Atlas Delmenhorst |
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05.05.2019, Stadion Delmenhorst, Oberliga Niedersachsen |
Der SV Atlas Delmenhorst hat eigentlich eine eher kurze und abgeschlossene Geschichte. Sie beginnt am 13.
Juli 1973 mit der Fusion von SSV Delmenhorst, Roland Delmenhorst und VSK Bungersdorf, handelt von einem
schnellen sponsorengestützten Aufstieg von Level fünf auf Level 3, wo man einmal den vierten Platz
erringen konnte. Ab 1995 war man nochmal drei Jahre erstklassig, bis der Sponsor in Finanzprobleme lief,
worauf man sich in Delmenhorster SC 1999 umbenannte, aber drei Jahre später doch in Insolvenz ging und
aufgelöst wurde. So ganz war die Geschichte damit aber nicht zu Ende, denn es wurde Eintracht Delmenhorst
neu gegründet und nachdem der Club 2009 seine Fußballsparte auflöste, wurde 2012 der neue SV Atlas
gegründet und übernahm eben diese. Inzwischen ist man aus der Kreisliga Oldenburg-Land, in der der
neue Club starten musste, wieder bis in die Oberliga aufgestiegen und somit Fünftligist. Hier ist man eher
im unteren Bereich zu Hause, kann aber heute mit einem Sieg gegen SC Spelle-Venhaus bereits jetzt den
Klassenerhalt sichern.
In der Anfangsphase sieht es freilich ganz und gar nicht danach aus, dass der SV Atlas heute Erfolg haben
könnte, denn der Gegner agiert mehr oder wenig nach Belieben und produziert eine Großchance nach der
anderen. Vor allem Keeper Florian Urbaninski stemmt sich jedoch dem Gegner entgegen, lässt sich einfach nicht
überwinden und so geht es mit einem torlosen Remis in die Pause, auch weil im entscheidenden Moment Referee
Felix Bahr nach einem harmlosen Rempler auf Stürmerfoul entscheidet und so verhindert, dass Spelles Schäfer
völlig frei vor dem Tor auftaucht. Nach dem Wechsel sinken die Chancen, dass Bahr und Spelle-Venhaus Freunde
werden, nochmal erheblich - der Schiedsrichter zeigt in der 78. Minute auf den Elfmeterpunkt, nachdem keiner
außer ihm jemand im Stadion eine Regelwidrigkeit gesehen hat - selbst die Atlas-Spieler sind überrascht, doch
Thomas Mutlu nimmt das Geschenk an und trifft zum 1:0. Merlin Schütte verhindert zwar in der 4. Minute der
Nachspielzeit mit dem Treffer zum 1:1 den Sieg für den SV Atlas Delmenhorst, aber nicht dessen vorzeitigen
Klassenerhalt, denn der Heeslinger SC hat Schützenhilfte geleistet und mit dem 1. FC Wunstorf den letzten
Inhaber eines Abstiegsplatzes, der Delmenhorst noch hätte einholen können, mit 3:0 geschlagen.
Beide Clubs verfügen über eine aktive Fanszene, die zwar jeweils überschaubar ist, aber sicht- und hörbar
präsent. So haben sich die Delmenhorster auf der Tribüne aufgebaut, wo sie zwei Fahnen an die Bande gehängt
haben und immer wieder mit ihren Fanutensilien aktiv werden und den einen oder anderen Sprechchor zu bieten
haben, wobei es auch gerne mal um die in Zusammenhang-Bringung diverser landwirtschaftlicher Nutztiere und
des SC Spelle-Venhaus geht. Dessen Fans finden schräg gegenüber Platz, belegen auch ein Stück Band und eigene
Sprechchöre dabei, wobei spätestens nach dem Elfmeter der Schiedsrichter als der Hauptgegner erkannt ist -
eine wohl nachvollziehbare Einschätzung.
Atlas Delmenhorst trägt seins Heimspiele im schmucken Städtischen Stadion an der Düsternortstraße aus, das
oft auch einfach nur Stadion Delmenhorst genannt wird. Es ist idyllisch in einer Art Park gelegen, obwohl
an beiden Seiten Hauptverkehrsstraßen angrenzen und für 12000 Zuschauer ausgelegt, von denen etwa 900 auf
der überdachten Tribüne unterkommen können und es gegenüber ein auffälliges Gebäude mit Specherkabine und
Umkleiden gibt - hier hat man noch ein paar zusätzliche mobile Sitzplätze auf zwei Fahrzeuganhängern aufgestellt.
Neben den Spielen von _Atlas und ein paar anderen Fußballvereinen haben hier auch bereits einige Länderspiele
der deutschen Frauen-Nationalmannschaft stattgefunden, zuletzt allerdings vor über 30 Jahren - am 6.9.1987
gab es ein 3:2 gegen Island - und 1994 war es der Schauplatzes des Endspiels um die deutsche A-Jugend-Meisterschaft,
das Borussia Dortmund mit 3:2 gegen Werder Bremen gewinnen konnte.
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