DHC Delft |
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Amateurvoetbal op Zondag |
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26.01.2014, Sportpark Brasserskade, Zondag Hoofdklasse A |
Die Delfia Hollandia Combinatie - besser bekannt als DHC Delft oder einfach nur DHC - wurde am 17. März
1910 gegründet. In den 1930er und 1940er Jahren war der Club erstklassig, stieg dann aber ab und kam
mit der Einführung des Profifußballs in den Niederlanden in die drittklassige Tweede Divisie, aus
der 1958 der Aufstieg in die Erste Divisie gelang. Hier scheiterte man zweimal an der Aufstiegsrunde zur
Eredivisie und stand 1962 im Pokalfinale der Niederlande gegen Sparta Rotterdam, gegen das man in der
Verlängerung mit 0:1 unterlag. Auf Dauer konnte sich der Profifußball aber nicht in Delft halten, und
dem DHC'66 - unter diesem Namen hatte man die Profiabteilung 1966 aus dem Verein ausgegliedert, half auch
eine Fusion mit Xerxes DBZ nichts. Eine weitere Fusion mit Excelsior Rotterdam wurde angedacht, scheiterte
aber, und so ging man 1968 Konkurs und machte im Amateurfußball weiter, wo der DHC noch zweimal - 1983 und
1985 - Meister der Sonntagsamateure wurde. Aktuell kickt der Club in der Hoofdklasse der Sonntagsamateure,
die in drei Staffeln eingeteilt ist und seit der Einführung der Topklasse nur noch die zweithöchste
Amateurliga ist. In dieser Spielklasse trifft man heute auf die Hoornse Voetbalvereniging Hollandia,
die 2011 über die Playoffs in die Topklasse aufsteigen konnte, aber zur aktuellen Spielzeit wieder zurück
in der darunter liegenden Liga ist.
"Ein Tor könnte dem Spiel gut tun!" grunzt das Phrasenschwein gerne, aber die heutige Partie macht über
weite Strecken den Eindruck, daß ihr kein Tor besser getan hätte. Es dauert nämlich gerade einmal sieben Minuten,
bis der Ball im Netz der Gäste zappelt, nachdem Casper Spaan im Strafraum angespielt wird und das Leder
flach im Tor unterbringen kann - danach tut sich gar nichts mehr. Die Hausherren sind offensichtlich nicht
gewillt, die Führung durch allzu viel Offensivdrang zu gefährden, und der HVV Hollandia fällt ebenso wenig
ein, ihren Gegner unter Druck zu setzen, und so besteht die Partie im Wesentlichen daraus, daß man sich den
Ball im Mittelfeld hin- und herschiebt. In der zweiten Hälfte ziehen die Gastgeber das Tempo ein wenig an
und kommen zu der einen oder anderen kleineren Chance, ohne daß es wesentlich aufregender würde. Am Ende
ist es erneut Spaan, der auf 2:0 erhöht, wobei er sich mit seinem zweiten Treffer bis zur dritten Minute
der Nachspielzeit geduldet. Kurz danach war es das dann auch, und ein weiteres Ergebnis der Partie ist,
daß DHC und HVV die Plätze tauschen - jetzt steht Delft auf Platz sieben, während der Club aus Hoorn den
achten Platz einnimmt..
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Der Sportpark Brasserskade diente schon den Profis vom DHC'66 als Spielort, dementsprechend groß
ist er auch, wenn die Kapazität der Anlage seit diesen Zeiten gesunken ist, zu denen etwa 18000 Leute hineingepaßt
haben sollen. Das liegt vor allem daran, daß die Gegenseite, auf der man in die Anlage eintritt,
inzwischen mit grünen Plastiksitzen versehen ist und so eine unüberdachte Sitzplatztribüne für
750 Menschen bildet, statt wie damals als Traverse daherzukommen. Die Kurven sind dagegen ebenso immer
noch mit Stehplatzstufen ausgestattet wie der äußere Bereich der Hauptseite, deren Großteil freilich
von einer überdachten Tribüne eingenommen wird. Genauer gesagt handelt es sich um eine Tribüne aus
Stahlrohr und Holzbänken, die unter der freistehenden Überdachung installiert wurde und hier einen
gemauerten Vorgänger ersetzte, der wegen Baufälligkeit abgerissen werden mußte. Die neue Konstruktion
ist allerdings inzwischen ebenfalls in die Jahre gekommen, so daß man dem Sportpark Brasserskade immer
noch seine Tradition anmerkt, auch wenn die Plastikschalen auf der Gegenseite und mehr noch der
Spielfeldbelag aus Kunstrasen Stilbrüche darstellen.
Alternativbericht von P. David Zimmer |