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07.11.2013, Sportanlage Bertlich, Kreisliga B Recklinghausen |
Der SuS Bertlich wurde 1945 gegründet, also unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg und somit in
einer Zeit, in der der Sport sicherlich nicht die Hauptrolle gespielt hat, aber eine willkommene
Ablenkung von den Problemen des Wiederaufbaus war. Am 17.10.1945 trat man zu seinem ersten
Meisterschaftsspiel an und verlor mit 0:7 gegen den VfL Drewer. Später sollten sich dann aber auch
Erfolge einstellen, und der SuS Bertlich stieg am Ende der Spielzeit 1949/50 erstmalig in die
Bezirksebene auf. Damit begann man eine Berg- und Talfahrt zwischen der obersten Kreisklasse und
der Bezirksliga, die über Jahrzehnte anhalten sollte, bis der Club 2009 auch die Kreisliga A nicht
mehr halten konnte und in die Kreisliga B abstieg. Den angepeilten sofortigen Wiederaufstieg
verpaßte man deutlich - am Ende war der SuS mit 21 Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz
Sechster, seither hat man immer einstellige Tabellenplätze belegt, ohne ernsthaft ganz oben
mitspielen zu können - außer in der Spielzeit 2010/11, in der am Ende nur vier Zähler zum Sprung
nach oben fehlten. Heute geht es gegen die DJK SV Grün-Weiß Erkenschwick II, und das aufgrund eines recht
kuriosen Spielabbruchs. Am 20.10. hatte Schiedsrichter Micheal Mues die Partie nach 80 Minuten
abgebrochen, nachdem es eine Diskussion zwischen einem Spieler und dem (vom SuS Bertlich
gestellten) Linienrichter gegeben hatte, der eine Abseitsstellung angezeigt hatte, obwohl er unter
diesen Umständen nur anzeigen darf, wenn der Ball das Spielfeld verläßt. Damit hatte der Referee
seine Kompetenzen überschritten, und so setzte der Verband die Partie neu an.
Heute hat der erfahrene Siegmar Tylinski die Pfeife in der Hand, und der dürfte erst einmal angesichts
der Platzverhältnisse darüber nachdenken, ob er sie überhaupt auch in den Mund nehmen soll.
Tatächlich ist dann auch eine Pfütze der Hauptakteur beim 0:1 in der 20. Minute, denn der Ball
bleibt im Wasser liegen, so daß Erkenschwicks Heiko Stiller einschieben kann. Dieses
Zwischenresultat hat bis kurz vor der Halbzeitpause Bestand, in die es dann aber nach einem Treffer
von Bertlichs Marcel Brodt mit einem 1:1 geht - übrigens das Resultat, das im ersten Spiel zum
Zeitpunkt des Abbruchs Gültigkeit hatte. In der zweiten Hälfte beginnt Bertlich überlegen, wird
dann aber nach und nach von den Gästen zurückgedrängt, um schließlich doch, und zwar mitten in der
Drangphase der Grün-Weißen, durch ein Tor von Teamcaptain Dominik Egelhof zum Führungs- und
somit späteren Siegtreffer zu kommen.
Der Sportanlage Bertlich ist in der gleichnamigen etwa 3500 Einwohner starken Ortschaft zu finden,
die am 1.1.1975 gemeinsam mit dem deutlich größeren Westerholt der Stadt Herten in Westfalen zugeschlagen wurde.
Mit dem von dort stammenden SV Westerholt wurde übrigens vor kurzem - offensichtlich bislang ohne
sichtbaren Erfolg - über eine Fusion verhandelt. Der Hauptgrund ist die heute bespielte
Sportanlage, die mit einem Aschebelag gedeckt ist, wo man doch (auch) beim SuS Bertlich viel lieber
auf Kunstrasen kicken würde. Heute allerdings ist auch die Asche auf weiten Teilen des Platzes
nicht zu sehen, der eher den Eindruck eines Baggersees macht, bei dem man die Reihenfolge von
Ausbaggern und Auffüllen verwechselt hat. Für die 'Wasserfüllung' ist allerdings die Natur
verantwortlich, die in den letzten Tagen langanhaltende Regenfälle gebracht hat. Daher, weil auch
während der Partie die Schleusen des Himmels geöffnet sind, bleiben die meisten Zuschauer in der
Nähe des Vereinsheims, wo etwas Schutz geboten ist. Die offenen Holzbänke, die auf einer
Längsseite der Spielfläche aufgestellt sind, bleiben verwaist - davon, daß sie zum Sitzen "einladen",
kann jedenfalls heute aufgrund der Randbedingungen ganz bestimmt nicht gesprochen werden.
Alternativbericht von P. David Zimmer |