Lechia Gdańsk vs. Jagiellonia Białystok 1:1
Lechia Gdańsk

Lechia Gdańsk
vs.
Jagiellonia Białystok 1:1

 Jagiellonia Białystok

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PZPN - Polnischer Fußballverband
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Letztes Spiel: Sportfreunde Siegen vs. VfL Bochum A 30.07.2005, Lechia, I Liga
Nächstes Spiel:  DJK Schwarz-Weiß Neukölln vs. SC Union 06 Berlin

Ticket
9000 Zuschauer

Das 1945 gegründete Lechia Gdańsk hatte seinen größten Moment im Jahr 1983, als man als Drittligist neben dem Lechia polnischen Pokalwettbewerb auch noch den Superpokal des Landes gewinnen konnte. Gleichzeitig gelang der Aufstieg in Liga zwei und die Erfolgsgeschichte der Nordseeanrainer ging weiter, als man 1984 im die Eliteklasse aufstieg - zuvor hatte das Team im Europapokal der Pokalsieger mit Juventus Turin einen attraktiven Gegner, gegen den man jedoch mit 0:7 in 2:3 deutlich den Kürzeren zog. 1988 war der Höhenflug von Lechia vorbei und die Kicker aus der Hafenstadt, die bis 1945 auf den Namen Danzig gehört hatte und dabei von 1920 bis 1939 den Status eines Freistaats gehabt hatte, stiegen aus der polnischen ersten Liga ab. Seither führte ihr Weg durch untere Klassen, zur laufendenen Saison konnte man jedoch immerhin wieder in die 2. Liga aufsteigen. Hier trifft man gleich im ersten Spiel auf das Team von Jagiellonia Białystok, das man als Rivalen empfindet, was für die Hausherren einen frühen Saisonhöhepunkt verspricht und die Fans von Lechia haben selbst den Gästeblock renoviert, um die Anreise von Auswärtsfans zu ermöglichen, nachdem das Spiel ursprünglich ohne Gästeanhänger hatte über die Bühne gehen sollen.

Nach gerade mal sechs Minuten heißt es 1:0 für Jagiellonia Białystok, doch die Hausherren zeigen Lechia sich von dem Gegentreffer unbeeindruckt und sind in der Folge das bessere Team. Dabei kommt man auch durchaus zu Torchancen, aber ein Treffer für Lechia kommt zunächst nicht zustande, so daß es mit einem torlosen Remis in die Pause geht. Auch nach dem Seitenwechsel bleibt Lechia Gdańsk die bessere Mannschaft, ohne sich entscheidend durchsetzen zu können, nachdem es bereits in der 30. Spielminute eine gelb-rote Karte gegen die Gäste gegeben hatte. Ein Viertelstunde vor Schluß ist dieser Vorteil wettgemacht, als auch ein Spieler der Hausherren vom Platz geht, doch drei Minuten später kommt es dann doch noch zum Ausgleich, als man einen berechtigten Foulelfmeter verwandeln kann. Danach könnte es sogar noch zum Siegtreffer für Gdańsk kommen, am Ende bleibt es aber bei dem letztendlich gerechten Remis, denn während Lechia die besseren Chancen auf seiner Seite hat, können die Gäste für sich reklamieren, daß man kein herausgespieltes Tor kassiert hat.

9000 Zuschauer sind für polnische Verhältnisse ein hervorragender Besuch und man hat damit in Gdańsk heute eine Lechia höhere Resonanz als alle Erstligisten an diesem Spieltag außer dem amtierenden Meister Wisła Kraków. Die Hausherren legen dabei über fast die gesamte Partie einen guten Support hin, wobei es neben durchgehendem Gesang auch immer wieder Aktionen gibt, u. a. eine Choreographie in den grün-weißen Vereinsfarben zum Intro und diverse Pyro-Aktionen. Die Fans aus Białystok supporten deutlich weniger durchgängig, lassen sich aber auch immer wieder hören. Nach dem Ausgleich kommt es im Gästeblock spontan zu Auseinandersetzungen mit den neben dem Gästeblock aufstellten Polizeitruppen, bei der die Gästefans herausgerissene Sitzbänke einsetzen und die Staatsmacht ihrerseits mit Wasserwerfereinsatz und Gummigeschossen dagegenhält. Dabei fällt mal auf, daß die Polizei nicht gerade auf Deeskalation aus zu sein scheint. Es entsteht eher der Eindruck, daß man die Angriffe provoziert, um dann mit voller Kraft zurückzuschlagen.

Beim Stadion Lechia handelt es sich um eine bildschöne alte Anlage, die gerade dadurch, daß sie offensichtlich in die Lechia Jahre gekommen ist, gefallen kann. Mit Ausnahme der überdachten Haupttribüne mit ihrer originellen, aber aufgrund der Stützpfeiler im Sichtbereich auch etwas störenden Dachkonstruktion gibt es hier vor allem hohe Traversen, die teilweise in den Hang hineingebaut und komplett mit Holzbänken versehen sind. Farblich ist alles in Grün, Weiß und Gelb gestaltet und oberhalb der Gegenseite thronen die Buchstaben "LECHIA", so daß klar ist, wer hier zu Hause ist. Verzichtet hat man bei der mit Laufbahn versehenen Anlage auf eine Flutlichtanlage, wenn man von ein paar Straßenlaternen absieht, die in das Tribünendach integriert sind und sicherlich nicht reichen, um bei Dunkelheit spielen zu können. Auch eine Anzeigetafel gibt es faktisch nicht, zwar ist in einer Kurve eine Tafel für Spielzeit und -stand vorhanden, die ist jedoch nicht im Einsatz.

Lechia

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