VfR Grünstadt vs. Viktoria Herxheim 1:4
VfR Grünstadt

VfR Grünstadt
vs.
Viktoria Herxheim 1:4

Viktoria Herxheim




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Letztes Spiel: Borussia Dortmund vs. SpVgg Unterhaching 24.09.2004, Rudolf-Harbig-Stadion, Verbandsliga Südwest
Nächstes Spiel:  SC Hauenstein vs. FC Homburg

Ticket
136 Zuschauer

Der VfR Grünstadt mischt in der laufenden Spielzeit eher überraschend in der Spitzengruppe der Oberliga Südwest Rudolf-Harbig-Stadion - Gibt's nicht nur in Dresden mit und liegt nach fünf Spieltagen nur um einen Zähler hinter dem Spitzenduo aus FSV Oggersheim und TuS Hohenecken zurück. Eher im Mittelfeld zu finden ist dagegen Viktoria Herxheim, obwohl die Südpfälzer mit dem erklärten Ziel in die Saison gegangen sind, den Aufstieg in die Oberliga gleichen Namens anzupeilen, in der die Gäste bis 1993 bereits gespielt haben. Heute darf sich die Viktoria jedenfalls keine weitere Schwäche erlauben, will sie nicht schon frühzeitig einem größeren Rückstand hinterherlaufen. Der VfR ist in dem malerischen Städtchen Grünstadt an der Weinstraße zu Hause und gehört momentan zu den in den bundesweiten Nachrichten häufiger genannten Teams, obwohl man im Fußball niemals in einer höheren Spielklasse angetreten ist als heute. Vielmehr ist es ein Ex-Spieler des VfR, der momentan der Star der in Athen stattfindenenden Paralympics ist. Wojtek Czyz, der dort die Goldmedaillen über 100 m und 200 m Sprint sowie im Weitsprung gewonnen hat, spielte vor drei Jahren beim VfR Grünstadt Fußball und schien in diesem Sport vor einer großen Karriere zu stehen, als er nach einem Zusammenstoß mit einem gegnerischen Torwart - ob es ein rüdes Foul war oder ein Unfall, darüber sind sich die Quellen nicht einig - so schwer verletzte, daß sein Unterschenkel amputiert werden mußte. Beim VfR Grünstadt ist man mächtig stolz auf seinen Ex-Spieler, der sich von diesem Schicksal nicht hat unterkriegen lassen und so findet sich im Stadionheft ein Bericht über Czyz und per Lautsprecher wird zur ersten Goldmedaille gratuliert und für die anstehenden Wettbewerbe Glück gewünscht.

Im ersten Abschnitt geht es denkbar knapp zu, wobei sich das Spiel über weite Strecken im Mittelfeld bewegt und nur wenige Rudolf-Harbig-Stadion - Hauptseite Chancen zu vermerken sind. Durch einen Freistoß in die Mauerecke kommen die Gäste nach einer knappen halben Stunde zum Führungstreffer und in der Folge dreht der VfR etwas auf, doch der Gästetorhüter Pascal Weis zeigt sich sehr gut aufgelegt und erweist sich als ein Problem für die Offensivabteilung der Hausherren, das sich nicht so ohne weiteres lösen läßt. In der 52. Minute fällt das 0:2 wieder aus einer Standardsituation, wobei es diesmal ein Eckball ist, der nach etwas allgemeiner Verwirrung im Strafraum der Hausherren am Ende im Netz landet. Mitten in der stärksten Phase des VfR Grünstadt kommt es nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit zum 0:3 und das erweist sich am Ende als die Entscheidung. Zwar gelingt den Gastgeber noch der Treffer zum 1:3, aber kurz darauf wird der vermeintliche Anschlußtreffer wegen Abseits nicht anerkannt und danach scheitert man noch einmal am Pfosten, so daß man letztendlich noch mal auf sich aufmerksam macht, aber nicht wirklich ins Spiel zurückfindet. Zehn Minuten vor Schluß sorgt eine gelb-rote Karte gegen den VfR auch noch für zahlenmäßige Unterlegenheit und so ist es am Ende noch mal Viktoria Herxheim, die mit dem Treffer zum 1:4 für den Schlußpunkt der Partie sorgt.

Das Interesse am Fußball scheint in Grünstadt doch eher überschaubar zu sein oder vielleicht haben sich die potentiellen Zuschauer auch Rudolf-Harbig-Stadion - Gegenseite von den teils nicht so vertrauenerweckend anzusehenden Wolken am Himmel beeindrucken lassen, jedenfalls findet die dann doch bei trockenem Wetter stattfindende Partie vor keiner besonders eindrucksvollen Kulisse statt und manche der zahlenden Gäste scheinen sich ohnehin auch während der Partie eher im Vereinsheim aufzuhalten, als dem Spielverlauf wirklich folgen zu wollen. Der Verlauf der Partie wird ohne besondere Gefühlsregungen zur Kenntnis genommen, so daß die Rufe der Spieler vom Platz gut zu verstehen sind und nur nach dem Platzverweis regt sich kurzzeitig so etwas wie leichter Unmut im Publikum. Sympathisanten der Gäste sind auch nicht auszumachen, so daß letztendlich zu konstatieren ist, daß es keine Form von Support gegeben hat.

Immerhin verfügt der VfR im direkt am S-Bahnhof gelegenen Rudolf-Harbig-Stadion über einen ganz ansehnlichen Spielort. Einen Ausbau in Rudolf-Harbig-Stadion - Hauptseite mit Vereinsheim Form von Stufen gibt es zwar nur auf einer Längsseite, aber der Rest der Anlage verfügt über zugänglichen und begrasten Wall, der ja ohnehin viel besser zum Namen des Ortes paßt. Um genau zu sein ist das Platzniveau gegenüber der Umgebung abgesenkt und die Stufen bzw. Wälle gleichen den Höhenunterschied aus, wobei oberhalb der Gegengeraden eine Reihe von Ahornbäumen folgt und dahinter ein Nebenplatz mit Hartbelag folgt. Oberhalb der Stufen der "Haupttribüne" geht es auf die Terasse des Vereinsheims - momentan mit einer weiteren einen guten Meter hohen Stufe, aber dieser Zugang ist wohl noch neu und soll demnächst eine Treppe bekommen -, wo man es gut mit dem hungrigen Besucher meint und durchgängig warme Küche anbietet. Der Platz selbst ist übrigens von der eher klassischen Sorte, bei der auch eine Laufbahn vorhanden ist, wenn man sie auch nicht ausgezeichnet hat. Ein Flutlicht gibt es natürlich auch - sonst wäre die heutige Ansetzung unmöglich gewesen - und zwar in Form von vier Masten pro Seite, die mit je zwei Strahlern ausgestattet sind und direkt an den Platzbegrenzungen aufgestellt sind.


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