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16.02.2008, Stadion der Freundschaft, Bundesliga |
Energie Cottbus hat in der letzten Saison den Klassenerhalt auf Platz 13 der Tabelle recht komfortabel geschafft, doch
aktuell fehlen noch 25 Punkte auf die 41, die man in der Abschlußtabelle vom letzten Jahr hatte. Damit steht Energie auf
einem Abstiegsplatz und es ist absehbar, daß es für die Lausitzer sehr knapp mit dem Klasserhalt werden könnte. Heute sollte
man also gegen einen angeschlagenen Gegner punkten, denn Borussia Dortmund kommt mit nur einem Punkt aus den beiden Auftaktspielen
der Rückrunde und ist in Gefahr, bei einer Niederlage am heutigen Tag selbst mit seinen 22 Punkten zum heißen Abstiegskandidaten zu werden. Zwei Punkte sprechen freilich dennoch für die Gäste, denn zum einen hat man die bisherigen vier Bundesligaspiele an dieser Stelle gewonnen und zum anderen stand man vor dem Hinspiel gegen Energie nach zwei Niederlagen vor einer ähnlichen Situtation, der man sich mit einem 3:0-Sieg gewachsen zeigte.
Beim Hinspiel hat ein Schuß von Mladen Petric in der achten Spielminute den Pfosten getroffen und diesmal macht es der Kroate besser
und setzt zur gleichen Zeit einen knackigen Schuß aus spitzem Winkel in die Maschen, so daß es 1:0 für die Gäste heißt. In der Folge
agiert Energie Cottbus offensiv, doch die eingesetzten Mittel sind zu einfach und durchschaubar, so daß meist der Strafraum die Endstadion für die Angriffe der Hausherren ist, wenn man den Ball nicht schon im Mittelfeld verliert. Auch die Halbzeitpause ändert
wenig am Verlauf der Partie, in der der BVB so gut wie nichts mehr für die Offensive tut und Energie Cottbus in der Offensive so gut wie nichts ausrichten kann - nur nach einer guten Stunde Spielzeit kommt man dem Dortmunder Tor etwas näher, bzw. verfehlt es bei seinen beiden besten Chancen des Spiels nur knapp. In der 85. Minute ist es dann noch mal Petric, der für die endgültige Entscheidung sorgt und am Ende hat die etwas weniger schlechte zweier ganz schwacher Mannschaften das Spiel verdient gewonnen, wobei es aus Richtung der Gastgeber etwas Kritik am Schiedsrichter gibt, der vor dem 0:1 ein Foul von Sebastian Kehl an Daniel Ziebig übersehen haben soll.
Vor dem Spiel wird Angela Merkel als neues Ehrenmitglied von Energie Cottbus vorgestellt - als Bundeskanzlerin verdient man offensichtlich
so wenig, daß man sich den Beitrag bei den Lausitzern nicht leisten kann - und bekommt auch gleich ein Energie-Trikot mit ihrem
Namen überreicht. Der Gästeblock erweist sich als wenig obrigkeitshörig und begleitet das Spektakel mit lautstarken Pfiffen, während
von Energie-Seite wenig zu hören ist. Hier kann man dann auch gleich einigen Symbolcharakter festmachen, denn während des Spiels bleibt
es dabei, daß der Großteil des Supports von den Gästefans ausgeht und die Heimsupporter sind nur ab und zu mal zu hören. Unangenehm fallen dabei vielen Dortmunder einige Fans auf, die offensichtlich aus der umliegenden Region zum Spiel gekommen sind - was wohl nicht prinzpiell abgeleht wird, aber bei Sprechchor-Versuchen wie Ihr seid der Meister aus Polen in Richtung des FC Energie doch für einiges Stirnrunzeln beim angestammten BVB-Anhang sorgt.
Das 1930 erbaute Stadion der Freundschaft ist seit 1970 der Heimspielort der damaligen BSG Energie Cottbus. In den 1980er Jahren -
also noch zu DDR-Zeiten - wurde es deutlich ausgebaut und mit der 1988 eröffneten Haupttribüne versehen, wodurch die Kapazität der
Anlage von 15000 auf knapp 20000 stieg. 1997 wurde das Stadion für den damaligen Regionalligisten mit Flutlicht ausgestattet und nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga gingen die Veränderungen mit der Installation einer Videoanzeigetafel in der Südkurve sowie der Erneuerung der Stehplatzbereiche weiter. Den größten Schub bekam die Anlage zur Saison 2003/2004, als man die Betonstufen der alten
Gegenseite durch eine zweistöckige, komplett überdachte Tribüne ersetzte und erst zur aktuellen Saison bekam das Stadion der Freundschaft sein jetziges Gesicht. Zum einen wurden die Stehplätze unterhalb der Osttribüne in Sitzplätze umgewandelt, gleichzeitig wurde ein Ersatz an überdachten Stehplätzen geschaffen, indem man eine Hintertortribüne an die Nordseite der Anlage setzte, auf deren Stahlrohrkonstruktion 8000 Leute Platz finden, so daß man jetzt insgesamt 22746 Zuschauer einlassen kann - mehr als heute waren allerdings seither noch nicht im Stadion der Freundschaft.
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