FSV Braunfels vs. VfB Asslar 2:1
FSV Braunfels

FSV Braunfels
vs.
VfB Asslar 2:1

VfB Asslar

Braunfels Ultras
Forum FSV Braunfels

Hessischer Fußballverband




Letztes Spiel: Cesena AC vs. SPAL Ferrara 29.03.2003, Stadion Schloßblick, Landesliga Hessen Mitte
Nächstes Spiel:  GFC Düren vs. 1. FC Bocholt ^

Ticket
ca. 300 Zuschauer

Der FSV Braunfels führt die Tabelle der Landesliga Hessen Mitte mit drei Punkten Vorsprung vor den Stadion Schloßblick - Tribüne Lokalrivalen vom Eintracht Wetzlar an und darf sich so berechtigte Hoffnungen machen, nach der kurzen Stippvisite aus der Spielzeit 1999/2000 in die Oberliga Hessen zurückzukehren. Die Bewerbungsunterlagen will man jedenfalls laut Vereinsheft “Anstoß” in der kommenden Woche beim Hessischen Fußballverband einreichen und am Erfolg der Bewerbung haben die Fußballer aus der malerischen Kleinstadt aus dem Lahn-Dill-Kreis keinen Zweifel, so daß es nur noch auf die sportliche Qualifikation ankommt. Heute geht es gegen einen weniger ambitionierten Lokalrivalen, der VfB aus dem gut 20 km entfernten Aßlar befindet sich auf dem 9. Tabellenplatz, wo er wohl ohne große Ambitionen den Rest der Saison herunterkicken kann. Interessant übrigens, daß der VfB seinen Namen mit Doppel-S zu schreiben scheint, obwohl sich die Stadt Aßlar eigentlich mit ß schreibt - so zu lesen zumindest auf den Rückseiten der VfB-Trikos, obwohl man eine Schreibweise mit Kleinbuchstaben gewählt hat.

Mannschaften, für die es um nichts mehr geht, sind oft gefährlich, weil sie befreit Stadion Schloßblick - Gegenseite und Schloßberg aufspielen können. Diese Aussage ist vermutlich fünf Euro fürs Phrasenschwein wert, bestätigt sich jedoch heute mal wieder, als es nicht die ambitionierten Hausherren sind, die als erste ins Spiel finden, sondern die Gäste, die nach einer von beiden Seiten eher zerfahrenen Anfangsphase das 1:0 erzielen und im weiteren noch die eine oder andere Konterchance haben. Am Ende einer insgesamt völlig enttäuschenden ersten Halbzeit kommen die Hausherren dann aber doch besser ins Spiel und verpassen den Ausgleich zweimal nur kurz. Der fällt dafür unmittelbar nach der Unterbrechung unter gütiger Mithilfe der Asslar-Abwehr, die einem Stürmer des Gegners das Leder überläßt, der frei vorm Goalie nur noch flach einzuschieben braucht. Jetzt folgt die beste Phase des Spiels und des FSV, der die Gäste pausenlos unter Druck setzt und auf den eigenen Führungstreffer dringt. Der gelingt dann auch durch einen satten Schuß aus halbrechter Position, aber der Druck der Braunfelser läßt zumindest zunächst nicht nach. Das Ergebnis ist noch die eine oder andere Ecke und ein Pfostenschuß nach einem Freistoß, aber Zählbares kommt nicht mehr bei den Aktionen der Hausherren heraus. Am Ende spielt der VfB dann wieder etwas mehr mit, hauptsächlich wohl, weil sich die Hausherren wieder ein wenig zur Ruhe gesetzt haben. Allzu kritisch wird es für letztere dann aber nicht mehr und am Ende geht man mit einem aufgrund der guten zweiten Hälfte verdienten 2:1 für die Hausherren auseinander.

Der Support in Braunfels folgt typischen Amateurstandards, so gibt es keine großen Gesänge Stadion Schloßblick - Intro mit Andreaskreuz oder Aktionen, aber der Großteil des Publikums verfolgt das Spiel durchaus interessiert und mit regelmäßigen Zwischenrufen. Drei Leute der überregional bekannten Braunfels Ultras haben sich zwar auch eingefunden, man begnügt sich aber damit, ein Transparent über die Bandenwerbung zu hängen - das geht auch nur im Amateurbereich - und zum Intro sowie bei den Toren des eigenen Teams eine große Schwenkfahne mit gelbem Andreaskreuz auf blauem Grund zu präsentieren. In der zweiten Hälfte zeigt man gelegentlich noch eine hellblaue Plastikfahne, die vermutlich in einem früheren Leben eine Karriere als Müllsack geplant hatte, doch auf akustischen Support verzichtet man ganz - angesichts der heutigen zahlenmäßigen Stärke wohl keine schlechte Entscheidung. Es mag drüber spekuliert werden, ob ein Aufstieg den Supportern aus Braunfels zahlenmäßig etwas bringen wird, nach dem heutigen Spiel ist jedenfalls eher schwer vorstellbar, daß der FSV unterstützungstechnisch eine große Bereicherung für die Oberliga Hessen werden wird, in der ja bereits jetzt nur wenige Teams über nennenswerten Support verfügen.

Stadionmäßig würde man der Oberliga Hessen schon etwas bieten können, immerhin Stadion Schloßblick - Blick über den Gedenkstein Richtung Platz findet man in Braunfels eine überdachte Tribüne mit drei bis vier hohen Stufen, die über einige offizielle Sitzplätze verfügt - wenn auch in Form von Parkbänken - und ansonsten je nach Laune sitzend oder stehend bevölkert wird. Der Rest des Platzes ist nicht weiter ausgebaut und oberhalb der Gegengerade hat man Sicht auf einen bewaldeten Hügel, auf dessen Gipfel das thront, was die Namensgeber der Anlage wohl bewogen hat, sie auf “Stadion Schloßblick ”zu taufen. In einer Kurve findet man noch die Vereinskneipe der FSVler und ansonsten ist noch zu erwähnen, daß Flutlicht oder Anzeigetafel fehlen, dafür aber eine Laufbahn vorhanden ist. Vorhanden ist übrigens auch ein Gedenkstein direkt hinter dem Stadioneingang, der hier vermutlich schon länger am Fuße des Schloßberges sein Dasein fristet als die Sportanlage des FSV Braunfels und dessen Tafel verkündet: “Seiner Durchlauch Fürst Georg-Friedrich zu Solms-Braunfels in dankbarem Gedenken”.


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