjährige Kaptiän des 1. FC Kaiserlautern, dessen Name außerhalb
Kaiserslauterns selbst vor allem mit dem deutschen Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954 in Erinnerung geblieben ist.
Auch die anderen Teilnehmer des 1. FCK am WM-Endspiel 1954 finden hier namentlich Erwähnung, und zwar als
Namenspaten für die Eingänge des Stadions, die als "Ottmar-Walter-Tor", "Horst-Eckel-Tor" "Werner-Liebrich-Tor" sowie
"Werner-Kohlmeyer-Tor" daherkommen. Inzwischen konnte das Fassungsvermögen des Stadions durch kleinere Maßnahmen auf 49780
Zuschauer angehoben werden, und zusätzlich hat man eine Solaranlage auf dem Stadion installiert, mit der man sich einen
Superlativ zuglegt hat, gilt sie doch als die größte auf einem Stadiondach installierte Solaranlage der Welt.
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