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Boston United |
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Peterborough United Mad "Frühgeschichte" von Peterborough Utd |
01.10.2005, York Street, League 2 |
Ende der 70er Jahre wäre Boston United bereits sportlich als Sieger der Conference - damals noch unter
dem Namen Alliance Premier League - in den Ligafußball aufgestiegen,
wurde aber von der Football League nicht zugelassen, da der Platz an der York Street den Ligaanforderungen nicht genügte. Das Stadion an der York Street wurde in der Folge ausgebaut, aber es dauerte bis zum Jahr 2002, bis den Pilgrims (also Pilgern, so der Spitzname des Teams) erneut der Gewinn der 5. Liga gelang und diesmal waren andere mit einer Entscheidung der Fußballiga sehr unglücklich. Boston hatte gegen die Meldungsregeln für Spieler verstoßen und wurde mit vier Punkten Abzug für die neue Saison bestraft, was den Tabellenzweiten Dagenham & Redbridge in Rage versetzte, der bei einem Abzug für die alte Saison selbst aufgestiegen wäre. In der folgenden Spielzeit schafften es die Pilgrims, trotz der Strafe den Abstieg zu vermeiden und jetzt geht man in die dritte Ligasaison, wo man heute zum erstenmal überhaupt in einem Ligaspiel auf den Lokalrivalen Peterborough United trifft. Das Posh-Team ist im Vorjahr aus der League 1 abgestiegen und so kommt es innerhalb von zwei Wochen zum zweiten Derby für Boston und man hofft, die Zuschauer von 4077 aus dem Spiel gegen Grimsby Town nochmals zu einer neuen Saisonbestmarke übertreffen zu können.
Das Spiel findet auf nicht allzuhohem Niveau statt, wobei die Gäste von Peterborough in der Anfangsphase
eine optische Überlegenheit herausspielen können, daraus aber keine Torchancen abzuleiten vermögen. So dauert es bis zur 25. Minute, als dann endlich ein Torschuß zu verzeichnen ist, der allerdings zugunsten von Boston United. Über weite Strecken läuft die Partie völlig stereotyp ab, indem Peterborough ständig durch die Mitte kommt - und sich festrennt -, während die Pilgrims stets über den linken Flügel spielen - und sich auch festrennen. Im Verlauf der zweiten Hälfte kann man so langsam von der Vorstellung Abschied nehmen, daß hier noch ein Treffer aus dem Spielverlauf fallen könnte und tatsächlich benötigen die Pilgrims einen Foulelfmeter - den freilich völlig berechtigt -, um zum Siegtreffer zu kommen. Beim ersten Mal wird der Strafstoß noch gehalten, doch der Schiedsrichter ist der Meinung, der Torwart habe sich zu früh nach vorne bewegt und die Wiederholung - durch einen anderen Spieler geschossen - sitzt dann. Im weiteren Verlauf des Spiels ist Boston näher am 2:0 als Posh am Ausgleichstreffer, letztlich bleibt es aber beim 1:0 für die Hausherren.
Die Anhänger von Peterborough haben eine komplette Hintertortribüne für sich, während die BUFC-Fans bzw. der aktivere Teil davon sich auf der
Gegenseite direkt zur Gästetribüne hin aufgestellt hat. Bereits vor Spielbeginn singt man sich ein, wobei man sich teilweise nur gegenseitig
fragt "Who are you", teils aber auch Chants für das eigene Team vorzutragen weiß. Das "Who are you" beantworten die Peterborough-Fans dann zum Einlaufen der Mannschaften auf ihre Weise, als sie eine große englische Fahne mit der Aufschrift "It's Posh we are" im waagerechten Balken des
Kreuzes über ihre Tribüne wandern lassen. Das kann angesichts der ansonsten völlig fehlenden optischen Aktionen im Land schon fast als Choreographie
durchgehen. Auch im folgenden sind es die Gästefans, die den deutlich besseren Eindruck machen, wobei die Stimmung nach dem Elfmeter und dessen
Wiederholung natürlich etwas aufgeheizt ist, wobei allerdings zumindest die "Cheat! Cheat!" Rufe nicht ganz zur Situation passen, denn der Strafstoß
selbst war nach einer klaren Sense im Strafraum auf jeden Fall berechtigt.
Das Stadion York Street ist ein echtes Schmuckkästchen für alle Anhänger traditioneller englischer Fußballstadien, deren typischer Vertreter es in
vielerlei Hinsicht ist. So handelt es sich natürlich um ein reines Fußballstadion, dessen vier Tribünen eng ans Spielfeld gedrängt sind, aber im
Gegensatz zu den heutigen durchgestylten Arenen hat es alleine dadurch Charakter, daß alle Tribünen völlig unterschiedlich sind und mit Sicherheit
nach und nach im Zuge von Ausbaumaßnahmen die heutige Gestalt angenommen haben, wie es eben früher im UK üblich war. Überdacht sind alle vier Seiten - wobei es teilweise am Rand und im Vortribünenbereich auch ein paar unüberdachte Plätze gibt. Je eine Hintertor- und eine Längsseite sind komplett mit Stehplätzen ausgebaut, eine Längsseite verfügt komplett über Sitzplätze und die zweite Hintertorseite wartet im oberen Bereich mit Sitzplätzen in Form altmodischer Holzbänke auf, während es unterhalb davon noch einige Stufen zum Stehen gibt. Zwei der Tribünen - die beiden letztgenannten - verfügen zudem über Giebeldachkonstruktionen, die für sich schon ebenso archaisch wie charaktervoll sind. Es ist zu hoffen, daß die Pilgrims, für die ja auch die Kapazität der Anlage völlig ausreichend ist, darauf verzichten, die Anlage nach sogenannten heutigen Standards auszubauen oder gar umzuziehen, sondern bei Bedarf weiterhin der Tradition folgen, Tribüne für Tribüne auszubauen und den Charakter des Stadions York Street zu erhalten.
Einen ganz eigenen Charme haben übrigens sogar die Trainerbänke - beide nach vorne geschlossen, die eine nur im unteren Bereich mit einer Bande, die andere sogar im oberen mit einer Art Vergitterung.
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