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SuS 09 Dinslaken |
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Fortuna Family Super-Fortuna Lost Boyz Flingern |
17.08.2005, Stadion Voerder Straße, Verbandspokal Niederrhein |
Wenn der SuS 09 Dinslaken im ausgehenden 20. Jahrhundert im Verbandspokal einen Regionalligisten empfangen hat,
dürfte ihm eine echte Außenseiterchance eingeräumt worden sein, denn die heutigen Hausherren spielten damals gerade
mal eine Klasse tiefer in der Amateuroberliga. Im letzten Spieljahr in der vierten Liga war die Herrlichkeit allerdings
vorbei und man mußte mit nur 8 Punken auf der Habenseite den Weg nach unten antreten. Inzwischen tritt Dinslaken in der
Bezirksliga an und so liegen vier Spieklassen zwischen Gastgebern und Gästen, also gibt kaum jemand einen Pfifferling
auf den SuS, obwohl die Fortuna mit vier Niederlagen in Folge stark angeschlagen ist und möglicherweise sogar vor der Situation stehen könnte, sich im Abstiegskampf behaupten zu müssen.
Das heutige Spiel scheint für die Düsseldorfer jedenfalls nicht mehr als eine lästige Pflichtaufgabe zu sein,
doch es zeigt sich schnell, daß die Verunsicherung, die der schlechte Saisonstart für den TSV mit sich gebracht hat, auch
den heutigen Kick beeinflußt. So kommen die Gäste überhaupt nicht in die Partie und haben teilweise einen kaum schnelleren
Spielaufbau als der Bezirksligist, der zu allem Überfluß nach einer guten Viertelstunde mit 1:0 in Führung geht, als ein
völlig frei vorm Fortuna-Tor auftauchender Dinslakener die Nerven behält und das Leder im langen Eck unterbringt. Kurz vor
der Halbzeitpause muß man zwar schon von einer jetzt drückenden Überlegenheit der Fortuna sprechen, die sich ein wenig am
Riemen reißt, aber richtig gefährlich wird es weiterhin selten und dann zeigt man sich im Torschuß nicht gerade als Präzisionsarbeiter.
Im zweiten Abschnitt verfällt die Fortuna wieder in den Trott der Anfangsphase der ersten Hälfte und plötzlich erscheint es tatsächlich realistisch, daß der SuS Dinslaken als Sieger vom Feld gehen könnte. Zehn Minuten vor Schluß kommt es dann aber doch noch zur Wende, als der TSV zunächst zum Ausgleichstreffer kommt und kurz darauf in einer unübersichtlichen Szene auf 1:2 erhöht. Damit ist natürlich alles gelaufen und auch ohne den Schlußpunkt zum 1:3 würde sich sicherlich nichts mehr am glanzlosen Sieg von Fortuna Düsseldorf ändern.
In der Mitte der Gegenseite - die hat den Vorteil, im Schatten zu liegen - hat sich ein Grüppchen Fortuna-Fans aufgebaut, die vor
allem im zweiten Abschnitt immer mal wieder per Sprechchor auf sich aufmerksam machen. Dabei beschäftig man sich mal ironisch mit
der Lage des eigenen Teams und fordert Trainer Wegemann mit Uwe, zieh die Schuhe an! auf, dem Trauerspiel auf dem Rasen aktiv
ein Ende zu machen oder erinnert die Fortunen beim zwischenzeitlichen Stand von 1:1 mit Wir wollen Deutschland seh'n! daran, daß heute noch ein Freundschaftsspiel des DFB-Teams aus Holland im TV kommen wird. Auch Sprechchöre wie Ihr seid leiser als Fortuna Köln! dürften angesichts der Spielklasse der Gegner nicht ganz ernst gemeint sein. Kurz vor dem Ende der Partie finden sich übrigens ein paar Kindersupporter aus Dinslaken vor den Fortuna-Fans ein, die da den einen oder anderen "frechen" Sprechchor zum Besten geben, mit ihrem Auftreten aber erwartungsgemäß von den Gäste-Fans nicht besonders ernst genommen werden.
Eine Überdachung gibt es nicht im Stadion an der Voerder Straße, das eigentlich gar nicht direkt an der namensgebenden Straße liegt,
sondern vielmehr über die Gneisenaustraße zu erreichen ist. Dafür sind immerhin beide Längsseiten mit Traversen versehen, wobei
die Hauptseite am Eingang mit sieben Stufen etwas kürzer gekommen ist als die zehnstufige Gegenseite. Die Hintertorbereiche können
ebenerdig begangen werden und hinter dem einen gibt es noch die Kneipe, die sich mit einem Schild mit Namenszug und Vereinslogo zum
SuS Dinslaken bekennt. Für stimmungsvollen Support qualifiziert sich der Platz übrigens nicht gerade, denn zwischen den Stufen und dem Fußballplatz findet sich noch das klassische Ärgernis aller Fußballfans in Form einer Laufbahn. Ein Flutlicht fehlt übrigens ebenso wie eine Anzeige, dafür gibt immerhin an der Außenwand der direkt neben der Hauptseite folgenden Sporthalle eine Analoguhr Auskunft über die
Zeit, das allerdings etwas eigenwillig - gelegentliches Nachstellen könnte hier wohl nicht schaden.
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