CD Chalatenango |
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12.11.2016, Estadio José Gregorio Martínez, Primera Division de El Salvador |
Der Club Deportivo Chalatenango stammt aus der gleichnamigen Provinz-Hauptstadt im nordosten El Salvadors,
einer Gegend, in die es Touristen hauptsächlich wegen des nahegelegenen Sees mit allerlei Ausflugsmöglichkeiten zieht.
Der Club wurde 1950 als CD Alcranas gegründet und konnte bis jetzt vier "Meisterschaften" gewinnen, wobei es sich
freilich nicht um echte Titelgewinne handelte, sondern einmal um den Sieg der Tercera Divison und dreimal um den Sieg
der Segunda und die damit verbundenen Aufstiege. Aktuell spielt man in der höchsten Liga des Landes, weil Chalatenango
als Drittligist die Erweiterung des Elitelevels nutzte, um eine Lizenz zu erwerben. Hier muss man freilich um den
Klassenerhalt bangen und heute hat man keinen geringeren als den Tabellenführer vom CD Aguila zu Gast. Aguila hat
gleich 15 Meisterschaften in seine Heimatstadt San Miguel holen können - und zwar richtige -, was den Club zum
hinter dem CD FAS aus Santa Ana mit seinen 17 Titeln zweiterfolgreichsten Club des Landes macht und einmal konnte man sich
auch einen internationalen Titel auf den Briefkopf schreiben, nämlich den Sieg des Concacaf Champions Cup 1976 gegen
den SV Robin Hood aus Suriname.
Ungleiche Kräftevehältnisse kündigen sich also an und tatsächlich nimmt Aguila das Heft sofort in die Hand, während
die "Skorpione" von Chalatenango eine Abwehrschlacht abliefern und versuchen, das torlose Remis zu halten. Nachdem
es schon vorher Chancen für die Gäste gab, ist dann in der 23. Minute ausgerechnet ein Eigentor der Tiebreaker und
dabei bringt J. Ortega das Leder nach einer Hereingabe von rechts mit der Hacke dermaßen akrobatisch per Hacke im
Tor unter, dass es für einen Stürmer wohl das Tor des Jahres geworden wäre - sollte es so etwas in El Salvador geben.
Man muss allerdings schon genau hinschauen, um zu erkennen, dass es der Chalatenango-Kicker war, der im Gewühl den Ball erwischt hat
und nicht sein Gegenspieler. Dafür ist beim 2:0 nur vier Minuten später alles eindeutig, bei dem Ignacio Flores
trotz mehrerer Versuche ihn zu foulen, auf den Beinen bleibt, in den Strafraum eindringt und das Leder gegen den
halbherzig herauskommenden Torhüter der Hausherren im Tor unterbringt. Danach schaltet Aguila - vor allem im zweiten
Abschnitt einen Gang zurück und Chalatenango schafft es nicht, die Gäste ernsthaft unter Druck zu setzen, so dass die
Partie bis zum Abpfiff mehr oder weniger dahinplätschert und es beim 2:0 für Aguila bleibt.
Die Gastgeber haben ihren Fanblock auf der Gegenseite, wo man ein Band in violetter Vereinsfarbe aufgespannt hat, um
das man sich sammelt, während die Gästefans in der Kurve untergebracht sind und beide Seiten diverse Banner vor ihren
jeweiligen Bereichen aufgehängt haben. Die Mannschaften betreten nacheinander den Platz - zunächst die Gäste, dann
die Gastgeber - und werden jeweils mit Konfettiwürfen ihrer Fanbereiche empfangen. Danch wird im wahrsten Sinne mit
"Pauken und Trompeten" supportet, denn die Trommeln sind während des Spiel allgegenwärtig und am Ende mischen sich
auch ein paar Blasinstrumente in den dauerhaften, manchmal allerdings etwas monotonen Support. Die Gästefans werden
am Ende aus dem Stadion geleitet, während der Heimbereich noch eine Blocksperre hat, obwohl es vor der Partie keine
Fantrennung gegeben hatte und alles durcheinanderlief.
Das Estadio Jose Gregoria Martinez wurde in den 1970er Jahren erbaut und es ist etwa drei Kilometer außerhalb von
Chalatenango an der Überlandstraße nach San Salvador zu finden, so dass für die meisten Fans eine Anreise per Bus
oder Auto angesagt ist. Es handelt sich um ein recht klassisches Fußballstadion, das für eine Laufbahn ausgelegt
ist und in dem einer mit einer überdachten Tribüne ausgestatteten Hauptseite Kurven und Gegenseite mit offenen
Stufen gegenüber stehen. Die Anlage hat eine Kapazität von 15000 Zuschauern und ist größtenteils in violett gehalten,
wobei auf der Hauptseite der Skorpion aus Logo und Spitznamen des Teams als Bild auf einem 'Buckel' über dem Tribünendach
thront. Benannt ist die Anlage übrigens nach dem Vereinsgründer des CD Chalatenango, wobei man sich 1984 in einer
Abstimmung mit großer Mehrheit für eben jenen Jose Gregoria Martinez als Namenspaten entschieden hat - "Gegenkandidat"
war der ehemalige Vereinspräsident Carlos Humberto Romero gewesen.
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