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Zenit Čáslav |
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01.11.2009, Pod Hrádkem, Druhá Liga |
Der FC Zenit Čáslav geht auf den 1902 gegründeten SK Stella Čáslav zurück, der 1949 mit dem Lokalrivalen
Slavoj Čáslav zum FK Kosmos Čáslav fusionierte, wobei der Name auf die örtlichen Kosmos-Werke zurückging.
Dabei blieb es im Wesentlichen, nur daß man 1989 ein weiteres Mal - mit VTJ Čáslav - fusionierte und den
Namen Zenit annahm, womit man den Kosmos-Werken folgte, denn der Hersteller von Wasch- und Desinfektionsmitteln
war gerade unter diesem Namen privatisiert worden. Danach führte der Weg der heutigen Gastgeber nur noch nach oben:
1998 stieg man in die vierte Liga auf, 2004 in die dritte, 2006 in die zweite und zur laufenden Spielzeit schaffte
der FC Zenit die sportliche Qualifikation für die erstklassige Gambrinusliga, indem man in der Druhá Liga Vizemeister
wurde. Das ging freilich so weiter, wie es im tschechischen Fußball nicht unüblich ist, aber bei vielen Fußballfans
Kopfschütteln auslösen wird: Zenit verkaufte die Saison an den FC Slovácko, der zwar gerade mal den zehnten Platz
erreicht hatte, aber auf diesem Wege aufstieg, während die Gastgeber in der 2. Liga blieben, wo sie es heute mit dem
souveränen Tabellenführer FK Ústí Nad Labem zu tun haben, der im Gegensatz zu den Hausherren schon mal in der Eliteliga
des Landes war, was allerdings 50 Jahre her ist.
In der ersten Hälfte gibt es ein kampfbetontes Spiel zu sehen, das auf einem teilweise aufgeweichten Rasen stattfindet,
was die Möglichkeiten, spielerisch zu glänzen, weiter reduziert. Der FC Zenit kann den Tabellenführer in dieser Phase
immer wieder in Verlegenheit bringen und mehrfach schlittert Ústí nad Labem haarscharf an einem Rückstand vorbei. Kurz
nach der Halbzeitpause ist es dann aber doch der FK Ústí Nad Labem, der per Kopfball in Führung geht. Zwei Minuten später
vergeben die Gastgeber eine dicke Torchance und so gerät man in der 59. Minute sogar mit 0:2 in Rückstand. Obwohl Čáslav
weiter versucht, noch mal heranzukommen, bedeutet dieser Treffer eine Vorentscheidung und letzte Zweifel daran, daß die
heutige Partie mit einem Auswärtssieg endet, werden in der 84. Minute ausgeräumt, als ein Foulelfmeter von Michael Valenta
lässig ins Eck geschoben wird und für den Endstand von 3:0 für die Gäste sorgt.
Der wesentliche Grund dafür, daß der FC Zenit Čáslav die Lizenz für die erste Liga nicht selbst erhalten konnte und sie
an Slovácko verkaufte, bestand darin, daß man hätte umziehen müssen, da das Stadion Pod Hrádkem die Anforderungen der
Liga nicht erfüllte, was vermutlich hauptsächlich an der mangelnden Größe der Anlage gelegen hat. Sie verfügt über zwei
überdachte Tribünen, deren eine mit Sitzschalen in Blau und Weiß ausgestattet und in den Hang zum Waldrand hineingebaut
wurde, während die andere - freistehende - Tribüne - als Traverse mit vier Stufen daherkommt. Hinter dem einen Tor ist noch
das Vereinsheim des Clubs, von dessen Balkon auch einge Leute das Spiel verfolgen, die gegenüberliegende Seite ist völlig
ohne Ausbau - hier grenzt der um 90 Grad gegen das Hauptspielfeld verdrehte Nebenplatz mit Kunstrasenbelag an, der selbst
ebenfalls keinerlei Ausbau vorweisen kann. Insgesamt handelt es sich um eine recht nette Anlage, deren Tribünen offensichtlich
neueren Datums sind, die aber tatsächlich nicht für Erstligafußball errichtet worden zu sein scheint.
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