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Bonner SC |
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Blue Inferno Blue Clan 04 |
23.04.2006, Sportpark Pennenfeld, Oberliga Nordrhein |
Der Bonner SC ging 1965 aus einer Fusion von Bonner FV 01 und TuRa Bonn hervor und spielte seither ein paar
Spielzeiten auf Level 2, sowohl in der damaligen Regionalliga West wie auch in der späteren 2. Liga Nord. Zum
großen Sprung reichte es aber nie für die Ex-Hauptstädter und so ist es immer bei der Begrünung des Sportpark
Nord, in dem der BSC zu Hause ist, geblieben, die ursprünglich 1970 als Platzhalter vorgesehen war und nach dem
Aufstieg des Teams in Traversen hatte verwandelt werden sollen. Jetzt muß man seine angestammte Spielstätte auch
noch verlassen - allerdings nur vorübergehend, da sie als WM-Standort von Team Japan vorgesehen ist und bereits
gesperrt wurde, um sie für diese Aufgabe herzurichten. Heute trägt man sein erstes Heimspiel im benachbarten Bad
Godesberg aus, wo man TuRU Düsseldorf im Sporpark Pennenfeld begrüßt. Die Turn und Rasensport Union ist etwas
überraschend in den Überlebenskampf der Oberliga Nord gerutscht und könnte heute bei einer Niederlage bereits auf
einem Abstiegsplatz landen. Die Hausherren dagegen bezeichnen die Saison als gelaufen, wobei man vermutlich hinter
vorgehaltener Hand noch ein wenig nach oben rechnet, denn sieben Punkte Rückstand könnten ja doch noch aufholbar sein und die Zulassung zur dritten Klasse hat man jedenfalls auch beantragt.
Nach zwei Minuten heißt es bereits 1:0 für die Hausherren und in der Folge hat die Partie im wesentlichen
Langeweise zu bieten. TuRU bemüht sich zwar, die Niederlage zu vermeiden, bleibt aber über weite Strecken der
Partie völlig harmlos und bei den wenigen Chancen der Kicker aus der Landeshauptstadt bleibt der Bonner Schlußmann
Stefan Demuth Herr der Lage. In der zweiten Hälfte dauert es mit fünf Minuten etwas länger, bis es noch mal der BSC
ist, der zu einem Treffer kommt, und spätestens damit ist der sprichwörtliche Fisch gegessen. Der Rest ist für die Hausherren
Formsache und man verwaltet seine Führung bis zum deutlich verspäteten Schlußpfiff ohne nennenswerte Probleme.
Auf beiden Seiten haben sich eine Handvoll Fans eingefunden, um ihr jeweiliges Team zu unterstützen. Beim Bonner SC haben sich die
aktiven Fans mit ein paar Schwenkfahnen und einem pinken Bonn-Transparent neben der Haupttribüne aufgebaut, wo sie die besagten
Fahnen immer mal wieder präsentieren - besonders natürlich zum Intro und nach den Toren - und auch immer mal wieder per Sprechchor
aktiv werden. Die TuRU-Fans zeigen zum Intro Transparente "Eisern Union!!!" sowie "Stadionverbot" und "Keiner weiß warum", wobei einige bei näherer Betrachtung auch Beziehungen zur Fortuna zu haben scheinen, was ein wenig unklar macht, ob sich die letzten beiden Plakate wirklich auf TuRU beziehen oder auf deren großen Bruder in der Regionalliga. Jedenfalls bezeugen Sprechchöre wie "Vorstand raus!", daß die Situation bei TuRU Düsseldorf nicht nur in sportlicher Hinsicht im roten Bereich zu sein scheint und das ist sie auf jeden Fall, denn nach dem Spiel finden sich die Blau-Weißen tatsächlich auf einem Abstiegsplatz wieder.
Der Sportpark Pennenfeld kann nicht ganz mit dem deutlich größeren Sportpark Nord mithalten, ist aber eine für Oberligaverhältnisse
immer noch höchst komfortable Spielstätte. Da gibt es einmal die überdachte Haupttribüne, die mit Holzbänken ausgestattet ist und durch die ungewöhnliche Dachkonstruktion mit ihren Wellen parallel zur Vorderkante des Daches auffällt, und dazu kommen komplett um den Rest der Spielfläche verlaufende Stehtraversen. Die Stadt Bonn weiß über die Anlage zu berichten, daß die Außenanlage (...) vor der malerischen Kulisse des Siebengebirges" läge "und (...) neben einem Tennenspielfeld ein Stadion mit Rasenspielfeld und eine Kunststoffbahn für Leichtathletikwettkämpfe mit sechs Startbahnen" vorweisen könne. Direkt nebenan liegt die Sporthalle, die den Basketball-Frauen des Zweitligisten BG Rentrop Bonn ein Zuhause bietet und wohl das eigentliche Herzstück des Sportpark Pennenfeld ist. Für einen optischen Farbtupfer sorgt übrigens noch eine große Moschee, die unmittelbar hinter einer Kurve der Anlage liegt und vor allem mit ihrem goldenen Minarett optisch zu überzeugen weiß. Für ein Spiel kehrt der Bonner SC in der laufenden Spielzeit übrigens noch mal in den Sportpark Nord zurück, wenn man nämlich am siebten Mai den FC Bayern München zu einem Freundschaftsspiel trifft, für das bereits jetzt 5000 Tickets verkauft werden konnten.
Info
Es sieht so aus, als würde eine Art Spaltung durch die TuRU-Fanszene gehen. Die Linie verläuft zwischen älteren TuRU-Fans und neu hinzgekommenen Supportern, die tatsächlich wie im Bericht vermutet bei Fortuna Stadionverbot haben. Der Vereinsvorstand ist mit dem Support dieser Fans nicht ganz glücklich und hat inzwischen ebenfalls Stadionverbote ausgesprochen, da diese Gruppe ausschließlich durch Provokationen und Pyro-Aktionen auffiele und die Situation beim letzten Auswärtsspiel von TuRU eskaliert sei. Die alten TuRU-Fans sehen das wohl teilweise ebenso, so daß die Linie tatsächlich nicht zwischen Vorstand und Fans verläuft sondern zwischen den Fans selbst. Die sportliche Situation spielt bei den Problemen keine Rolle.
Dazu schreibt der Blueclan 04: Sie schreiben in einer Zusatzinformation (unten im Bericht zu finden), dass die Supporter bzw. die jüngere Generation an Fans, allesamt mit einem Stadionverbot bei Fortuna Düsseldorf belegt seien.
Wir hatten mit 'älteren' und 'neueren Fans' allerdings auch nicht das Lebensalter der Anhänger gemein und im Sinne unseres obigen Textes handelt es sich offensichtlich bei den Mitglieder des 2004 gegründeten Blue Clan 04 um "ältere Fans", eben solche, die nicht im Rahmen der beschriebenen Problematik neu dazgekommen sind. Da das offensichtlich etwas mißverständlich formuliert war, sie es hiermit klargestellt.
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