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Girona FC |
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28.01.2007, Estadi Montilivi, Tercera División, Staffel 5 (Catalunya) |
Der 1929 gegründete Girona FC spielt zur Zeit in der Staffel 5 der spanischen Tercera División, also
der insgesamt vierten Liga des Landes. Damit befindet man sich in der Liga, in der man den Großteil seiner Existenz verbracht hat,
nämlich insgesamt 43 Spielzeiten unterbrochen von Höhenflügen von jeweils 12 Jahren in der Segunda División A und von der Einteilung der Segunda in A und B weiteren 12 Jahren in der Segunda División. Vor zwei Jahren sind die Kicker aus Gerona - im Teamnamen wird die katalanische Schreibweise der Stadt verwendet - wieder aus der Segunda B aufgestiegen und im Vorjahr hat ein erster Platz in der Catalunya-Staffel nicht zum Aufstieg gereicht, weil man danach im Playoff-Finale mit zwei Niederlagen am CD Eldense, dem dritten der Valencia-Staffel gescheitert ist. Aktuell belegt der Girona FC den dritten Platz und so ist es gut möglich, daß man sich am Ende der Saison abermals in den Playoffs versuchen darf, während die Gäste von CD Blanes als Viertletzter eher nach unten gucken müssen. 1913 gegründet, ist das Gästeteam der ältere der beiden Kontrahenten, aber bis auf neun Jahre von 1985 bis 1994 hat sich seine Geschichte in den "Regionales", also unterhalb der Tercera División abgespielt, in der man sich in der laufenden Spielzeit erstmalig wieder versuchen darf.
Der Girona FC ist das überlegene Team, tut sich aber schwer zu Chancen zu kommen. Hin und wieder starten die Gäste einen Gegenangriff,
gefährlich wird es aber auch dabei eher selten. Nach einer halben Stunde wird es lebhafter, wobei vor allem Freistöße Gefahr bringen und Girona fordert in der 32. Minute gar - vergeblich - Foulelfmeter. Im zweiten Abschnitt geht man auf beiden Seiten zunächst abwartend ins Spiel, bis es in der 53. Minute zur bis dahin größten Torchance überhaupt kommt, als ein Rückzieher von Girona fast im Tor landet und im letzten Moment von einem Feldspieler auf der Linie gerettet wird. Im Anschluß an die folgende Ecke schlägt es dann aber doch noch bei den Gästen ein, als ein Kopfball aus kurzer Distanz den Weg über die Linie findet. Zehn Minuten vor Schluß geht es dann Schlag auf Schlag, als zunächst ein Freistoß des CD Blanes so eben zur Ecke geklärt wird, im Gegenzug der Girona zu einer doppelten Kopfballchance kommt und im erneuten Gegenagriff der Ausgleich fällt, als ein Distanzschuß unglücklich für die Gastgeber abgefälscht wird und ins kurze Eck trudelt. Danach versuchen die Hausherren noch mal zuzulegen, aber die Luft ist raus zu der Partie und es kommt zu keinen größeren Torchancen mehr - auch nicht in den vier Minuten Nachspielzeit.
In einem Hintertorbereich
haben sich einige Girona-FC-Fans zusammengefunden, die eine größere Menge von Schlaginstrumenten und auch ein
paar Tröten mitgebracht haben. Damit ist man das ganze Spiel über aktiv, wobei es gelegentlich auch mal zu ebenfalls durch Trommeln und Pauken unterstützten Sprechchören einfachen Typs ("Girona! Girona!") kommt. Somit gibt es durch die Penya Immortal Girona, als die man sich mit Transparenten identifiziert, einen ziemlich durchgängigen Support, der allerdings auf Dauer etwas nervtötend wirkt und wohl dafür sorgt, daß sich die Unsterblichkeit nicht auf den Gehörsinn der Heimfans bezieht. Anhänger der Gäste sind nicht zu entdecken und so bleibt der Support den Heimfans überlassen.
Das Estadi Montilivi entpuppt sich als sehr beeindruckende, wenn auch in den Kurven zum Teil etwas verwitterte Anlage, die vermutlich
eher mehr Zuschauer faßt als die offiziellen 10000 und das, obwohl die Gegengerade gesperrt und mit einem Transparent abgedeckt ist, auf dem es neben einem Ball, einem Feldspieler und einem Torwart auch ein überdimensionales Vereinzeichen und den Namen Girona FC zu sehen gibt. Mit Schildern, die man auch ohne Katalanisch-Kenntnisse entziffern kann, wird darauf hingeweisen, daß dieser Bereich eine gefährliche instabile Zone sei, die man nicht betreten solle. Auf der Hauptseite ist das reine Fußballstadion mit einer zweistöckigen Tribüne mit blockweise in den Vereinsfarben Rot und Weiß gehaltener Bestuhlung ausgestattet, die zu beiden Seiten von einer hohen Traverse fortgesetzt wird, die bis um die Kurven reicht. Oberhalb eines dieser Hintertorbereiche ist auf einer Seite noch eine fest installierte Futterbude untergebracht, die mit ihren grünen Kacheln für einen Bruch in der Gestaltung des Stadions in den Vereinsfarben des Heimteams sorgt. Sehr beeindruckend ist auch die Anzeigetafel, wenn auch nicht wegen der Tafel selbst, auf der nur Ergebnis und Spielzeit angezeigt werden können, sondern wegen der ausladenden Verzierungen rundherum, mit einem weiteren großen Vereinszeichen und diversen rot-weiß-diagonalgestreiften Balken, die dem Ganzen einen gewissen Baustellen-Touch verleihen. Da das Stadion in den Hang hinein gebaut ist - auf der einen Seite ist die Traverse als Wall aufgeschüttet und entlang der Gegenseite verläuft eine Straße, die das Stadion auf der einen Seite überragt -, findet sich auch noch Platz für ein paar Schwarzseher, die das Geschehen von draußen verfolgen.
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