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FK ZŤS Dubnica |
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16.10.2004, Mestský Futbalový Štadión, Corgoň Superliga |
Hätte man vor der Saison ein Ratespiel gemacht, welches wohl die Spitzenpartie der Eliteliga der Slowakei am 11.
Spieltag sein würde, hätte sich wohl das Spiel FK ZŤS Dubnica gegen den MŠK Ruomberok nicht wirklich
aufgedrängt. Ruomberok hat zwar die letzte Spielzeit immerhin als Tabellendritter abgeschlossen, aber Dubnica
schaffte es nur bis ins graue Mittelfeld der Tabelle - trat aber u.a. wegen des Verzichts der heutigen Gäste dennoch
im UI-Cup an, wo man sogar die erste Runde gegen Teuta Durres aus Albanien überstand, um dann in Runde zwei im Nachbarduell
gegen den tschechischen Slovan Liberec den Kürzeren zu ziehen. Anscheinend war der Intertotocup eine gute Saisonvorbereitung
für die Kleinstädter aus der 30000-Seelen-Gemeinde Dubnica nad Vahom bei Trencin, denn sie führt zur Zeit die Tabelle der
Corgoň Superliga an. An dritter Stelle folgen die heutigen Gegner aus dem 132 Kilometer entfernten Ruomberok, die heute
mit einem Auswärtssieg die Tabellenführung zumindest für den heutigen Tag erringen könnten, bevor der bisherige Tabellenzweite
und Titelverteidiger MSK Zilina am morgigen Sonntag die Chance hätte, beim Artmedia Bratislava - dem frisch umbenannten Team aus
Petrzalka - die Tabellenführung zu übernehmen.
In der Anfangsphase verläuft die Partie recht ausgeglichen und es ergeben sich dann auch halbwegs gute Chancen auf beiden Seiten,
die jedoch nicht zu Treffern führen. Nach 35 Minuten neigt sich dann die Waagschale zugunsten der Gäste, als die Abwehr von
Dubnica bei einer Flanke den Durchblick verliert und das Leder den Weg ins lange Eck findet. Von diesem Schlag sollen sich die
Hausherren nicht mehr erholen - sie kommen zwar ohne weiteren Schaden in die Halbzeitpause, aber nach der Unterbrechung werden
alle Versuche Dubnicas, zurück ins Spiel zu kommen, vereitelt, als Ruomberok fünf Minuten nach Wiederanpfiff auf 2:0 erhöht. Letzte Zweifel am Ausgang der Partie verfliegen, als ein Spieler der Hausherren wenige Minuten später nach rüdem Einsteigen vom Platz gestellt wird und so ist es an den Gästen, in der 77. Minute den letzten Treffer der Partie zu erzielen und so auf recht überzeugende Art und Weise den Tabellenführer zu entthronen, was übrigens auch nach dem Sonntag Bestand behalten soll, da Zilina nicht über ein 1:1 hinauskommt.
Anhänger der Gäste sind nicht wahrzunehmen und selbst bei den Treffern für Ruomberok ist so gut wie kein Jubel zu hören, so daß man
davon ausgehen kann, daß wirklich niemand oder so gut wie niemand mit den Gästen nach Dubnica nad Vahom gekommen ist. Dafür findet sich eine kleine Gruppe von Fans der Hausherren auf der Tribüne ein, wo man mit Getrommel und Gesang für einen Homesupport sorgt, der sein
Team heute offensichtlich nicht allzusehr zu beflügeln vermag. Die Dubnica-Fans lassen sich vom ungünstigen Spielverlauf nur wenig beeinflussen und supporten auch während der zweiten Hälfte recht unverdrossen. Überhaupt ist der Besuch von fast 3000 Zuschauern für die Verhältnisse slowakischer Provinzclubs nicht der schlechteste und es mag sein, daß sich hier der bisherige sportliche Erfolg der Hausherren in der aktuellen Spielzeit wiederspiegelt.
Das Mestský Futbalový Štadión verfügt über zwei überdachte Tribünen unterschiedlicher Bauart, die den
Blickfang der Anlage darstellen. Gemeinsam haben die beiden Tribünen, daß sie überdacht sind und eine hochgesetzte Bauweise aufweisen,
der größte Unterschied liegt im Aussehen der Überdachung, die auf der einen Seite aus zahlreichen nach oben geschwungenen Halbkreisen besteht, die auf eine nach hinten offene Metallkonstruktion aufgesetzt sind und auf der anderen Seite gerade und nach hinten geschlossen ist. Ein weiterer Unterschied besteht in der Bestuhlung, die auf der einen Seite einfarbig in Blau gehalten ist und auf der anderen gegenüber blockweise abwechselnd in Blau und Weiß, wobei es sich in beiden Fällen um Plastiksitze handelt. In den Kurven gibt es auch einen Ausbau, der ist allerdings in Form von ein paar unüberdachten Betonstufen minimal gehalten und diese Plätze sind während der heutigen Partie auch nicht freigegeben. Ganz verzichtet wurde in Dubnica auf eine Flutlichtanlage, was die frühe Ansetzung um 14:00 Uhr erforderlich macht und in der Slowakei nicht generell verbreitet, aber auch nicht unüblich ist. Dafür verfügt die Anlage über eine Laufbahn und sonstige Leichtathletik-Einrichtungen und in einer Kurve ist eine dreifarbige Anzeigtafel untergebracht, auf der auch einfache Animationen gezeigt werden können.
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