TSV Dachau 1865 |
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12.07.2014, Stadion an der Jahnstraße, Bayernliga Süd |
Der TSV Dachau wurde 1865 gegründet und ist vor allem durch die Abteilung Taekwondo bekannt, die bereits
diverse Europameister dieser Kampfsportart hervorgebracht hat. Der Fußball spielte eine kleinere Rolle
in dem Verein aus der 45000-Einwohnerstadt bei München, die durch das dort ansässige KZ, das als Gedenkstätte
bis heute erhalten ist, zu einem Synonym für Nazi-Terror geworden ist. Gegründet wurde die Fußballabteilung
1912, ab 1917 nahm sie am Wettkampfspielbetrieb des Süddeutschen Fußballverbands teil. Ab 1921 spielte man
für ein Jahr in der Bayernliga Süd, damals die höchste bayerische Fußballiga. In den letzten Jahren arbeitete
sich der TSV von der Bezirksliga, aus der man 2012 nach zweimaligem Scheitern in der Aufstiegsqualifikation
endlich aufsteigen konnte, bis in die Oberliga vor, so daß man nach der Meisterschaft in der Landesliga Nord-Ost
vom vergangenen Jahr heute wieder in einer Liga namens Bayernliga Süd steht - unterhalb der Regionalliga aber
'nur' die zweithöchste Spielklasse des Freistaats. In seinem ersten Bayernligaspiel neuerer Zeitrechnung geht
es für den TSV 1865 heute gegen die Reserve der SpVgg Unterhaching, die die Vorsaison mit 45 Punkten
exakt auf dem letzten Platz der oberen Hälfte der Tabelle - Platz neun - abgeschlossen hat.
In der Anfangsphase versucht die SpVgg Unterhaching II nach vorne zu spielen und die Partie zu dominieren,
kann aber die Hausherren kaum in Verlegenheit bringen, die im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts jedoch
nach und nach das Kommando übernehmen und das Leder zweimal im Tor von Haching unterbringen, jedoch beide
Mal wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen werden. Die SpVgg kommt nur durch harmlose Distanzschüsse zu so etwas wie
Tormöglichkeiten, erzielt dann jedoch nach einem Fehler im Spielaufbau auf Seite des TSV
Dachau das 1:0, indem man den einzigen verbleibenden Verteidiger per Doppelpaß ausspielt und der so an den
Ball gekommene Michael Krabler von der Strafraumgrenze aus verwandeln kann. Im zweiten Abschnitt spielt
Dachau über weite Strecken alles oder nichts, doch es sieht lange so aus, als sollte man gegen die sprichwörtliche
Wand anlaufen, bis es dann auf einmal ganz schnell geht. Vier Minuten vor dem Ende kann Dachaus Christian Doll
im Strafraum nur per Foul gebremst werden, was zu einem Elfmeter - von Christian Lippert verwandelt - und zu
einer Hinausstellung gegen Übeltäter Alexander Kreyssig führt, in der Nachspielzeit ist es Florian Wolf,
der nach einem Freistoß von außen den zweiten und Siegtreffer für die Gastgeber erzielt. Wegen der späten
Wende - das Siegtor fällt quasi mit dem Schlußpfiff - ist der Sieg für den TSV Dachau, der am Ende auf dem
Zettel steht, sehr glücklich, aber die Hausherren haben sich diesen Auftakterfolg mit ihrem couragierten
Auftreten redlich verdient.
1921 wurde auf dem sogenannten Augustenfeld, damals eine sehr dünn besiedelte Gegend, der vereinseigene Sportplatz
des TSV Dachau errichtet, dem zwischen 1956 und 1959 eine Sporthalle an die Seite gestellt wurde. Hier spielt der
TSV bis heute, auch wenn anstelle von der ursprünglichen Bezeichnung der Anlage, Ludwig-Böswirth-Platz, inzwischen
meist von Sportplatz oder Sportanlage an der Jahnstraße die Regel und inzwischen die Bebauung bis dicht an den
Platz gerückt ist - so folgen z.B. direkt auf eine Hintertorseite Wohnhäuser, auch wenn südlich und östlich vom
Sportplatz immer noch einiges an Freifläche verblieben ist. Der Platz selbst kann mit einer überdachten Tribüne
glänzen und kommt ansonsten als Mehrzweckstadion mit Laufbahn daher, das auf der Gegenseite zusätzlich mit einer
bis zwei Reihen von Holzbänken ausgestattet ist. In einem Hintertorbereich ist noch ein Kriegerdenkmal zu finden,
das mit Stahlhelm und gekreuzten Schwertern freilich in einer Art und Weise heroisch gestaltet ist, wie Kriegen heute
üblicherweise nicht mehr gedacht wird.
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