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NK Celje |
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16.10.2010, Arena Petrol, 1. SNL |
Der NK Celje geht auf den 1919 gegründeten SK Celje zurück, der sich nach dem 2. Weltkrieg in NK Kladivar
umbenannt hatte (was soviel wie 'Hufschmied' bedeutet). Im jugoslawischen Fußball brachte man es zu zwei
Jahren in der 2. Liga (ab 1964), aber nach der Abspaltung Sloweniens wurde man ein ständiger Gast im
erstklassigen Fußball und ist eins von drei Teams, das seit 1991 durchgängig dabei ist. Irgendwie ist der
Club aus der drittgrößten Stadt Sloweniens auf zweite Plätze spezialisiert, denn die beste Ligaplazierung
war eine Vizemeisterschaft (2003), und man hat drei Pokalfinale verloren - einmal stand man aber zumindest
im Cup doch ganz oben auf dem Siegertreppchen, und es war der ND Gorica, gegen den dieser Erfolg 2005 gelang.
Gegen diesen ND Gorica - der übrigens zusammen mit dem NK Maribor das Duo bildet, das ebenfalls immer in
der 1. SNL dabei war - geht es heute in der Liga. Aktuell stehen die mit vier Meistertiteln verwöhnten
schon zu diesem frühen Zeitpunkt abgeschlagenen Gäste nur auf Platz fünf der Tabelle, womit es ihnen
aber deutlich besser geht als den Gastgebern, denn der NK CM Celje - so die aktuell offizielle Bezeichnung
des Clubs - nimmt aktuell den Relegationsplatz neun ein und könnte somit bei Fortsetzung dieser Tendenz
erstmalig aus der Eliteklasse seines Landes absteigen müssen.
Beim ersten Heimspiel unter dem neuen Trainer Stane Bevc sehen die Zuschauer eine recht ausgeglichene Partie,
bei der sich in der Anfangsphase leichte Vorteile für die Gäste ergeben. Insgesamt agiert man aber auf beiden
Seiten recht harmlos, und präzise Anspiele sind eher die Ausnahme als die Regel. Die wenigen Torchancen, die
sich so ergeben, werden zum Teil kläglich vertan, und so ist es kein Wunder, daß es mit einem torlosen Remis
in die Halbzeitpause geht. Die zweite Hälfte schließt sich da nahtlos an, und es sieht über weite Strecken
nicht danach aus, als solle hier noch ein Tor fallen, bis nach etwas mehr als einer Stunde ein Spielzug über
rechts doch noch einen Treffer bringt, und es sind die Gastgeber, die durch Dragan Čadikovski in Führung gehen.
In der Folge versucht Gorica mehr Druck zu machen, was den einen oder anderen Konter Celjes zur Folge hat, aber
die meisten Aktionen bleiben harmlos und so bleibt es dabei, daß Čadikovski Treffer seinem Team einen knappen
Sieg und drei wichtige Punkte einbringt.
Beide Clubs erfahren durchaus etwas Support, wobei der Anteil der aktiven Heimfans mit gut 50 Leuten etwa doppelt
so groß ist wie der 'Gästemob'. Beide Fangruppen haben Plakate mit identischer Aufschrift vor ihren Blöcken angebracht,
was offensichtlich eine an diesem Spieltag abgesprochen Aktion ist; der Text "Proti Zakonu o Navijačih" bedeutet
soviel wie "Gegen die Gesetze für Fans", und läßt sich damit erklären, daß Slowenien dabei ist, an den englischen Konzepten
orientiertes Sicherheitskonzept für Fußballspiele einzuführen, das aus Sicht der Fans viel zu restriktiv sein würde.
Ansonsten supportet man sein jeweiliges Teams so gut wie es in einem so großen Stadion mit vergleichsweise kleinen Gruppen
möglich ist - mit Gesängen, Schalparaden, rhyhthmischem Klatschen und ähnlichem. Insgesamt gerät das ganze so zwar nicht zum
Spektakel, kann aber doch - insbesondere in Bezug darauf, daß der ND Gorica überhaupt aktiv unterstützt wird - als positive
Überraschung bezeichnet werden.
Seit 2004 spielt der NK Celje in der neuen Petrol Arena, die zu diesem Zeitpunkt das veraltete Stadion Skalna klet ersetzt,
das seit 1905 - also länger als der Club - existiert hatte. Bei seiner Eröffnung beschränkte sich der Ausbau des Stadions
auf die heutige Haupttribüne, die Platz für 3600 Zuschauer bietet. Danach wurde schrittweise weitergebaut: 2005 und 2006
entstanden unüberdachte Tribünen auf der Gegenseite und in einem Hintertorbereich und im zweiten Hintertorbereich - in dem jetzt die
aktiven Heimfans ihren Platz finden - wurde 2008 der Bau mit der Installation einer weiteren gedeckten Tribüne abgeschlossen. Trotz der Bezeichung "Arena" handelt es sich bei der auch unter dem Namen Stadion v portnem parku pod Golovcem bekannten Anlage um ein richtiges Fußballstadion und zwar ein durchaus sehenswertes.
Die Petrol Arena war zunächst das modernste Stadion Sloweniens und löste das Centralni Stadion in Ljubljana als Spielort der Nationalmannschaft ab; auch die DFB-Elf trat dort einmal - 2005 - im Rahmen eines Testspiels an. Die Aera als Nationalstadion ging allerdings 2008 zu Ende und seither wird das Stadion Ljudski vrt in Maribor für Länderspiele genutzt.
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