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Die Fußballnationalmannschaft Guams hat bislang ein einziges Mal an der Qualifikation zu einer
Fußballweltmeisterschaft teilgenommen, und zwar ist man kurz nach dem FIFA-Beitritt von 1996 zu
einem Vorturnier gereist, bei dem es um die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2002 in den
relativ nahen Staaten Japan und Südkorea ging. Das Turnier selbst war in Teheran etwas weiter
von Guam entfernt, genauso weit weg war man dort von der Qualifikation für die nächste Stufe,
als Guam mit 19:0 gegen den Iran - was bis zum historischen 0:32 Amerikanisch Samoas in der WM-Qualifikation gegen Australien das torreichste Länderspiel der Geschichte war - und 16:0 gegen Tadschikistan unterlag. Den ersten Sieg gegen eine
andere FIFA-Nationalmannschaft gab es schließlich 2010, als man mit 1:0 gegen die Mongolei gewann,
und vor kurzem konnten die
Matao, wie das Team genannt wird, gar mit 3:0 gegen Taiwan gewinnen. Dabei
war auch ein Spieler von Guam Shipyard, mit neun Titeln Rekordmeister des Landes - aber aktuell bei
einem Spiel weniger und sechs Zählern Rückstand auf die Quality Distributors, die als Titelverteidiger
bisher fünfmal Meister werden konnten - in Gefahr, am Ende der Saions einmal mehr ohne Meisterschaft
dazustehen. Heute muß Shipyard gegen die Paintco Strykers antreten, die mit 16 Zählern aus 14 Spielen
auf dem vorletzten 5. Platz der 6er Liga stehen - für den Rekordmeister gilt nur ein Sieg, um die Lücke auf die
Quality Distributors wieder auf drei Zähler zu verkürzen und dem Titelverteidiger auf den Fersen
zu bleiben.
Das Spiel ist zunächst bei weitem nicht so einseitig, wie man aufgrund der Konstellation in der
Tabelle annehmen könnte. Shipyard geht zwar schnell - nach weniger als zehn Minuten - in Führung,
aber die Strykers halten mit und kommen immer wieder zu Ausgleichschancen. In der 25. Minute kommt
der Torhüter von Paintco dann aber bei einem Gegenangriff zu halbherzig aus seinem Tor, und Shipyards
Nummer 11 ist vor ihm am Ball, nimmt das Leder an und versenkt es geschickt im linken Toreck. Fünf
Minuten später ist es der gleiche Spieler, der den Torhüter der Strykers mit einem eleganten Heber
überwindet. Spätestens nach einer knappen Stunde ist alles klar, als erneut die Nummer 11 von
Guam Shipyard trifft - diesmal spektakulär per Kopfballheber von der Strafraumgrenze. Danach bringen
endlich auch die Angriffe der Paintco Strykers Torerfolge, aber auch Shipyard sorgt munter für weitere Treffer,
so daß das Spiel schließlich mit einem 6:3-Erfolg für den Rekordmeister endet.
Auch heute wird wieder auf dem Lower Field des Guam Fottball Association Center gespielt, wo
allerdings im Gegensatz zum Vortag auf dem parallelen Upper Field gespielt wird - auf diesem
vergleichweise neuen Platz startet die Frauen-Liga Guams in ihre Saison, zum ersten Mal mit
Elferteams, nachdem man zuletzt mit Siebener-Mannschaften gegeneinander gespielt hat. Die Anlage selbst
ist in Harmon zu finden, einem Teil der Doppelstadt Tamuning, zu der neben dem eher gewerblich
geprägten Harmon auch Tumon Bay, das touristische Zentrum Guams, gehört, das vor allem von Japanern gerne
besucht wird, die in der Insel die (für sie) billigere und nähere Alternative zu Hawai sehen. 1975
machte übrigens der japanische Soldat Shoichi Yokoi Schlagzeilen, der besonders lange auf Guam geblieben
war - allerdings ganz und gar nicht im Rahmen eines Urlaubs, vielmehr hatte Yokoi das Ende des Kriegs
um 29 Jahre verpaßt und die ganze Zeit unter einfachsten Bedingungen in einer selbstgegrabenen Wohnhöhle
durchgehalten. Nachdem er aufgegriffen worden und nach Japan zurückgegangen war, kehrte er schließlich
bis zu seinem Tod im Jahr 1997 nach Guam und zu seiner Wohnhöhle zurück, diesmal allerdings
nicht mehr um darin zu leben, sondern um sie Touristen als Reiseführer zu zeigen.
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