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VfL Herford |
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wikipedia Brigade Herford |
06.10.2009, Stadion an der Feuerwache, Kreispokal Herford |
Der VfL Herford wurde 1881 als Arbeitersportverein gegründet und war in Kaiserreich und Weimarer Republik wie
alle derartigen Vereine diversen Repressalien ausgesetzt, um direkt zu Beginn der Naziherrschaft 1933 mit der
gesamten organisierten Arbeitersportbewegung verboten zu werden. Die antimilitaristische Grundeinstellung
hatte den Verband von Anfang an verdächtig gemacht - von der Nähe zur Sozialdemokratie mal ganz abgesehen. Im
Gegensatz zu vielen anderen Ex-Arbeitervereinen beruft man sich in Herford ausdrücklich auf diese Tradition und
will heutzutage - allerdings nicht nur für Arbeiter, sondern für alle Gesellschaftsschichten - die Möglichkeit geben, sich im sportlichem Wettkampf mit anderen zu messen, wobei die Bedürfnisse vor allem von jugendlichen Sportlern im Vordergrund stehen sollen - denen man eine andere Perspektive bieten will als sich Respekt auf 'der Straße zu verschaffen' -, und die Nationalität der Vereinsmitglieder soll ausdrücklich keine Rolle spielen. Dieser Anspruch bedeutet nicht, daß der Club sich nicht auch ehrgeizige sportliche Ziele setzt, und so ist man im Fußball immerhin in der Bezirksliga aktiv. Heute hat man mit dem SC Herford im Kreispokal sogar einen Landesligisten zu Gast und dazu das Flagschiff des Herforder Fußballs, das die Stadt einstmals bis in die zweite Liga hinein bekannt gemacht hat, zuletzt aber von den dabei aufgebauten Schulden eingeholt wurde, seit Anfang des neuen Jahrtausends tief in der Krise steckte und von 2006 bis 2008 bis in die Bezirksliga abgesunken war.
Die Wetterbedingungen stellen am heutigen Spieltag Aktive (und Publikum) vor schwierige Bedingungen, denn die Partie findet
im Dauerregen statt. Der SC Herford kommt mit diesen Verhältnissen freilich deutlich besser zurecht und die Partie findet
zunächst fast nur in der Hälfte der grün-weißen Leibessportler statt. Nachdem der Favorit in der ersten halben Stunde bereits
mehrere gute Chancen vergeben hat, kommen die Gastgeber nach und nach etwas besser ins Spiel und wagen sich in die gegnerische Hälfte, wo man jedoch bis zum Pausenpfiff keinerlei Torchancen zustande bringt. Im zweiten Abschnitt ist das Spiel deutlich ausgeglichener
und der VfL kann es jetzt nicht nur offen gestalten, sondern nach einer guten Stunde sogar im Anschluß an einen Eckstoß per Kopfball
in Führung gehen. Auch wenn diese Führung nicht lange Bestand hat - sechs Minuten später landet das Leder flach im rechten Eck des VfL-Tors - sind damit die Weichen gestellt, denn die Hausherren lassen sich von dem Ausgleich nicht aus der Bahn werfen, sondern stellen
nicht nur nach 70 Minuten mit einem Schlenzer von außerhalb des Strafraums ihre Führung wieder her, sondern sind es diesmal selbst, die kurz danach einen weiteren Treffer erzielen und das schönste Tor der Partie beisteuern, als man mit einem gefühlvollen Lupfer den Schlußpunkt setzt.
Der Regen bedeutet nicht nur Unannehmlichkeiten für die Männer auf dem Platz, sondern auch die Zuschauer werden wie bereits erwähnt dadurch mit schlechten Bedingungen konfrontiert. Zum einen bleibt die Wahl, sich ungeschützt um den Platz zu verteilen, der
erst im letzten Jahr mit einer Kunstrasenfläche anstelle des alten Aschebelags ausgestattet worden ist. Deren Längsseiten sind als Zuschauerbereiche gestaltet, was auf der Gegenseite ebenerdiges Stehen an der Bande bedeutet, wozu es auf der Haupseite alternativ die Nutzung eines rudimentären Ausbaus in Form von zwei Stufen gibt. Darüber hinaus hat man die Option, sich unter dem Vordach des Vereinsheims vor dem Regen zu schützen, drängelt sich hier aber so dicht, daß die meisten dort untergekommenen Zuschauer nur einen Bruchteil des Platzes überblicken können. Prinzipiell ist die Anlage also für den Einsatz bei Regen gerüstet - im Gegensatz zu einem Rasenplatz kann ja bei einem Kunstrasenbelag nicht viel kaputt gehen -, aber ein Spaß ist das nicht, und man kann davon ausgehen, daß die ohnehin sehr gut besuchte Partie bei besserem Wetter noch einige zusätzliche Zuschauer hätte anlocken können.
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