|
Bünder SV |
|
fußballdaten.de fußball.de kicker.de |
|
09.05.2006, Erich-Martens-Stadion, Landesliga Westfalen 1 (Ost) |
Auch in der Landesliga Westfalen Ost neigt sich die Saison dem Ende zu und der Bünder SV dürfte mit der Spielzeit
im Wesentlichen abgeschlossen haben, sollte er doch bei acht Punkten Vorsprung vor einem Abstiegsplatz und vier verbleibenden
Partien nicht mehr ernsthaft in Gefahr geraten können. Etwas anders sieht es bei den Gäste vom SV Avenwedde aus, denn das Polster zwischen den Stadtteilkickern aus Gütersloh und der Bezirksliga beträgt gerade mal sechs Punkte, die schnell verspielt sein können. Drei Punkte am heutigen Tag sollten da eine gute Therapie sein, denn damit würde man schließlich sogar an den Hausherren vorbeiziehen und dürft so ebenfalls aller Sorgen ledig sein.
Im ersten Abschnitt beherrscht der SV Avenwedde das Geschehen und geht relativ leicht mit 2:0 in Führung, so daß die Vermutung naheliegt,
daß bei den Bündern vielleicht doch ein Quentchen Motivation abhanden gekommen sein könnte. Das scheint man aber nur in der Kabine vergessen zu haben, denn in der zweiten Hälfte gibt es das andere Gesicht des Bünder SV zu sehen und man bringt die Gäste noch mal arg in Verlegenheit. Das geht so weit, daß es zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich kommt und der Siegtreffer für Bünde in der Luft zu liegen scheint, doch am Ende nimmt der Spielverlauf ein weiteres Mal die Kurve und es ist dann doch der SV Avenwedde, der mit drei Punkten im Gepäck und einem so gesicherten Klassenerhalt die Heimreise antritt. Eine gute Show liefert übrigens auch ein einzelner Zuschauer auf Seiten der Hausherren ab, der mit einem 'Goleo'-T-Shirt erschienen ist, inkonsequenter Weise aber selbst eine Hose dazu angezogen hat. Der besagte Mann dreht beim Ausgleichstreffer für Bünde völlig durch, tanzt laut singend über die gesamte Längsseite und tätigt dann sofort einen Anruf per Handy, um den Spielstand einer uns unbekannten Person mitzuteilen. Prädikat: kultig!
Etwas Kultiges hat auch das Erich-Martens-Stadion, obwohl es sich bei der Anlage um wenig mehr als einen normalen Sportplatz handelt.
Man betritt sie auf etwas erhöhtem Niveau und muß dann an einem grünen Metallzaun entlang durch eine Tür gleicher Farbe gehen, bevor man den gleichen Weg über die Laufbahn des Platzes an der anderen Seite des Zauns wieder zurück nimmt, um in Richtung auf die Zuschauerränge und nicht zuletzt die Futterbude des SV Bünde zu kommen. Der Ausbau des Stadions beschränkt sich dabei auf die so erreichbare Gegenseite, die in voller Länge mit vier Stufen ausgebaut ist, die im mittleren Bereich mit Holzbänken zu offiziellen Sitzplätzen gemacht sind, auf denen man aber eigentlich überall genausogut sitzen wie stehen kann. Das regenerische Wetter sorgt dafür, daß die andere Längsseite heute auch nicht gerade unattraktiv zum Verfolgen der Partie ist, denn während ihr die Stufen fehlen, die man gegenüber erklimmen kann, gibt es hier einen sonst nicht vorhandenen Wetterschutz infolge des Gebäudes mit den Umkleidekabinen, dessen Dach ein wenig nach vorne übersteht und das so für ein paar geschützte Quadratmeter Zauschauerraum sorgt.
|