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BFC Viktoria 89 Berlin |
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22.04.2007, Friedrich-Ebert-Stadion, Verbandsliga Berlin |
Viktoria 89 Berlin könnte der kommende deutsche Meister sein, allerdings von 1894, denn die Berliner und ihr Gegner
von Hanau 93 wollen am 21. und 28. Juli 2007 die damals abgesagte Partie nachholen - diesmal sogar mit Hin- und Rückspiel. Bis dahin geht es für die Berliner noch im Alltag um
Verbandsligapunkte, die großen Zeiten der Viktoria sind lange vergessen, in denen es noch zwei Meistertitel gab (1908 und 1911) und zwei weitere Endspielteilnahmen (1907 gegen den Freiburger FC und 1909 gegen Phönix Karslruhe) sowie viel später ein weithin beachtetes Freundschaftsspiel gegen Real Madrid (1960). Der heutige Gegner wurde am 25.03.1903 unter dem Namen BSC Deutschland gegründet und spielt seit der Neugründung nach dem 2. Weltkrieg unter dem Namen FC Brandenburg 03, wobei man natürlich nicht aus der Stadt gleichen Namens stammt - dann würde man einer anderen Verbandsliga angehören - sondern aus dem Berliner Stadtteil Charlottenburg. Den Großteil seiner Geschichte hat der FC Brandenburg in der Kreisklasse verbracht, seit den 1990er Jahren spielte man recht konstant in der Landesliga und seit 2005 kann man sich in der Verbandsliga versuchen. Beide Teams müssen um den Klassenerhalt bangen, der FC Brandenburg als Vorletzter der Tabelle etwas mehr als die Hausherren, aber auch Viktoria benötigt umbedingt die drei Punkte, liegt man doch nur drei Zähler vor den Gästen.
Die heutige Partie hat für das Publikum nur wenig zu bieten und es wird ständig nur allzu deutlich, daß es sich um ein Spiel aus dem
Abstiegskampf handelt, wobei der Kick auch dem Teilwort '-kampf' nur sehr selten genügen kann. Vielmehr scheinen beide Mannschaften von Anfang an im wesentlichen darauf bedacht zu sein, nicht zu verlieren. Das ist angesichts der prekären Situation der Kontrahenten nur schwer zu verstehen, schließlich geht es für die Gäste darum, die vor ihnen liegenden Teams zu überholen, während die Sichtweise des BFC Viktoria sein müßte, daß es sich um einen Gegner handelt, dem umbedingt alle Punkte zu entreißen sind, denn gegen wen will man gewinnen, wenn nicht gegen die Teams von ganz unten? So weit die Theorie, praktische Umsetzung finden solche Überlegungen zu keiner Zeit der Partie, die sich mühsam über die Minuten quält und schließlich mit dem schon lange erwarteten Ergebnis von 0:0 abgepfiffen wird.
Beim Friedrich-Ebert-Stadion handelt es sich um einen Teil einer größeren Sportanlage, zu der unter anderem auch noch ein Kunstrasenplatz
gehört. Das Stadion selbst ist als weitläufiges Oval mit Laufbahn angelegt und rundum von einem gepflasterten und etwas begrünten Hang umgeben. Auf der Gegenseite sind oberhalb des Hanges ein paar Parkbänke zu finden, so daß man sich hier niederlassen kann, der eigentliche Publikumsbereich ist aber die Haupttribüne, die über neun Stufen verfügt, wobei die unteren vier deutlich höher sind als die darüber liegenden und anhand des Materials auch jüngeren Datums zu sein scheinen. Im mittleren Bereich ist sogar eine Tribüne untergebracht, wo man fünf Reihen mit hellblauen Plastikschalen vorfindet. Für eine idyllische Umgebung sorgen vor allem die blühenden Kirschbäume, die neben ein paar Pappeln rund um die Anlage wachsen, während die Wohnbebauung hinter der Gegenseite recht hübsch anzusehen, aber auch ein wenig gleichförmig ist.
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