SG Castrop-Rauxel |
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23.07.2013, Ludwigkampfbahn, Kreispokal Herne |
Die Sportgemeinschaft Castrop-Rauxel 1902/11 ist 1962 aus einer Fusion des SC Castrop-Rauxel
mit der SG Erin 11 hervorgegangen und war in den darauffolgenden Jahren in der Verbandsliga
aktiv, was damals die Teilnahme am drittklassigen Ligabetrieb bedeutete. Auch der Vorgängerclub
SC war in der Verbandsliga gewesen und hatte 1955 sogar mit den Lokalrivalen VfB Habinghorst und
Armina Ickern zu den Gründern dieser Liga gehört, war jedoch zwei Jahre vor der Fusion daraus
abgestiegen. Der SG folgte diesem Beispiel schließlich 1969, und der Wiederaufstieg zwei Jahre
später endete mit sofortigem erneutem Abstieg. Man sollte nie wieder in derartige Höhen
zurückkehren, während der heutige Gegner der SpVgg. Blau-Gelb Schwerin - benannt nach einer Zeche
in Castrop-Rauxel, deren Namen auch der gesamte Vorort übernommen hat, später seinerseits ein paar Jahre drittklassig war. Zuletzt ist die SG
Castrop-Rauxel in der Spitzengruppe der Kreisliga A aktiv gewesen, während die Blau-Gelben in
der darüber liegenden Bezirksliga gegen den Abstieg kämpften. Favorit sind also aufgrund des
Klassenunterschieds die Gäste, aber allzuweit sollte man nicht auseinander sein, so daß eine
spannende Partie zu erwarten ist.
In der Anfangsphase ist der Bezirksligist von der Spielanlage her überlegen, trifft aber auf
Gastgeber, die das mit viel Engagement und schnellen Gegenstößen nahezu ausgleichen können und
auf Augenhöhe mitspielen. Auch der frühe Führungstreffer durch einen berechtigten Elfmeter für
die Gäste, den Emrah Bicakci verwandelt, beeindruckt die SG nicht weiter, sondern man markiert
einfach im Gegenzug durch Dennis Teuber den Ausgleich. Kurz vor der Halbzeit sind es dann
umstrittene Entscheidungen von Schiedsrichter Kevin Zahnhausen, die Schwerin auf die
Siegerstraße bringen, denn der Unparteiische verhängt zwei weitere Elfmeter gegen die Gastgeber,
die deutlich weniger klar sind als der erste Strafstoß. Der zweite Elfer wird zwar vergeben, aber
Castrop ist in dieser Phase unkontrolliert und kassiert noch vor der Pause weitere Treffer zum
1:3 und 1:4. Im zweiten Abschnitt versuchen die Gastgeber, noch einmal heranzukommen und erzielen
auch ein schnelles 2:4 durch Joannis Tsotoulidis - der 4. Elfmeter im Spiel - aber dieses Mal ist es Schwerins
Crisowalandis Mavridis, der sofort den alten Spielstand wieder herstellt. In der Folge
dezimiert sich die SG Castrop mit zwei roten und einer gelb-roten Karte selbst um drei Spieler,
aber das Spiel wäre wohl auch so gelaufen gewesen. Nahezu unbemerkt erzielt Ilhan Acar in der
Schlußminute noch das Tor zum 2:6 und beendet so ein unterhaltsames Spiel, in dem unter
anderen Umständen für den Außenseiter sicherlich mehr drin gewesen wäre.
Die Ludwigkampfbahn verfügt über einen Kunstrasenplatz und nur auf einer Seite rudimentären
Ausbau in Form von drei Stufen, aber wie der Heimverein hat auch seine Spielstätte glorreiche
Zeiten hinter sich. Davon zeugen noch die hohen, begrünten Wälle, die früher einmal bis zum
oberen Rand mit Traversen versehen waren und rundum liefen - heute wurde der Wall auf einer
Längsseite unterbrochen, um Platz für das Vereinsheim der SG zu schaffen, und der Großteil - der
aus Sicht des Clubs inzwischen nutzlosen - Stufen auf der anderen Längsseite wurden beim
Umrüsten der Spielfläche auf Kunstrasen entfernt und renaturiert - die in den Kurven waren
schon Jahrzehnte vorher einer Renaturierung zum Opfer gefallen. Zuschauerzahlen wie früher -
die Rede ist von bis zu 20000 - gehören also der Vergangenheit an, aber die Anlage ist in
einem Zustand, der ihr vorheriges Aussehen durchaus erahnen läßt und auf der nördlichen
Hintertorseite sorgen die auffälligen Europa- und Stadthalle mit ihren charakteristischen Dachkonstruktionen
für einen neuen Blickfang.
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