SG Westend |
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05.08.2018, Westend-Sportplatz Sondershausenstr., Kreisoberliga Frankfurt |
Die SG Westend Frankfurt fristet aktuell ihr Dasein in der Kreisoberliga und ist von daher dem unteren Ende der deutschen Ligapyramide
deutlich näher als ihrem oberen, hat sich aber lange Jahre lang zumindest im hochklassigen Amateurfußball getummelt. 1896 als Freie
Turnerschaft Frankfurt am Main gegründet, trat man später der Arbeitersportbewegung bei, in deren Fußballmeisterschaft der Club sogar
einmal - 1921 - am Finale teilnahm und gegen Adler Pankow verlor. 1933 wurde das gesamte Vermögen der Arbeitersportvereine von der
nationalsozialistischen Regierung eingezogen und die Vereine verboten, auch die heutigen Gastgeber konnten erst nach dem 2. Weltkrieg
1945 neugegründet werden. 1964 stieg man schließlich in die damals drittklassige Hessenliga auf, in der man sofort Zweiter wurde und
hinter Aufsteiger SC Rüsselsheim Teilnehmer an der Deutschen Amateurmeisterschaft bzw. deren Endrunde war. Bis 1971 hielt die SG Westend
die Klasse und man konnte in der Zeit auch zweimal den Hessenpokal gewinnen, aber dann ging es abwärts für den Club, der am heutigen Tag
auf den FC Tempo Frankfurt trifft, der 1974 von - wie man es damals nannte - Gastarbeitern aus dem damaligen Jugoslawien gegründet und
nach einer dort erscheinenden Sportzeitung benannt wurde - und natürlich nach dem Tempo, das man auf dem Platz vorzulegen gedachte.
Nach einer Viertelstunde halbwegs ausgeglichenen Spiels sind es die Gäste vom FC Tempo, die durch Zvonimir Visiljevic mit 1:0
in Führung gehen, aber es dauert keine zwei Minuten, bis auch der Spielstand wieder ausgeglichen ist, nachdem Mirsen Mustajbegovic
mit dem Ausgleichstreffer die Antwort für die Hausherren gibt. Nachdem Bojan Milanovic in der 28. Minute für die erneute Gästeführung
sorgt, geht es mit 1:2 in die Pause. Nach dem Seitenwechsel tut sich lange nichts, bis Anjil Kapoor in der 70. Minute auf 1:3 erhöht,
wobei Heimtorhüter Antonino Anzalone etwas unglücklich wirkt. Das scheint die Entscheidung gewesen zu sein, aber die SG Westend
rappelt sich noch einmal auf und kommt nicht nur zwei Minuten später durch Alen Tahirovic zum Anschlusstreffer, sondern gleicht sogar noch
durch Mirsen Mehmedovic aus, was die darauf folgenden zehn Schlussminuten zu einer eher hektischen Veranstaltung werden lässt, die
aber nichts Zählbares mehr hervorbringt - mit einem Pfostenschuss vom FC Tempo und einer gelb-roten Karte gegen einen der Gästespieler
aber noch für etwas Spektakel sorgt.
Die Sportanalage der SG Westend ist an der Sonderhauser Straße im Frankfurter Gallusviertel zu finden - genauer gesagt an dessen
westlicher Grenze in Richtung Griesheim - und die Straße reicht nicht aus, um sie eindeutig zu benennen, denn nur 100 Meter entfernt
liegt die Anlage, auf der die SG 1921 Frankfurt ihre Gäste entfernt. Während letztere einen unausgebauten Rasenplatz bespielen,
lässt die Westendanlage für den Freund altehrwürdiger Spielstätten wenig zu wünschen übrig, wobei die Perle die unüberdachte Traverse
auf der einen Längsseite ist, vor der noch zwei Reihen Holzbänke zu finden sind. Letzere sind zum Teil ein wenig verwittert, was
aber eher positiv zur klassischen Atmosphäre der Anlage beiträgt und Stufen - zumindest derer zwei - findet man auch in einem
Hintertorbereich. Auf der anderen Längsseite ist im Eckbereich noch das Vereinsheim der SG Westend untergebracht, vor dem man an dem
heutigen Sommertag einen kleinen Swimmingpool aufgestellt hat, der dann doch etwas stilbrechend wirkt.
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