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TuRa Hennef |
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Fußballverband Mittelrhein Verbandsliga Mittelrhein (WDR-Videotext) |
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16.05.2004, Sportanlage Fritz-Jacobi-Straße, Verbandsliga Mittelrhein |
Mit TuRa Hennef und der SpVg Wesseling-Urfeld treffen heute zwei Teams aufeinander, die in der vergangenen Saison als zweite
der beiden Landesligen im Mittelrhein ein Qualifikationsspiel austragen mußten. Die heutigen Gäste gewannen eine Partie, die sich später als bedeutungslos herausstellen sollte, stiegen doch schließlich beide Staffelzweite auf. Ein Nachteil für die TuRa war die verlorene Relegation aber doch, denn man beklagt bei den heutigen Hausherren, daß durch den späten Zeitpunkt, zu dem der Aufstieg sicher war, keine Verstärkungen mehr möglich waren, da alle in Frage kommenden Spieler schon vergeben waren, so daß man sich nur mit unterklassigen und Jugendspielern verstärken konnte, von denen keiner den Sprung in die erste Mannschaft schaffte. So steht TuRa Hennef vor dem fast sicheren Wiederabstieg, was man vor allem auf die mangelnde Cleverness zurückführt, habe man doch oft die Spiele gemacht und sei dennoch von abgezockteren Gegnern geschlagen worden. Wenn man überhaupt noch eine Chance haben will, muß man heute gegen SpVgg Wesseling-Urfeld gewinnen und am kommenden Wochenende auch noch bei Borussia Brand siegen. Damit könnte man vor allem die heutigen Gäste überholen, die also alles daran setzen müssen, heute nicht als Verlierer vom Platz zu gehen und damit selbst in den Abstiegsstrudel gezogen zu werden.
Das heutige Spiel belegt, daß die Ursachenanalyse der Hausherren nicht völlig aus der Luft
gegriffen zu sein scheint. Die Gastgeber machen die Partie und kommen immer wieder zu guten Chancen, aber man scheitert an Abwehr und Torwart von Wesseling-Urfeld oder schlicht am eigenen Unvermögen. So scheint das Spiel auf dem Weg zu einem torlosen Remis zu sein, das den Hausherren freilich auch nichts nutzen würde, so daß man sich fragen mag, warum die nicht in den letzten Minuten der Partie die Abwehr auflösen. Obwohl sie das gerade nicht tun, kommen die Gäste zu einer einzigen Chance und der Ball würde mit Sicherheit im Netz einschlagen, würde nicht ein Feldspieler von TuRa mit der Faust retten. Die souveräne Schiedsrichterin stellt den Übeltäter vom Platz und deutet auf den Elfmeterpunkt, der Strafstoß findet den Weg ins Tor und so folgt das Spiel wieder einmal dem oben als typisch reklamierten Drehbuch mit einer Variation des Themas Niederlage trotz Überlegenheit. Nach dem Treffer wird es bei einer Rangelei im Mittelfeld noch mal hektisch, aber zu Treffern kommt es nicht mehr, so daß TuRa Hennef endültig im kommenden Jahr wieder in der Landesliga zu spielen hat.
Ein paar Leute outen sich mit Schals in den grün-blauen Vereinsfarben der Gäste als
Anhänger des Auswärtsteams, während der Großteil des Publikums eher zu den Hausherren zu gehören scheint. So ganz sicher kann man das aber nicht sagen, zumal dem Spiel ohne allzugroße Emotionen gefolgt wird. Offensichtlich betrachtet man den Spielbesuch in Hennef eher als gemütlichen Nachmittagsspaziergang und so sollte es im nächsten Jahr eigentlich keinen Grund geben, nicht weiter die Spiele der TuRa zu besuchen. Das gilt allerdings offensichtlich nicht für alle Spieler der Hausherren, geht doch die Partie aufgrund der vielen Verabschiedungen durch den Stadionsprecher mit Verspätung los.
Das Sportzentrum Fritz-Jacobi-Straße hat neben dem Hauptplatz mit Rasenbelag noch einen Ascheplatz
zu bieten, der im Gegensatz zum Rasenplatz über Flutlicht verfügt, und im Umfeld gibt es weitere Sportanlagen wie eine - zur Zeit anscheinend geschlossene - Eishalle und Tennisplätze. Der Hauptplatz selbst ist idyllisch gelegen und von Bäumen umgeben, wobei er auf beiden Längsseiten über durchaus beachtlichen Ausbau verfügt. Eine Seite verfügt über immerhin über fünf, die andere ist mit sogar zehn Betonstufen ausgebaut, wobei freilich Sitzplätze oder eine Überdachung fehlen. Immerhin gibt es durch die unterschiedliche Zahl von Stufen und den auf der höheren Seite im Gegensatz zu gegenüber aufgestellten Wellenbrechern eine Art Aufteilung in 'Haupt-' und 'Gegentribüne'. Ein klarer Minuspunkt ist allerdings die Weitläufigkeit der Anlage, gibt es doch nicht nur eine Laufbahn, sondern noch einen zusätzlichen Rasenstreifen zwischen Stufen und Spielfeld, der dafür sorgt, daß man als Zuschauer einen im Vergleich zu ähnlichen Plätzen recht großen Abstand vom Spielgeschehen hat. Auf jeden Fall genügt der Sportplatz an der Fritz-Jacobi-Straße den Ansprüchen von Verbands- oder gar Landesliga lässig, auch wenn man vielleicht durch das Errichten eines Unterstandes ein wenig Unabhängigkeit von den Wetterbedingungen suchen könnte, die heute allerdings mit frühlingshaften Temperaturen und Sonne optimal sind.
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