VfB Eppingen |
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05.08.2012, Hugo-Koch-Stadion, Verbandspokal Baden |
Beim VfB Eppingen erzählen zu wollen, was es bedeuten kann, in den DFB-Pokal zu kommen, entspräche wohl
dem berühmten Eulen nach Athen tragen, denn der durch Abspaltung der Fußballabteilung vom Turnverein Eppingen
entstandene Club gehört zu denen, die durch den Pokalwettbewerb zu mehr als nur 15 Minuten Ruhm gekommen
sind. Es war der 26. Oktober 1974, als der Hamburger SV als Tabellenführer der Fußball-Bundesliga in die
nordbadische Provinz kam, um die Pflichtaufgabe bei Amateuren zu erledigen und nach 90 Minuten den Spott
der 15000 Zuschauer sowie später der bundesweiten Presse auf
seiner Seite hatte. Mit 2:1 hatte der VfB Eppingen die Nase vorne gehabt, in der darauffolgenden Pokalrunde
begrüßte man 20000 Zuschauer gegen Werder Bremen, das - wohl umso ärgerlicher für HSV-Fans - eine Wiederholung
der Pokalsensation verhindern konnte, obwohl auch Werder sich schwer tat und am Ende nur mit 2:0 die Oberhand
behielt. 1980 schaffte Eppingen den Aufstieg in dier 2. Bundesliga Süd, die man sofort als Tabellenletzer verlassen
mußte, danach folgte ein tiefer Sturz, der den VfB bis in die Kreisliga führen sollte. Inzwischen ist man immmerhin
wieder Landesligist und hat heute gegen die eine Klasse höher kickende SG Heidelberg-Kirchheim die Chance, eine
neue Pokalüberraschung zu schaffen, wenn auch auf deutlich bescheidenerer Ebene.
Der VfB Eppingen zeigt schnell, daß er auch heute nicht gewillt ist, aus Respekt vor einem klassenhöheren
Gegner zu erstarren. Stattdessen geht man engagiert zur Sache, und spätestens das 1:0 durch Simon Mairhofer
belegt nach zehn Minuten, daß der Club am heutigen Tag eine Chance haben dürfte, zumal die Gäste drei
Minuten später um ein Haar höher in Rückstand geraten, als ein Kopfballaufsetzer des VfB an die Latte prallt.
In der 18. Minute verpaßt die SGK die große Chance auszugleichen, als man völlig frei am linken Pfosten
auftaucht, aber einem Eppinger Verteidiger die Möglichkeit gibt, sich noch für seinen geschlagenen Goalie in
den Ball zu werfen. Es folgen weitere Chancen auf beiden Seiten, bis schließlich Dennis Kuhmann in der 44.
Minute per Weitschuß Erfolg hat, der genau zwischen die Faust von Gästetorhüter Stefan Pister und die Querlatte
paßt, die noch leicht beteiligt ist, das Leder aber hinter die Linie abprallen läßt. Ein weiteres Mal steht die
Latte im Mittelpunkt, als ein Kopfball von HD-Kirchheim an ihr abprallt, dann aber Dennis Ludkowski per
Kopf abstauben und den Anschlußtreffer markieren kann. Jetzt wollen es die Gäste noch einmal wissen, aber man scheitert
mehrmals knapp am Ausgleich. In der 88. Minute - zu einem Zeitpunkt, zu dem der Druck von HD-Kichheim
bereits lange wieder nachgelassen hat -, ist es mit Kuhmann der Schütze des 2:0, der einen Freistoß für den
VfB Eppingen direkt in die Maschen hämmert und so letzte Zweifel am Erfolg des Landesligisten beseitigt.
Das Hugo-Koch-Stadion ist nach einem Ehrenvorsitzenden des VfB Eppingen benannt (und heißt nicht etwa, wie auch
bereits in der Presse zu lesen war,
"
Robert-Koch-Stadion" - das es aber in Halle/Saale gibt...). Es ist quer in einen sanft ansteigenden Hang hineingebaut,
was dazu führt, daß es eine weitgehend unbebaute Längseite gibt, wenn man vom Vereinsheim absieht, von dessen
Terasse sich das Spiel verfolgen läßt und der eine mit einer zehnstufigen Traverse ausgebauten
Seite gegenüberliegt sowie
Hintertorseiten, die ebenfalls über Stehplatzstufen verfügen, deren Zahl umso größer wird, je weiter man in die
Steigung hineinkommt. Das ergibt immerhin offiziell 10000 Plätze, die recht dicht an dem reinen Fußballfeld liegen -
oberhalb der Gegenseiten-Traverse kommt noch ein Nebenplatz mit Kunstrasenbelag dazu, der im Gegensatz zum Hauptfeld
beleuchtet werden kann. Seinen größten Erfolg hat der VfB Eppingen hier allerdings nicht gefeiert, denn das legendäre
HSV-Spiel ist (ebenso wie der Nachfolge gegen den SV Werder) nicht hier ausgetragen worden, sondern im einen
Steinwurf von hier entfernten Kraichgau-Stadion, in dem eigentlich der frühere Stammverein des VfB, der
TV Eppingen, zu Hause ist, das heute aber nur noch über eine Rasenwallanlage auf drei Seiten sowie 5 Stufen auf der
Hauptseite verfügt und für Zuschauerzahlen wie im DFB-Pokal 1974 nicht mehr geeignet ist.
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