Türkspor Dortmund |
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29.05.2019, Sportplatz am Gretelweg, Aufstiegsrunde zur Bezirksliga |
Der VfB Lünen und Türkspor Dortmund sind die Zweitplatzierten der Kreisligen A Dortmund und bekommen noch eine
Chance, den Staffelmeistern in die Bezirksliga zu folgen. Davor haben die Götter und der Westfälische Fußball-
und Leichtathletikverband aber noch eine Aufstiegsrunde mit reichlich kompliziertem Modus gesetzt. Zunächst müssen
die beiden Clubs unter sich einen Sieger ausspielen, was heute auf neutralem Platz in Dortmund Kemminghausen
geschieht. Danach geht es in den kommenden Wochen für den Sieger weiter, der in Hin- und Rückspiel gegen den
Verlierer eines Qualfikationsspiels aus Gelsenkirchen geht, in dem die dortigen A-Liga-Meister aufeinander
treffen - all das wird nötig, weil der Fußballkreis Dortmund 2,5 Aufsteiger hat und Gelsenkirchen 1,5, es aber in
beiden zwei Staffeln in der A-Liga gibt und die jeweilige Hälfte in den Qualfikationsspielen zu einem ganzen
Aufsteiger 'gemerged' werden muss.
Die heutige Partie wäre kurioserweise eigentlich so gar nicht zustande gekommen, da beide Kontrahenten nach ihren
aktuellen Spielorten in die gleiche A-Liga Staffel gekommen wären, aber Türkspor ist zu Saisonbeginn von Arminia
Marten zu Phönix Eving gezogen und wurde noch nach dem Spielort der Vorsaison eingeteilt. Im ersten Abschnitt
spricht alles für den VfB Lünen, der die Partie beherrscht und nicht nur nach einer guten Viertelstunde durch
Dennis Wagner in Führung geht, sondern fünf Minuten später von Oliver Hilkenbach mit einen Schuss von der Strafraumgrenze
auf 2:0 erhöht. Das 2:1 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte durch den zehn Minuten vorher eingewechselten Ahmet Cosgun
erscheint hier nur als kleiner Schönheitsfehler. Ob es jetzt der Anschlusstreffer ist, der Türkspor neuen Mut gibt oder
die Halbzeitansprache von Trainer Kara Bülent oder schicht dessen goldenes Händchen bei der Einwechslung Cosgüns - der
erzielt jedenfalls in der 51. Minute den Ausgleichstreffer und nur eine Minute später bringt Samir Zulfic seine Farben
erstmalig in Führung. Diesen Vorsprung gibt Türkspor nicht mehr her - viel mehr legt Osgün mit seinem dritten Treffer
noch das 4:2 drauf und so ist die Spielzeit für den VfB Lünen vorbei, während Türkspor Dortmund an den kommenden
beiden Wochenenden mit Eintracht Gelsenkirchen den Aufstiegsplatz ausmacht, das seine Runde gegen den VfB Kirchhellen
verloren hat.
Die Anhänger des VfB Lünen haben sich auf der linken Seite der Gegengeraden gesammelt und begrüßen die Teams hier
mit weißem Rauch. Während der ersten Halbzeit ist man natürlich obenauf und guter Stimmung, während die deutlich
in Überzahl zum Spiel gekommenen Anhänger der Dortmunder mit ihrer einen türkischen Fahne etwas bedröppelt
dreinschauen und wohl überlegen, ob das schon alles gewesen sein kann. Im zweiten Abschnitt dreht sich dann natürlich
nicht nur Spiel sondern auch Stimmung und die Partie bekommt eine ganz besondere Atmosphäre, als sich zwei Anhänger
mit Trommel und Klarinette(?) gemütlich hinter's Tor setzen und von dort aus orientalisch klingende Weisen zum
besten geben - um sich dann nach Abpfiff mit den anderen türkischen Fans auf den Platz zu begeben und dort mit
der Mannschaft zu feiern, als habe man sich heute bereits für die Bezirksliga qualifiziert.
Der Sportplatz am Gretelweg liegt wie gesagt im Dortmunder Stadtteil Kemminghausen und wird normalerweise vom
VfL Kemminghausen bespielt, der schon einmal überregional erwähnt wird, weil hier Ex-Nationalspieler Kevin Großkreutz
seinen Heimverein hat. Die Anlage ist seit ein paar Jahren mit einer Spielfläche aus Kunstrasen versehen und liegt
mitten in einem Märchenvierteil, in dem man neben dem Gretelweg auch Straßennamen wie Hänselweg oder Nixenweg
findet. Nenneswerter Ausbau ist hier nicht vorhanden, aber die Anlage besticht durch ihre Kompaktheit - man ist
buchstäblich überall dicht am Geschehen, selbst wenn es auf der vom Eingang abgewandten Längsseite noch eine gerade
Tartanbahn mit vier Spuren zwischen Bande und Spielfeld gibt. Hier ist auch das Vereinsheim der VfL Kemminghausen,
das direkt hinter der Begrenzung folgt und dessen Vordach bei Bedart auch als Unterstand nutzbar ist - ein zweites
Vordach gibt es dann noch im Eingangsbereich auf der Eingangsseite.
Foto der VfB-Lünen-Fans mit freundlicher Genehmingung von P. David Zimmer / www.hombruch-hopping.de
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