Fulham FC vs. Manchester City 1:1
Fulham FC

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vs.
Manchester City 1:1

Manchester City FC

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Manchester City Mad
Letztes Spiel: US Boulogne vs. FC Tours 06.12.2008, Craven Cottage, Premier Leauge
Nächstes Spiel:  Queens Park Rangers vs. Wolverhampton Wanderers

Ticket
24012 Zuschauer

Die Starränge im Fußball der englischen Hauptstadt London sind relativ klar an die ständigen Teilnehmer der Champions League Arsenal FC und Chelsea FC vergeben und so bleibt für Clubs wie den Fulham FC im wesentlichen übrig, sich mit Kontrahenten wie Tottenham, West Ham oder den momentan zweitklassigen Charlton Athletic, Crystal Palace und Queens Park Rangers um die dritte Position in der Hauptstadthierarchie zu balgen. Obwohl man 1879 gegründet der älteste Profi-Fußballclub Londons ist, war das Craven Cottage prinzipiell schon immmer so und Titel blieben den Whites aus dem Südwesten der Metropole immer versagt und eine Endspielteilnahme am FA-Cup 1975 gilt als der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Immerhin belegt der FFC aktuell den siebten Platz der Tabelle und darf so hoffen, daß eine weitere Zittersaison ausbleibt, nachdem man im Vorjahr nur aufgrund der um drei Treffer besseren Tordifferenz gegenüber dem Reading FC den Abstieg in die Championship hatte vermeiden können. Immerhin stehen die Londoner so vor dem heutigen Kontrahenten von Manchester City. Der zweifache Meister und vierfache Pokalsieger hofft eigentlich an diese lang zurückliegenden Erfolge - der letzte Titel wurde 1969 errungen - anknüpfen zu können, nachdem man Anfang September von einer Investorengruppe aus den Vereinigten Arabischen Emiraten übernommen wurde und mehr oder weniger im Geld schwimmt. Die in den Fankreisen doch recht unkritisch - teilweise sogar begeistert - aufgenommene Übernahme fand einfach schlicht und ergreifend zu spät statt, um sich noch in allzuvielen Transfers niederzuschlagen. Immerhin holte man Minuten vor dem Transferschluß noch den Brasilianer Robinho von Real Madrid und blätterte dafür 32,5 Millionen Pfund auf den Tisch, was gleich einen englischen Rekord bedeutete. Von daher und aufgrund des unbefriedigenden bisherigen Saisonverlaufs ist dann auch sehr stark davon auszugehen, daß City im Transferfenster Anfang kommenden Jahres noch mal auf große Einkaufstour gehen wird.

Am heutigen Tag müssen die Gäste freilich auf ihren Star verzichten, da Robinho eine Knöchelverletzung auszukurieren hat. Keine guten Craven Cottage Voraussetzungen für City also, aber das wird zu Makulatur, als die Gäste nach nur sechs Minuten durch einen Kopball des simbabwischen Nationalspielers Benjamin 'Benjani' Mwaruwari in Führung gehen. In der Folge bleibt City klar überlegen, versäumt es jedoch, schnell einen weiteren Treffer nachzulegen und so kommen die Gastgeber nach und nach besser ins Spiel und nach 22 Minuten fordert man ebenso vehement wie vergeblich - aber wohl nicht unberechtigt - einen Handelfmeter. Fünf Minuten später kommt der FFC aber auch so zum Ausgleich, als ein wunderschöner Paß in den Lauf von Jimmy Bullard kommt, der sich die Ecke aussuchen kann und lässig zum 1:1 verwandelt. Jetzt ist Fulham am Drücker und man spürt, daß die Londoner noch vor der Halbzeit zur Führung kommen wollen, doch nachdem das nicht gelingt, läßt man es im zweiten Abschnitt etwas ruhiger angehen. Es kommt zwar noch zu Chancen auf beiden Seiten, aber irgendwie scheinen sich die Kontrahenten auch gut mit dem insgesamt gerechten Remis arrangieren zu können und so fehlt der zweiten Hälfte einiges an der vorherigen Spannung.

Der Großteil des Stadions ist natürlich in den Händen der Heimfans des Fulham Football Club - bekanntlich werden in England keine Craven Cottage erkennbaren Auswärtsfans außerhalb des Gästeblocks geduldet und umgekehrt -, aber es hat sich auch eine große Zahl von Manchester City Fans am Themseufer eingefunden, denen man eine komplette Hintertortribüne gelassen hat. Hin und wieder gibt es mal den einen oder anderen Sprechchor und die Treffer für die beiden Teams werden natürlich auch gebührend gefeiert, aber insgesamt bleibt es von direkten Reaktionen auf den Spielverlauf abgesehen doch eher ruhig während des Spiels, das von den Fanblöcken stehend verfolgt wird, was man bei Fulham sowohl bei den eigenen als auch den gegnerischen Fans zumindest heute ohne Eingriffe der Ordner duldet, und auch in den Bereichen, in denen gesessen wird, zeigt man zumindest in Teilen des Stadions zumindest insofern so etwas wie emotionale Beteiligung, daß man aufspringt, sobald das Leder dem gegnerischen Tor auch nur nahekommt.

Man könnte versuchen, den Namen Craven Cottage sinngemäß mit Feiglingshütte zu übersetzen, was aber nicht gerade wie ein geeigneter Name für ein Fußballstadion klingt, und tatsächlich geht die Bezeichnung auf Baron William Craven zurück, der hier bereits 1780 die besagte Hütte erbauen ließ. An Fußball war damals natürlich noch nicht zu denken, aber bereits ab 1894 wurde hier ein Fußballstadion erbaut, in dem der Fulham FC Craven Cottage nachweislich am 10.10.1896 ein Spiel absolviert hat - das erste, von dem Tickets erhalten sind. Die inzwischen in Johnny-Haynes-Stand umbenannte Tribüne an der Stevenage Road mit ihrem Giebeldach feierte 2006 ihren 100. Geburtstag, den sie freilich nicht erreicht hätte, wären die Umbaupläne von Fulham nicht im Sande verlaufen. 2002 war der FFC vorübergehend zu den Queens Park Rangers in die Loftus Road gezogen und es hatte einen Neubau für 33000 Zuschauer geben sollen, aber als nach 1,5 Jahren noch nichts am Stadion gemacht worden war, hatte man sich schließlich damit zufrieden gegeben, die direkt am Ufer der Themse stehende Anlage zu renovieren, und man konnte zur Saison 2004/05 ins Craven Cottage zurückkehren, wie von den Anhängern des Clubs gefordert worden war, von denen viele die Heimspiele an der Loftus Road boykottiert hatten und sich in der Bewegung "Back to the Cottage" organisiert haben, aus der später der "Fulham Supporter's Trust" hervorgegangen ist. Auffällig ist der Pavillon neben dem Johnny-Haynes-Stand, der seit 1905 hier zu finden ist und für viele das eigentliche "Cottage" ist. Ursprünglich hatte es der schottische Architekt Archibald Leitch, der neben dem Craven Cottage zahlreiche andere Stadien in London (z. B. Selhurst Park, The Den, West Ham Stadium, White Heart Lane und Highbury), aber auch anderswo wie den Dalymount Park in Dublin und den Ibrox Park in Glasgow, gebaut hat, der Anlage hinzugefügt, weil er im Stevenage Stand die Umkleidekabinen vergessen hatte.

Craven Cottage

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