Caracas FC |
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19.10.2014, Estadio Olímpico de la Universidad Central de Venezuela, Primera División Venezolana |
Der Caracas Fútbol Club ist, wie der Name nahelegt, ein Fußballteam aus Caracas, der Hauptstadt Venezuelas.
Und zwar handelt es sich bei Los Rojos del Ávilla nicht um irgendeinen Verein, sondern um den - mit 11
Meisterschaften und fünf Pokalsiegen - erfolgreichsten Club seines Landes, der auch in den südamerikanischen
Kontinentalpokalen ein ständiger Gast ist. Der größte Erfolg in der Champions League "Copa Libertadores"
datiert aus 2009, als Caracas bis ins Viertelfinale vorstoßen konnte, wo die Brasilianer von Gremio Porto Alegre Endstation
für die Roten waren und das denkbar knapp, nämlich aufgrund der Auswärtstorregel - das Spiel in Caracas war
1:1 ausgegangen und das in Porto Alegre 0:0. In der letzten Spielzeit kam man in der Gesamttabelle aus der Summe
von Clausura und Apertura nicht über Platz vier hinaus, so daß es in dieser Spielzeit nur für die Copa
Sudamericana - also dem der Europa League entsprechenden Wettbewerb - reichte, wo Caracas nicht über die
zweite Runde hinauskam, in der Deportivo Capiatá aus Paraguay Gegner und mit insgesamt 2:4-Toren Endstation
für Caracas war.
Heute spielt man gegen die Tucanes de Amazonas aus Puerto Ayacucho, die zwar noch keine größeren
Erfolge vorzuweisen haben, aber immerhin seit 2011 in der Eliteliga Venezuelas spielen und aktuell vor dem
Caracas FC stehen, was allerdings aufgrund der unterschiedlichen Zahl gespielter Partien - Caracas hat erst
sechsmal gekickt, während die Gäste schon neunmal auf dem Platz standen - von eher geringer Aussagekraft ist.
Zumindest heute haben die Tucanes auch wenig zu bestellen, denn man beschränkt sich von Anfang an darauf,
auf die Aktionen der Hausherren zu reagieren. Die gehen dann auch in der 34. Minute nach einem Freistoß in
Führung, wobei Jhonder Cadiz aus kurzer Distanz einköpfen kann und der Gästetorhüter Carlos Salazar
keine gute Figur macht. Bis zur Halbzeitpause und darüber hinaus kann der Tucanes FC das knappe 1:0 halten - viel
mehr probiert man gar nicht erst, obwohl die Gäste bei diesem Freistoß noch Übeltäter Orlando Perez mit glatt
roter Karte verloren haben. Nach einer knappen Stunde ist es dann aber Roberto Tucker, der einen Foulfelfmeter
für Caracas verwandelt, danach brechen bei den Gästen alle Dämme. Tore durch Edder Farías, Andrés Sanchez
und Francisco Crabalí (letzterer durch den zweiten Strafstoß der Partie, diesmal wegen Handspiel), unterbrochen
durch das zwischenzeitliche 3:1 durch José Parada, sorgen für ein klares 5:1, mit dem der Caracas FC den
Emporkömmling zurück nach Puerto Ayacucho schickt.
Die Anhänger der Gastgeber sind in einer Kurve des Stadions untergebracht, wo man ein Spruchband 'Caracas
se Respeta' ('Caracas wird respektiert') angebracht hat, hinter dem für angemessenen Support für die
Hausherren gesorgt wird. Ungetrübt von Gästesupport - Anhänger der Tucanes sind zumindest nicht wahrzunehmen -
sorgt man hier für die entsprechenden Fangesänge, wobei die Unterstützung für Caracas auch darauf beschränkt
bleibt, also Fahnen, Doppelhalter oder sonstige Fanutensilien ebensowenig zum heutigen Repertoire der Heimfans
gehören wie Feuerwerkskörper oder sonstige pyrotechnische Artikel. Die Gesangsintensität kann sich dagegen
auch bei eher spärlich gefülltem Haus hören lassen, und vor allem bei der Torflut im zweiten Abschnitt läßt
sich hier auch schon einmal die Haupttribüne mitreißen, so daß sich die in den 'besseren' Bereichen des Stadions
untergekommenen Anhänger des Caracas FC an den Fangesängen beteiligen.
"Caracas wird respektiert" gilt vor allem auch für die Hauptstadt Venezuelas als solche, die oft als Hort
von Überfällen und Kriminalität und eine der gefährlichsten Städte des südamerikanischen Kontinents
dargestellt wird. Das Estadio Olimpico gehört der Univerität Caracas und liegt am östlichen Rand des
Universtitätsgeländes, was bedeutet, daß es im Grenzbereich zum besonders verrufenen Sabana Grande liegt,
aber heute zeigt sich die Gegend von ihrer besten Seite, was auch am Spiel liegen mag. Vor und nach der
Partie sind ausschließlich normale Leute inklusive Familien mit Kindern zu sehen. Die Anlage selbst verfügt
über die überdachte Haupttribüne mit roten und gelben Sitzschalen,
während die Gegenseite, ebenso wie die Hintertorseiten, unüberdacht sind,
aber komplett mit grünen und gelben Schalensitzen ausgestattet,
so daß es ich bei der Anlage um einen Allseater handelt, der auf eine Gesamtkapazität von 38000 Plätzen kommt. Das Olympiastadion wurde zwischen 1950 und 1951 von dem renommierten Venezolanischen Architekten Raúl
Villanueva erbaut und hat schon bedeutende Sportereignisse gesehen, wie das Finale der Copa Americana 1975,
die sich Peru vor 30000 Zuschauern mit einem 1:0-Sieg über Kolumbien sicherte, sowie das Spiel um den
dritten Platz der Copa Americana 2007, das Mexico vor 25000 mit 3:1 gegen Uruguay gewann. Übrigens befindet
sich direkt auf der anderen Straßenseite der anliegenden Avenida las Acacias ein zweites Großstadion, das
Estadio Universitario UCV, in dem Venezuelas Publikumssport Nummer eins - nämlich Baseball - betrieben wird.
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