|
Stade Brestois |
|
Football Professionnel Français Französischer Fußballverband F.F.F. fußballdaten.de kicker.de |
SCO Angers - non officiell |
03.12.2004, Francis le Blé, Championnat de France Ligue 2 |
Stade Brestois - oder Stade Brest, wie im Deutschen meist einfach geschrieben wird - hat eine bewegte Geschichte hinter sich.
Hervorgegangen ist der Club 1950 aus einer Massenfusion, bei der gleich fünf Teams miteinander verschmolzen, von 1982 bis 1991
kickte man als Amorique FC Brest unter dem keltischen Namen der Bretagne. Es folgte Konkurs und Neugründung - wieder als Stade Brestois, wobei man das alte 1921 durch die Jahreszahl 1929 ersetzte. Obwohl Brest schon 1979/80 für ein Jahr in der ersten Liga aufgetaucht war, hatte man seine beste Phase als Amorique FC, als die Bretonen acht Jahre in der ersten Liga verbrachten, bevor Pleite und Ligaausschluß dem ein Ende setzte. Zur laufenden Spielzeit kehrte man immerhin schon mal wieder in die zweite Liga zurück, wo es nach 17 Spieltagen gar nicht mal schlecht für den Aufsteiger aussieht: mit 25 Punkten liegt man nur einen Zähler vor einem Aufstiegsplatz. Den heutigen Gegner vom SCO Angers dagegen trennt nur ein Punkt von einem Abstiegsplatz, beides relativiert sich aber dadurch, daß nur fünf Zähler zwischen den heutigen Kontrahenten liegen, man also wahrlich von einer äußerst eng gedrängten Tabelle sprechen kann. Dennoch brauchen die Gäste die Punkte dringend, um nicht im zweiten Jahr der Ligazugehörigkeit in der Nähe der Abstiegszone zu bleiben und sich möglicherweise am Ende mal wieder als Fahrstuhlteam zwischen den Ligen Zwei und Drei zu erweisen.
In der Anfangsphase der Partie machen die Hausherren den deutlich besseren Eindruck und es dauert nicht lange, bis es zu den ersten
Chancen für Stade Brestois kommt. Nach nur sieben Minuten zahlt sich das auch aus und es heißt 1:0 für die Hausherren, die zunächst den Eindruck machen, sie könnten die überlegene Spielweise fortsetzen und den Gegner weiter dominieren, aber nach und nach verliert Brest den Faden. Bis zur Halbzeit kann man sich kaum noch in Szene setzen, doch auch Angers kann keine Akzente setzen und so sinkt das Gesamtniveau der Partie mit der Überlegenheit der Hausherren. In der zweiten Hälfte wird das Spiel eher noch schlechter, fast alle Aktionen enden bereits im Mittelfeld und es kommt zu keinerlei gefährlichen Szenen mehr. Das ist natürlich viel eher im Sinne der Hausherren, die ja immerhin eine Führung zu verteidigen haben und am Ende geht das Konzept - sollte ein solches dahintergesteckt haben - auf und man bringt mit dem knappen, aber ungefährdeten 1:0-Erfolg drei Zähler unter Dach und Fach.
Wie in Frankreich oft zu sehen verteilt sich der Support bei Stade Brestois über mehrere - in dem Fall drei - Fangruppen, die in
unterschiedlichen Blöcken Aufstellung beziehen und völlig unkoordiniert versuchen, ihr Team zu unterstützen. Zwei der Gruppen sind auf
der Längsseite zu finden - zumindest eine von ihnen scheint mit der momentanen Situation sehr unzufrieden zu sein und hat ihr Banner kopfüber aufgehängt, wozu ein kleines Intro mit Spruchbändern präsentiert wird -, die dritte und zahlenmäßig größte ist hinter dem Tor zu finden. Man supportet recht durchgängig per Gesang - auch die Unzufriedenen lassen sich da nicht lumpen -, aber letztendlich sind alle drei zahlenmäßig so klein, daß es nicht wirklich laut wird. Vielleicht wäre es mehr im Sinne des Vereins, würde man sich zusammenraffen und auf einen gemeinsamen Support einigen können. Heute ist das freilich kein größeres Problem, denn der SCO Angers ist weitgehend ohne Anhang in die Bretagne gekommen - nur eine Handvoll Leute verliert sich im Gästeblock und zu hören ist von dort überhaupt nichts.
Das Stade le Blé ist ein
wahres Schmuckstück. Die Anlage verfügt über zwei Tribünen an den Längsseiten, wobei die eine doppelstöckig ist
und mit dem weit heruntergezogenen Dach ein wenig wie alte englische Tribünen wirkt und die andere deutlich flacher ist. Die flachere Tribüne steht übrigens recht weit vom Platz weg, während die höhere ziemlich dicht ans Spielfeld anschließt. Hinter einem Tor gibt es keinen weiteren Ausbau, dafür ist das andere Tor mit einer größtenteils überdachten Stahlrohrtribüne ausgestattet und zwischen der Hintertortribüne und der leicht abseits stehenden Längsseite ist noch eine weitere kleine Tribüne, die diagonal zum Spielfeld steht, untergebracht. Während die doppelstöckige Tribüne mit Sitzen in den Farben Rot, Schwarz und Grau ausgerüstet ist, sind auf den anderen Tribünen ausschließlich rote Sitze installiert und oberhalb der flachen Tribüne sind noch verglaste Logen für die Presse untergebracht. Damit bleibt nur Platz für einige wenige Sitzreihen, denn auch nach unten ist der Platz begrenzt, denn anders als bei ihrem Gegenstück auf der anderen Seite ist diese Tribüne in hochgesetzter Bauweise errichtet und hat im unteren Bereich noch Platz für einen VIP-Raum.
|