SpVgg Erkenschwick vs. Sportfreunde Siegen II 1:2
Sportfreunde Siegen

SpVgg Erkenschwick
vs.
Sportfreunde Siegen II 1:2

Sportfreunde Siegen





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Letztes Spiel: FC Treviso vs. AC Milan 28.09.2005, Stimberg Stadion, Oberliga Westfalen
Nächstes Spiel:  SV Enger-Westerenger vs. Rot-Weiß Erlinghausen

Ticket
171 Zuschauer

Bei der Spielvereingung Erkenschwick brennt die sprichwörtliche Luft. Obwohl man im Mittelfeld der Tabelle Stimberg Stadion steht und somit das Saisonziel, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, erreichbar scheint, hat die letzte Tendenz mit drei Niederlagen aus vier Spielen, von denen zwei im heimischen Stimberg-Stadion kassiert wurden, eine erhebliche Nervosität ausgelöst, so daß die Kicker aus dem nördlichen Ruhrgebiet heute unbedingt einen Heimsieg brauchen. Das gilt besonders für Michael Pannenbecker, den in die Diskussion geratenen Trainer des Traditionsclubs - Erkenschwick spielte von 1947 - 1953 in der damaligen Oberliga West Erstligafußball und verbrachte noch die Sasion 1980/81 in der 2. Liga Nord. In der 2. Liga kicken in diesem Jahr die Sportfreunde Siegen, deren Amateurteam heute zum Stimberg kommmt und punktgleich aufgrund des Torverhältnisses einen Platz hinter der SpVgg Erkenschwick liegt. Heute hat man es also mit einem durchaus schlagbar erscheinenden Gegner zu tun und das am Samstag anstehende Spiel gegen die bislang recht souveräne zweite Mannschaft von Borussia Dortmund macht das heutige Spiel eher noch wichtiger.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase, in der die beste Chance in der 14. Minute für die Hausherren zu verbuchen ist, kommt es nach Stimberg Stadion einer guten halben Stunde zu der Situation, die die SpVgg heute unbedingt vermeiden wollte, denn man gerät erneut auf heimischen Rasen in Rückstand. Der Treffer schockt die Hausherren sichtlich, die erst Mitte der zweiten Hälfte ihre Erstarrung soweit ablegen können, wieder zu halbwegs brauchbaren Aktionen zu kommen. Bis auf einen Lattentreffer bleibt man aber meistenteils harmlos und so folgt das Verhängnis auf dem Fuße, denn die Zweitvertretung aus Siegen kann kurz vor dem Ende einen Konter abschließen, bei dem allerdings ein Großteil des heimischen Publikums eine Abseitsstellung beim Zuspiel gesehen haben will. Die Spieler von Erkenschwick protestieren freilich nicht im mindesten - schwer zu sagen, ob man den Treffer für regulär hält oder sich zu diesem Zeitpunkt schon aufgegeben hat. Sollten die Erkenschwicker bereits nicht mehr an einen eigenen Treffer geglaubt haben, so werden sie im direkten Gegenzug eines Besseren belehrt, aber bei einem 0:2-Rückstand kommt der Treffer natürlich zu spät und so ist am Ende die dritte Heimniederlage in Folge perfekt, die bei der SpVgg Erkenschwick kaum zu einer Entspannung der Situation führen dürfte.

Das Publikum in Erkenschwick gilt als sehr kritisch und es ist bekannt, daß die Zuschauerzahlen am Stimberg bei ausbleibendem Erfolg schnell Stimberg Stadion zurückgehen. Ob dieser Effekt heute eingetreten ist, ist schwer zu sagen, denn der schwache Besuch von 171 Zuschauern könnte auch an der mangelnden Attraktivität des Gegners liegen, der zudem selbst keine erkennbaren Anhänger mitgebracht hat, oder auch an der sehr frühen Anstoßzeit von 17:15 bzw. einer Kombination aus allen diesen Faktoren. Auf der Seite der Tribüne hat sich jedenfalls eine kleine Kolonie in den Farben der Hausherren eingefunden, die jedoch über weite Strecken fast nur an dem aufgehängten Transparent zu erkennen ist und nur sehr sporadisch auch mal den einen oder anderen Sprechchor hören läßt. Etwas unruhig wird es eigentlich nur nach dem zweiten Treffer für Siegen, der so manchen im Publikum erregt, weil man eben der Meinung war, daß das Zuspiel hätte abgepfiffen werden müssen.

So mancher Verein in den höheren Amateurspielklassen scheint ein wenig aus seinem Sportplatz bzw. Stadion herausgewachsen zu sein, aber es gibt auch Stimberg Stadion die Fälle, in denen das Stadion aus dem Verein herausgewachsen zu sein scheint und geradezu nach höherklassigem Fußball schreit. Ein gutes Beispiel für den zweiten Fall ist sicher auch die Anlage am Stimberg, die mitten in Erkenschwick in einem gleichnamigen Park liegt und mit ihrem Ausbau für 20000 Leute gemessen am heutigen Besuch mehr als die hundertfache Kapazität hat. Das Anfang der 1930er Jahre auf einem damaligen Zechengelände errichtete Stadion hat eine überdachte Haupttribüne zu bieten und verfügt über einen weiteren Block mit unüberdachten Sitzplätzen auf der Gegenseite, während der Rest des Platzes von hohen Traversen umgeben ist - nur eine Flutlichtanlage fehlt und das erzwingt Ende September halt eine so frühe Anstoßzeit wie die heutige. Genau genommen war das Stimberg-Stadion, das früher auf den Namen Hindenburg-Stadion gehört hatte, von Anfang an zu groß konzipiert, denn seine Kapazität lag mit anfangs 25000 Plätzen nur knapp unter der Einwohnerzahl von Oer-Erkenschwick von 31000 und so war die Anlage auch nur zweimal in ihrer Geschichte ausverkauft - 1948 in der Oberliga West gegen Schalke und 1967 im DFB-Pokal gegen Bayern München -. Ihre heutige Gestalt bekam sie Anfang der 1970er Jahre, denn der Aufstieg in die Regionalliga West von 1969 und die daraus folgende Zweitklassigkeit des Teams war zum Anlaß genommen worden, die Tribüne zu errichten, durch die dann auch das Fassungsvermögen auf die heutige Zahl gesunken ist.

Stimberg Stadion

Stimberg Stadion


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