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SG Dietzhölztal |
26.03.2004, Burbachstadion, Landesliga Hessen Mitte |
Beim freitäglichen Treffen der SG Dietzhölztal mit dem VfB Aßlar geht es vordergründig um ein Mittelfeldduell. In Wirklichkeit steht
jedoch für beide Mannschaften einiges auf dem Spiel, da es bis zu vier Absteiger aus dieser Spielklasse geben kann und die beiden Kontrahenten nur drei bzw. zwei Punkte Vorsprung vor dem dreizehnten und viertletzten Tabellenplatz haben. Selbst der Vorletzte in Gestalt des früheren Oberligisten von der SG Walluf ist nur zwei weitere Zähler zurück, so daß der Verlierer der heutigen Partie sehr schnell im tiefsten Abstiegskampf stehen kann. Geographisch handelt es sich bei der heutigen Partie um eine Art Derby, denn die beiden Spielorte liegen gerade mal 45 Kilometer voneinander entfernt - Dietzhölztal in der Nähe des bekannteren Herborn, Aßlar in der Peripherie von Wetzlar. Da es sich aber bei den beiden Mannschaften auch um Teams handelt, die nicht gerade für ihren enthusiastischen Support bekannt sind, ist kaum davon auszugehen, daß sich diese Natur der Partie in irgendeiner Form auf die Atmosphäre beim Spiel niederschlagen wird.
Im ersten Abschnitt verläuft die Partie weitgehend ohne größere Höherpunkte, wenn man vom Treffer zum 1:0 für die Hausherren absieht. Die Vorteile liegen allerdings eher beim VfB Aßlar, so daß die Führung des SG Dietzhölztal den Spielverlauf nicht unbedingt wiederzuspiegeln vermag. Das ist offensichtlich auch der Mannschaft des SG und ihrem Trainer nicht entgangen, versucht man doch nach der Pause ganz offensichtlich, die Partie zu verschleppen und sich irgendwie über die Zeit zu retten. Das scheint über längere Zeit sogar aufzugehen, aber nach einer guten Stunde Spielzeit setzen sich die Gäste dann doch entscheidend durch, nachdem sie kurz nach der Pause nur die Latte getroffen haben. Per Doppelschlag drehen sie den Spielstand zu ihren Gunsten um und scheinen so auf dem Weg zu einem Auswärtssieg zu sein, zumal man der SG Dietzhölztal kaum noch die Energieleistung zutrauen kann, ihrerseits noch mal dagegenzuhalten. Und doch schaffen die Hausherren noch einmal den Ausgleich, als sie kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit einen Foulelfmeter verwandeln können. Letztendlich soll sich aber auch diese erneute Wende als nur vorübergehend herausstellen, denn die Nachspielzeit bringt erneut einen Treffer für den VfB Aßlar und dieses Resultat hat dann Bestand, so daß die Gäste erst mal ein wenig Luft im Abstiegskampf haben. Der SG Dietzhölztal wird dagegen in den nächsten Wochen erst mal mit dem spitzen Bleistift die Abstände zum Tabellenende durchrechnen müssen...
Wie bereits erwähnt ist bei dem heutigen Spiel nicht unbedingt mit
einem großen Zuschauerandrang zu rechnen und auch die Wetterbedingungen
sind mit Temperaturen um den Gefrierpunkt nicht gerade dazu angetan, für eine bessere Resonanz zu sorgen. Wenige Minuten vor Spielbeginn sieht es aus, als sollte das Spiel vor einer gerade einmal zweistelligen Kulisse stattfinden, danach tut sich dann aber noch mal ein wenig an der Zuschauerzahl, wobei es noch bis weit in die erste Hälfte hinein weitere Neuankömmlinge gibt. Allzugroße Gefühlsäußerungen gibt es freilich nicht bei der SG Dietzhöztal, wenn man mal davon absieht, daß das Tor zum vermeintlichen Punktgewinn am Ende dann doch schon hörbar bejubelt wird. Einen Anhang des VfB Aßlar sucht man allerdings trotz des kurzen Anreisewegs der Wetzlaer Vorstädter völlig vergeblich, zumindest wenn man als Suchkriterium nimmt, daß es andernfalls irgendwelche positiven Reaktionen auf die Treffer der Gäste geben müßte.
Das Burbachstadion verfügt über einen Kunstrasenplatz mit einer kleinen Flutlichtanlage, die Abendspiele wie das heutige ermöglicht,
ohne für wirklich gute Lichtverhältnisse sorgen zu können. Einen Ausbau gibt es nur auf den Längsseiten, einmal in Form von ein paar Stufen am Fuße eines Graswalls, auf dem übrigens unter anderem ein Jägerstand installiert ist, und einmal in Form einer Art Tribüne, die jedoch genauer betrachtet nur ein kleiner hochgesetzter und überdachter Unterstand ist, auf dem man zwar in mehreren Reihen stehen kann, aber ohne daß durch Stufen oder Ähnliches für ein erhöhtes Niveau der hinten stehenden Zuschauer gesorgt würde. Ansonsten kann man sich rund um den Platz auf der Laufbahn der Anlage aufbauen, eine Begrenzung zum Spielfeld hin sucht man nämlich völlig vergeblich. Oberhalb des Hanges hinter einem Tor findet sich noch ein Hammerwurf-Käfig mit einer eigenen Freifläche. Unterhalb der anderen Hintertorseite sind die Umkleiden und das Vereinsheim der SG Dietzhölztal außerhalb der eigentlichen Anlage zu finden und hier gibt es weiterhin noch ein paar Parkplätze und direkt nebenan ein frei zugängliches Schwimmbad mit eigener Liegewiese. Das ist bei Temperaturen wie heute natürlich völlig verwaist, dürfte aber bei Nachmittagspielen im Sommer für größere Parkplatzprobleme im Bereich der Anlage sorgen, der man zusammenfassend sicherlich bescheinigen kann, ihrer Spielklasse angemessen zu sein, aber ebenso sicherlich auch nicht mehr als das.
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