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25.06.2011, Stora Valla, Superettan |
Nach 13 Spieltagen belegt die Degerfors Idrottsförening den zweiten Tabellenplatz der Superettan - also
insgesamt zweiten schwedischen Liga - und ist somit in der aktuellen Spielzeit ein ernsthafter Anwärter auf
einen der Aufstiegsplätze Richtung Allsvenskan. Im Oberhaus des Landes haben die 1907 gegründeten Gastgeber
bereits 1937/38 und in den 1990er Jahren gespielt, wobei 1993 mit dem Gewinn des schwedischen Pokals der größte
Erfolg der Vereinsgeschichte gelang und man danach in der zweiten Runde des Europapokals der Pokalsieger
den späteren Finalisten AC Parma als Gegner hatte. Den Großteil der Vereinsgeschichte verbrachte der DIF
allerdings in zweiter und dritter Liga. Auch nach dem Abstieg aus der Allsvenskan 1997 mußte man zwischenzeitlich
die Superettan nach unten verlassen. Seit 2008 ist Degerfors wieder zweitklassig. Heute geht es gegen den IK Brage,
der bereits in seiner insgesamt 49. Spielzeit als Zweitligist steht, zwischndurch aber auch einmal eine Episode in
der Allsvenskan hatte. Heute könnte man mit einem Auswärtssieg von Platz vier vorbei an den Gastgeber auf den zweiten
Platz springen und sich somit erst einmal selbst auf einen Aufstiegsplatz bugsieren.
Zu Beginn der Partie sind es die Gäste, die das Spiel machen und den angesichts dieses Offensivgeistes
augenscheinlich verdutzten Degerfors IF zurückdrängen, ohne dabei jedoch zu nennenswerten Torchancen zu
kommen. Nach und nach kommen die Gastgeber dann aber besser ins Spiel und übernehmen das Kommando, wobei
man spätestens Mitte der ersten Hälfte mehrmals in Führung gehen müßte, aber beste Möglichkeiten vergibt.
In der 37. Minute schließlich ist es Peter Samuelsson, der per Kopf eine Flanke von Tobia Sjolberg zum
1:0 verwandelt. Im zweiten Abschnitt spielt endgültig nur noch Degerfors. Nach dem Treffer zum 2:0,
bei dem abermals Samuelsson trifft und der mit der Rückennummer 100 spielende IKB-Torhüter Gerhard Andersson
nicht allzugut aussieht, haben die Gastgeber keine allzugroße Mühe mehr, weitere Treffer zu erzielen. Ein von
Andreas Ljunggren Eriksson verwandelter Strafstoß bringt das 3:0. Danach sind es Tobias Sjolberg und
abermals Samuelsson, die für den völlig verdienten Endstand von 5:0 sorgen, wobei die Partie hätte anders
laufen können, hätte Brage aus der Überlegenheit in der Anfangsphase Kapital schlagen können.
Ein kleine Gruppe von Heimfans hat sich auf der Gegengerade um einen Trommler geschart und sorgt von hier
aus für etwas Support, wobei man ein paar Schwenkfahnen mitgebracht hat und teilweise in den tiefroten
Trikots der Gastgeber aufgetaucht ist. Der Rest der etwa 2500 Zuschauer verhält sich größtenteils
eher unauffällig, wenn man von dem guten Dutzend Gästefans absieht, die den für schwedische Verhältnisse
vergleichsweise kurzen Weg von knapp 200 Kilomtern zwischen der Borlänge, der Heimatstadt des IK Brage,
und Degerfors auf sich genommen haben und kurz vor Anpfiff auftauchen.
Die Gäste lassen sich im Hintertorbereich nieder, der theoretisch vom Rest der Anlage abgesperrt ist, wobei die Türen in
den Zäunen heute offen bleiben. Hier installiert man sich mit seiner Zaunfahne und feuert immer wieder mal
den IK Brage an. Insgesamt handelt es sich bei der heutigen Partie sicherlich nicht um ein Stimmungshighlight,
aber man muß immerhin einräumen, daß sie von überraschend vielen Zuschauern besucht wird und, daß es für beide
Kontrahenten zumindest ein wenig Unterstützung gibt.
Der Stora Valla ist seit 1938 die Heimspielstätte des Degerfors IF, wobei der Zuschauerrekord der Anlage auf
das Jahr 1963 zurückdatiert, als 21065 Menschen das Spiel der Gastgeber gegen den IFK Norrköping besuchten.
Eine solche Zahl ist heute nicht mehr erreichbar, was angesichts der Kapazitätsangabe von offiziell 12500
Zuschauern offsichtlich ist und selbst die erscheint eher optimistisch, gerade wenn man betrachtet, wie stark die
Anlage selbst bei einer Besucherzahl wie heute ausgelastet wirkd. Ihr Schmuckstück ist sicherlich die überdachte
Tribüne mit ihren 800 Schalensitzen. Der Rest der Zuschauer findet auf sechs festen Stufen auf der Gegenseite
Platz oder auf den sowohl oberhalb dieser Stufen und hinter dem Tor im Gästebereich als auch neben der
Tribüne aufgebauten Strahlrohrkonstruktionen. Hinter dem zweiten Tor - also auf Heimseite - gibt es dann nur
noch ein VIP-Zelt sowie einen kleinen Bereich mit ein paar etwas verloren wirkenden Stufen. Unmittelbar neben
dem Stadion findet sich übrigens noch ein Fußballmuseum, das eine kleine, aber durchaus sehenswerte Ausstellung
vorzuweisen hat.
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