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25.05.2013, Wembley Stadium, Finale UEFA Champions Leauge |
Borussia Dortmund und der FC Bayern München haben sich in dieser Spielzeit bereits dreimal getroffen, dabei
hat es (in der Bundesliga) zwei Unentschieden sowie (im DFB-Pokal) einen 1:0-Sieg der Bayern gegeben. Heute
begegnet man sich im Wembley Stadium London ein viertes Mal, und es handelt sich zweifelfsfrei um das wichtigste
Spiel der Rivalen, geht es doch im Finale der UEFA Champions League darum, wer sich den begehrten "Henkelpott"
für ein Jahr in die Vitrine stellen darf. Favorit ist eindeutig der FC Bayern, der die Bundesliga mit einem
sagenhaften Vorsprung von 25 Punkten auf Titelverteidiger und Vizemeister BVB abschließen konnte und auch noch
im Finale des DFB-Pokals steht, wo man in der kommenden Woche das Triple perfekt machen könnte. Dazu muß man
sich aber zunächst am heutigen Tag durchsetzen, und auch Borussia Dortmund will seine Chance suchen, nachdem
die Schwarz-Gelben sich gegen renommierte Gegner wie Real Madrid, Manchester City und Shakthar Donetsk
durchgesetzt haben - allerdings hat auch hier der FC Bayern den dicksten Fisch aus dem Wasser gezogen, als man
in einem sensationellen Halbfinale mit insgesamt 7:0-Toren einen bemitleidenswerten FC Barcelona demütigte.
Borussia Dortmund startet mit einer überraschend offensiven Einstellung in die Partie und kommt schnell zu
ersten Torchancen gegen einen FC Bayern, dem das frühe Stören des BVB im eigenen Spielaufbau überhaupt nicht
behagt. In den ersten zwanzig Spielminuten kommt es so zu diversen mehr oder weniger guten Torchancen für
eine Borussia, die in dieser Phase leicht in Führung gehen könnte. Erst nach Ablauf einer halben Stunde
berappeln sich die Bayern etwas und profitieren jetzt bei ihren Kontern von Nachlässigkeiten der BVB-Abwehr,
die zu zwei klaren Tormöglichkeiten von Arjen Robben führen, die der Niederländer jedoch nicht zur Führung
des FC Bayern nutzen kann. Eine umstrittene Szene gibt es noch Mitte der ersten Hälfte, als Frank Ribery
nach einem Ellbogencheck gegen Robert Lewandowski leicht die rote Karte bekommen könnte, Referee Nicola
Rizzola aber nicht einmal den gelben Karton aus der Tasche zieht. Im zweiten Abschnitt tut sich erst einmal
wenig, bis nach einer guten Stunde aus dem Nichts das 1:0 für den deutschen Rekordmeister fällt, als
ausgerechnet Ribery das Leder auf Robben legt, der den Ball parallel zum Tor in die Mitte spielt, wo Mario
Mandzukic nur noch einzuschieben braucht. Fast meint man, daß die zuvor etwas verschlafen laufende Partie
damit entschieden sein dürfte, aber ein Foul von Dante an Marco Reus im Strafraum bringt eine Ausgleichschance,
die sich Ilkay Gündogan für Borussia Dortmund nicht entgehen läßt und weitere Proteste der schwarz-gelben
Spieler und Fans gegen Rizzola, der den bereits verwarnten Dante weiterspielen läßt. Nach dem Ausgleich hat
Borussia Dortmund freilich nicht mehr die Kraft, noch einmal nachzusetzen und versucht, sich in die Verlängerung
zu retten, während der FC Bayern auf den Siegtreffer drängt. So ist es nicht unverdient, daß der
unmittlbar vor Schluß noch durch Arjen Robben gelingt, der sich gegen vier Gegenspieler durchsetzt und das
Leder auch an Roman Weidenfeller vorbei ins BVB-Tor schieben kann.
Bereits während des ganzen Tages vor dem Spiel ist die Londoner Innenstadt mit Anhängern der beiden Teams
geradezu geflutet, wobei die BVB-Fans deutlich in der Überzahl sind. Im Stadion hält sich die Verteilung dann
in etwa die Waage. Nach der offiziellen Eröffnungsshow der UEFA mit irgendwelchen Ritterspielen, die im
Nachhinein noch kontrovers diskutiert werden sollen, objektiv aber kaum der Erwähnung wert sind, gibt es zunächst
eine Choreographie der Bayern-Fans, bei der zu einem Transparent "Und heute ist wieder ein guter Tag" die
vier Jahreszahlen dargestellt werden, zu denen der Club bereits die Königsklasse gewinnen konnte. Während man
sich bei den Rot-Weißen entschieden hat, diese Choreographie trotz schwerer Einschränkungen durch die UEFA -
unter anderem darf der Mittelrang nicht mitverwendet werden - durchzuführen, hat man bei Borussia Dortmund eine
ebenfalls geplante Aktion abgesagt und verläßt sich hier auf eine Schalparade und akustischen Support, mit dem
man im weiteren Verlauf der Partie noch mächtig Alarm macht, während es bei den Bayern mit Ausnahme des
kleinen Schickeria-Blocks im Oberrang immer wieder totenstill wird. Die Schickeria ist es dann auch, die zum
Auftakt von Abschnitt zwei mit einer Pyroaktion mit bengalischen Feuern noch etwas Support an den Tag legt,
wie ihn die UEFA nicht so gerne sieht. Nach dem Spiel feiern beide Seiten ihre Teams, und auch dieses Mal ist es
kurioserweise der Anhang von Borussia Dortmund, der sein unterlegenes Team, das freilich allen Grund hat, den
Platz erhobenen Hauptes zu verlassen, heftiger feiert als die erfolgsverwöhnten Fans des FC Bayern ihre siegreiche
Truppe.
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