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SV Titania Erkenschwick |
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26.06.2012, Sportanlage Esseler Str., Abstiegsrunde der Kreisligen A Recklinghausen |
Der SV Titania Erkenschwick wurde Mitte des Jahres 1926 gegründet, war aber vorher schon seit einigen Jahren als
Straßenfußballclub aktiv gewesen. Zunächst trat man dem Arbeitersportbund 'ATSB' bei und kam erst nach dessen Verbot
durch die Naziregierung in den DFB, wo man in der untersten Spielklasse starten mußte, obwohl Titania im Arbeitersport
erstklassig gewesen war. Hier schaffte man es bis in die Bezirksliga, aber die Mannschaft war inzwischen nach diversen
Abgängen nicht mehr stark genug und stieg wieder ab. Es sollte bis lange nach dem 2. Welkrieg dauern, bis der SV
Titania in den 1960er Jahren wieder für ein paar Jahre in der Bezirksliga auftauchte. In der aktuellen Spielzeit
war man sich bereits so gut wie sicher gewesen, aus der Kreisliga A absteigen zu müssen, aber am Ende gab es für die
Drittletzten der drei Staffeln eine zweite Chance in Form einer Relegationsrunde, da ein zusätzlicher freier Platz
entstanden ist, weil die Recklinghäuser Bezirksligisten FC Marl 2011 und SV Lippramdsorf die Klasse halten konnten. Der
dritte im Bunde in Gestalt des aus Marl stammenden SuS Polsum 1927 ist bereits von beiden heutigen Kontrahenten geschlagen worden - es heißt,
der Club habe die Runde abgeschenkt und sei zum Teil mit Spielern der Alten Herren angetreten -, so daß es heute ein
echtes Endspiel um den Klassenverbleib gibt, bei dem der SV Titania mit 4:1 gewonnen hat, während ihr heutiger Gegner
von Viktoria Heiden II 'nur' ein 4:2 zustande brachten. Dennoch haben sich auch die Gäste noch nicht aufgegeben, die es
ihrer ersten Mannschaft gleichtun wollen, die in der Landesliga lange gegen den Abstieg kämpfte, aber am Ende die Klasse
halten konnte.
Daß es schwer werden wird für die Gäste, heute zu bestehen, wird schnell klar, denn die "Titanen", wie die Spieler
des SV Titania Erkenschwick in Umfeld und Presse schlicht genannt werden, sind heute gut aufgelegt und setzen den
Gegner sofort unter Druck - offensichtlich will man sich bei den Oer-Erkenschwickern nicht auf das Halten eines Remis
einlassen. Trotz der Feldüberlegenheit heißt es jedoch für die Gastgeber, nach einer guten Viertelstunde eine große
Möglichkeit für Heiden II zu überstehen - das Leder geht knapp am Tor vorbei -, bevor man knapp zehn Minuten später
selbst durch Marc Putzig in Führung geht, der schön im Strafraum angespielt wird, Heidens Schlußmann Thomas
Borowski elegant umkurvt und das Leder ins Tor schiebt. Der zweite Abschnitt beginnt mit einer längeren Unterbrechung,
da Titanentorwart Sascha Ziongalla von Heidens Tim Gollenia beim Versuch zu klären einen Tritt ins Gesicht kassiert
und minutenlang behandelt werden muß. Am Ende kann aber sowohl der Goalie weitermachen wie der Stürmer, dessen Einsteigen
im Fünfmeterraum durchaus grenzwertig ist, der aber mit einer gelben Karte von Schiedsrichter Benjamin Schäfer aus
Herten/Westfalen davonkommt. Nicht davon kommen kann allerdings der FC Viktoria Heiden II, dessen Schicksal spätestens durch den
zweiten Treffer der Gastgeber besiegelt wird, bei dem Mittelstürmer Olaf Schröder Borwoski aus spitzem Winkel tunnelt.
Danach lassen die Titanen nichts mehr anbrennen, und es bleibt bei diesem Spielstand
und somit dem, zumindest am heutigen Tag, ungefährdeten Verbleib der Hausherren in der A-Liga.
Bereits seit 1927 kickte der damals junge Verein an der Esseler Straße, die im Südwesten von Oer-Erkenschwick verläuft,
wo die Anlage gerade außerhalb des bebauten Gebiets liegt. Um genau zu sein, ist die Bennenung nach der Esseler Straße
heute sogar eher unglücklich, denn es handelt sich dabei um eine Landstraße, über die der Platz nicht angebunden ist,
den man stattdessen von der anderen Seite über die Moselstraße betritt. Da führt der Weg zumindest aktuell erst einmal durch
ein ans Vereinsheim angebautes Zelt, in dem Public Viewing der EM-Spiele der Deutschen Nationalmannschaft mit Sonderpreisen
auf die Getränke propagiert wird, von denen auch die Spielbesucher am heutigen - bei der Euro spielfreien Tag - profitieren.
Am Platz selber findet man einen reinen Fußballplatz, der komplett begehbar ist und in einem Hintertorbereich über einen
kleinen Unterstand verfügt. Ansonsten ist die Anlage, zu dem noch ein Kleinfeldplatz mit Aschebelag zählt, eher einfach
gehalten, kann allerdings dadurch glänzen, daß der Rasenplatz über - heute nicht benötigtes - Flutlicht verfügt. Einen
zweiten Hartplatz - in voller Größe - gibt es mit etwas Abstand im südlichen Hintertorbereich.
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